Apostolat der Schwestern ist es, die Barmherzigkeit Gottes fĂŒr die Welt zu erbitten sowie diese durch aktive NĂ€chstenliebe in der Welt sichtbar zu machen.
Als Ordensschwester der Kongregation der Muttergottes von der Barmherzigkeit hatte die Heilige Faustyna nach ihren eigenen in TagebĂŒchern[1] dokumentierten Aussagen Visionen von Jesus von Nazaret, welcher sie demnach verschiedene Formen der Verehrung der Barmherzigkeit Gottes lehrte, die sie der Welt verkĂŒnden solle. Demnach verlangte Jesus unter anderem die GrĂŒndung einer Ordensgemeinschaft, in der die Schwestern Barmherzigkeit fĂŒr sich selbst und fĂŒr die Welt erbitten sollten.[2] Er habe ihnen besonders die Seelen der Priester und Ordensleute zum Gebet anvertraut.[3] Nach den Tagebuchaufzeichnungen Schwester Faustynas versicherte Jesus ĂŒberdies, dass sein Geist in diesem Kloster ruhen werde und er der Umgebung des Klosters besonderen Segen erteilen werde; aus Liebe zu den Schwestern werde er alle Strafen beseitigen, die die Gerechtigkeit seines Vaters rechtmĂ€Ăig auferlege.[4]
Ordensregel
Grundlagen der Ordensregel bilden die Tagebuchaufzeichnungen der Schwester Faustyna.[5] Sie legte im Rahmen âallgemeiner GrundsĂ€tzeâ zunĂ€chst fest, dass sich in jedem Haus nicht mehr als 10 Schwestern befinden sollten und dass jede Schwester fĂŒr die Welt âwie eine Verstorbeneâ sein solle; als höchste Regel setzte Faustyna das Schweigen, weshalb sich die Gemeinschaft in die Reihe der kontemplativen Orden einreihen lassen sollte. Das Leben der Schwestern solle am Leben Jesu ausgerichtet sein, von der Geburt bis zum Kreuzestod, d. h. ein Leben in Armut, Verachtung und Leiden.[6] An erster Stelle sollten daher Abtötungen stehen, wobei zu den Ă€uĂeren insbesondere strenges Fasten zĂ€hlen sollte. Jesus habe Faustyna erklĂ€rt, dass die StĂ€rke der Priester und Ordensleute in diesen Abtötungen und in der Vereinigung mit ihm liegen werde.[7]
SpĂ€ter erkannte Schwester Faustyna, dass es in der von Jesus geforderten âneuen Kongregation der Barmherzigkeit Gottesâ drei Abstufungen geben sollte: Kontemplative Orden, aktive Orden sowie Laienapostolate.
Die Schwestern vom Barmherzigen Jesus fĂŒhren heute ein aktives Apostolat mit weniger strengen Regeln aus und reihen sich dadurch in die groĂe Bewegung der Barmherzigkeit Gottes ein, deren Zentrum im Heiligtum der Barmherzigkeit Gottes in Krakau-Ćagiewniki liegt. Zu dieser Bewegung zĂ€hlen mittlerweile mehrere aktive und kontemplative Orden, u. a. auch die Ordensgemeinschaft, in der Schwester Faustyna selbst lebte, die Schwestern der Muttergottes von der Barmherzigkeit, die den Verein Faustinum[8] leitet, in dem vor allem das Laienapostolat im Vordergrund steht. Die von Schwester Faustyna gewĂŒnschte kontemplative Ordensgemeinschaft existiert heute im Kloster der âDienerinnen der Göttlichen Barmherzigkeitâ in Polen.[9]
OrdensgrĂŒndung
Da Schwester Faustyna jedoch bereits im Jahr 1938 verstarb, konnte sie selbst keine neue Ordensgemeinschaft grĂŒnden oder darin leben. Im Jahr 1947 ĂŒbernahm dies schlieĂlich Michael Sopocko, welcher von 1933 bis 1936 Beichtvater und geistlicher FĂŒhrer von Schwester Faustyna war. Dazu lieĂen sich sechs Schwestern, welche bereits in den Jahren zuvor GelĂŒbde abgelegt hatten und von Prof. Sopocko vorbereitet wurden, in der polnischen Stadt MyĆlibĂłrz nieder, wo sich heute auch das Mutterhaus der Ordensgemeinschaft befindet. Zu den ersten sechs Schwestern gehörten Jadwiga Osinska, Izabela Naborowska, Ludmila Roszko, Zofia Komorowska, Adela Alibekow und Jadwiga MalkiewiczĂłwna.
Einrichtungen
Heute bestehen 16 OrdenshÀuser in Polen und 15 im Ausland.[10] In Deutschland leben drei Schwestern in Weiler-Simmerberg im AllgÀu.
Literatur
Tagebuch der Schwester Maria Faustyna Kowalska, Parvis, Hauteville/Schweiz 2008, ISBN 978-3-907523-17-9; zit. als: âTagebuch M.F.K.â