Schwerwasserreaktor

Der Schwerwasserreaktor (Heavy Water Reactor, HWR) ist ein Kernreaktortyp, bei dem schweres Wasser (D2O) als Moderator – und meist auch als Kühlmittel – verwendet wird. Schweres Wasser ist Wasser, das anstatt des gewöhnlichen Wasserstoffs (1H) mit der Massenzahl 1 das schwerere Wasserstoffisotop Deuterium (D oder 2H) mit der Massenzahl 2 enthält.

Prinzipiell ist ein Schwerwasserreaktor sowohl als Druckwasserreaktor als auch als Siedewasserreaktor denkbar, jedoch arbeiten Stand 2022 alle kommerziellen Leistungsreaktoren, welche mit schwerem Wasser operieren, nach dem Druckwasserreaktor-Prinzip. Deswegen wird häufig die Bezeichnung „PHWR“ pars pro toto für Schwerwasserreaktoren verwendet – das P steht hierbei für „pressurized“ also „Druck(wasser)“. Der am weitesten verbreitete Typ Schwerwasserreaktor ist der kanadische CANDU, auf welchem auch der indische IPHWR („Indian Pressurized Heavy Water Reactor“) und dessen Weiterentwicklungen basieren.

Schweres Wasser absorbiert Neutronen weniger stark als gewöhnliches Wasser. Zwar ist der moderierende (Neutronen abbremsende) Effekt von leichtem Wasser etwas besser als der von schwerem Wasser, doch wird dies durch den Neutroneneinfang überkompensiert. Je mehr Neutronen vorhanden sind, desto besser (und schneller) kann die Kernspaltung ablaufen. Daher kann dieser Reaktortyp im Gegensatz zu Leichtwasserreaktoren als Natururanreaktor betrieben werden, so dass keine Urananreicherung nötig ist. Ein Nachteil besteht darin, dass die Gewinnung des schweren Wassers mit Kosten verbunden ist. Außerdem ergeben sich höhere Kosten durch die größeren Abmessungen und den damit verbundenen höheren Materialbedarf solcher Reaktoren.

Der Unterschied in der Neutronenabsorption wird im Gefahrenfall (z. B. einem Kühlungsleck oder bei Versagen des Steuerstabsystems) ausgenutzt: Der Reaktorbehälter wird mit gewöhnlichem Wasser H2O (Leichtwasser) aus den Reservekühlwasserbecken geflutet. Die stärkere Neutronenabsorption des Leichtwassers verringert die Reaktivität, der vorher kritische Reaktor wird unterkritisch, und die Kettenreaktion hört auf. Der Reaktor kann ohne schweres Wasser nicht wieder angefahren werden.

In Schwerwasserreaktoren entsteht aus dem Deuterium des schweren Wassers durch Neutroneneinfang das Wasserstoffisotop Tritium, das wiederum für die Herstellung bestimmter Kernwaffen verwendet werden kann.

Technische Entwicklung

Chicago Pile 3

Am 15. Mai 1944 wurde Chicago Pile 3 im Rahmen des Manhattan-Projekts kritisch und war damit der erste funktionierende Schwerwasserreaktor der Welt. Auch der deutsche Forschungsreaktor Haigerloch – der nie die Kritikalität erreichte – verwendete schweres Wasser als Moderator. Zuvor war es den Amerikanern bereits gelungen, mittels Graphit als Moderator Kritikalität zu erreichen (Chicago Pile 1). Die Deutschen hatten Graphit als Moderator ausgeschlossen, da der Effekt der Kontamination verfügbaren Graphits mit Cadmium und Bor übersehen worden war.

Schwerwasserreaktoren werden vor allem von Ländern mit eigenen Uranvorkommen, die (noch) keine Uran-Anreicherungsanlage besitzen, betrieben. Dieses Problem stellte sich unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg Kanada, denn obwohl man verbündet war und gerade erst Seite an Seite in Europa und Ostasien Krieg geführt hatte, weigerten sich die USA, die Technologie zur Urananreicherung zu teilen. Da es auch nicht möglich erschien, angereichertes Uran von den USA zu kaufen, und das relativ bevölkerungsarme Kanada auch nicht in der Lage war, die entsprechende Technologie selbst zu entwickeln, entschied man sich zur Entwicklung eines Reaktors, der mit Natururan betrieben werden kann. Dass dabei große Mengen schweren Wassers benötigt würden, nahm man in Kauf. Das Endprodukt dieser Entwicklung war der CANDU-Reaktor (Druckröhrenreaktor – der Name steht für „Canada, Deuterium (Natur)-Uran“) welcher sich als am weitesten verbreiteter Schwerwasserreaktor durchgesetzt hat. Als wirtschaftlich unvorteilhaft erwies sich der Siedeschwerwasserreaktor; diese Entwicklungslinie hat sich nicht durchgesetzt. Die Druckröhren kamen beim CANDU zum Einsatz, da das sonst bei Druckwasserreaktoren erforderliche große Druckgefäß außerhalb der Kapazität der kanadischen Schwerindustrie lag, kleinere Druckröhren jedoch leichter herstellbar sind.

Galt der Schwerwasserreaktor aufgrund seines Einsatzes von Natururan (und damit dem Verzicht auf Urananreicherung) als proliferationsresistent, so musste diese Ansicht revidiert werden, nachdem es Indien 1974 gelang, mit Plutonium aus einem Schwerwasser-Forschungsreaktor („CIRUS“, geliefert von den USA und Kanada), eine Atombombe zu bauen und im Zuge von Operation Smiling Buddha erfolgreich zu testen. Da Indien damit quasi „über Nacht“ für westliche Nationen nicht mehr als Exportland für Kerntechnik in Frage kam, und da Kanadas Verkaufsposition schwieriger wurde, da die USA im Zuge von Atoms for Peace bereitwillig schwach angereichertes Uran für Leichtwasserreaktoren lieferten, kam der Export des CANDU-Designs fast gänzlich zum Erliegen. Indien hingegen entwickelte (notgedrungen) die Schwerwasserreaktor-Technologie weiter und gehört inzwischen zu den weltweit führenden Ländern auf diesem Gebiet. Da Indien kaum eigene Uranvorkommen aber erhebliche Mengen an Thoriumvorkommen besitzt, besteht seit den späten 1950er Jahren ein mittel- bis langfristiger Plan, Brutreaktoren auf Uran-Thorium-Basis mit der Schwerwasser-Technologie zu realisieren.[1][2][3]

Von den über 400 Kernreaktoren weltweit sind nur 49 mit schwerem Wasser moderiert.[4] In Indien gibt es zahlreiche Druckschwerwasserreaktoren.[5] Bei den Plänen zur Entwicklung von sogenannten Reaktoren der vierten Generation ist schweres Wasser als Moderator nicht mehr vorgesehen.

Vor- und Nachteile

Der größte Vorteil ist ohne Zweifel die Möglichkeit, auf Urananreicherung verzichten zu können. Dieser Vorteil wird allerdings durch die Notwendigkeit, große Mengen schweres Wasser zu verwenden „teuer erkauft“. Im Gegensatz zu anderen Bauteilen und Rohstoffen nutzt sich das schwere Wasser fast nicht ab und könnte prinzipiell nach Abbau des Kraftwerks „recycelt“ werden.

Schwerwasserreaktoren können mit einer größeren Vielfalt an Brennstoffen betrieben werden als Leichtwasserreaktoren. Sowohl der Einsatz von MOX-Brennelementen als auch die Verwendung niedrig oder gar nicht angereicherten Urans ist möglich. Auch das aus Wiederaufarbeitung gewonnene Uran (aus abgebrannten LWR-Brennstäben werden Spaltprodukte, Plutonium und minore Actinoide abgetrennt, wobei über 90 % der Masse als Uran übrig bleibt) kann als Brennstoff verwendet werden, da es immer noch mehr Uran-235 enthält als natürliches Uran. Es gibt sogar Bestrebungen, komplett unbearbeitete (lediglich gegebenenfalls mechanisch umgeformte) abgebrannte Brennelemente aus LWR in einem CANDU als Brennstoff zu verwenden.

Aus den oben genannten Punkten ergibt sich, dass ein weitaus größerer Anteil des Urans zur Gewinnung von Energie genutzt werden kann und Abfälle wie abgereichertes Uran nicht anfallen. Dieser Vorteil hat sich jedoch stark relativiert, seitdem in den 1970er Jahren größere Mengen Uranvorkommen gefunden wurden und im Zuge der anti-Atomkraft-Bewegung der Ausbau der Kernenergienutzung spätestens nach 1986 zum Erliegen kam und auf jeden Fall weit hinter den optimistischen Prognosen aus der Zeit, in der der CANDU entwickelt wurde, zurückblieb. Aus ähnlichen Gründen haben sich auch der Thorium-Brennstoffkreislauf und Projekte wie der schnelle Brüter nicht durchsetzen können, da das Szenario einer drohenden Knappheit von Uran bisher nicht eingetroffen ist. Obwohl beinahe zwangsläufig eine Verringerung des (Uran-)Inputs auf der einen Seite, mit einer Verringerung des „Atommüll“-Outputs (jedenfalls der besonders gefährlichen Transuranabfälle und des Urans) einher geht, hat dies bisher nicht zu einer Renaissance entsprechender Technologie geführt, da die kommerziellen Betreiber der Kernkraftwerke keinen finanziellen Anreiz haben, Abfälle zu verringern.

Die lange Zeit angenommene „Proliferationssicherheit“ kann spätestens mit der „indischen Atombombe“ als empirisch widerlegt angesehen werden, jedoch ist der HWR weder besonders gut noch besonders schlecht zur Erzeugung waffenfähigen Plutoniums geeignet, wenn man ihn mit anderen Reaktortypen vergleicht. Da keine Anreicherung von Uran notwendig ist, um einen HWR zu betreiben, bietet ein Kraftwerkspark ausschließlich aus HWR einen gewissen Schutz gegen die Entwicklung einer Uran-Bombe, jedoch gilt die Plutonium-Bombe ohnehin als einfacher und war auch der Weg, den das Vereinigte Königreich, Indien, Israel, Frankreich und Nordkorea zur Atombombe beschritten haben. Lediglich Pakistan und China haben ihre erste Atombombe aus Uran gebaut, wohingegen die USA und die Sowjetunion von Anfang an sowohl Uran als auch Plutonium als Wege zur Bombe verfolgten.

Hinsichtlich der Sicherheit verhalten sich HWR relativ ähnlich wie LWR. Durch das Vorhandensein von Wasser kann es im Störfall zur Bildung von Knallgas kommen. Allerdings ist ein Graphitbrand, wie er bei graphitmoderierten Reaktoren denkbar ist, nicht möglich, da kein Graphit zum Einsatz kommt. Der CANDU hat in seinen älteren Ausführungen zwar einen positiven Dampfblasenkoeffizienten, was eine negativ zu bewertende positive Rückkopplung auslösen kann, jedoch bestehen hinreichend große negative Rückkopplungen, die diesen Effekt wieder ausgleichen. Nichtsdestotrotz ist der „Advanced CANDU Reactor“ (die bisher nicht gebaute neueste Generation des CANDU) auf einen negativen Dampfblasenkoeffizienten hin umdesignt worden, jedoch um den Preis, dass er nicht mehr mit Natururan betrieben werden kann.

Durch Neutroneneinfang des schweren Wassers entsteht unweigerlich eine geringe Menge Tritium, welches ein radioaktives Isotop des Wasserstoffs ist. Zwar entsteht Tritium bei jeglicher Kernspaltung in geringen Mengen als Spaltprodukt, doch kann dessen Produktion direkt im Kühlmittel problematisch hinsichtlich der Möglichkeit, dass selbiges in die Atmosphäre entweicht, sein. Tritium entsteht auch „natürlicherweise“ durch kosmische Strahlung und abgesehen von sehr altem „fossilem“ Wasser enthält alles Wasser auf der Erde und auch die Luft geringe Mengen Tritium. In einigen HWR wird das Tritium regelmäßig vom Kühlwasser abgetrennt und gewinnbringend verkauft. Bei Tritium handelt es sich um ein Dual-Use-Gut, welches sowohl in Kernwaffen als auch in der Forschung und in kommerziellen Anwendungen benötigt wird. Die entweichende Radioaktivität wird ständig überwacht und ist um Größenordnungen geringer als die natürliche Hintergrundstrahlung. Der Verlust an schweren Wasser durch diesen Prozess ist auch über die Dauer des Betriebs vernachlässigbar, man kann das Defizit allerdings problemlos ausgleichen, indem man geringe Mengen normalen Wassers „nachfüllt“, da dieses schneller in schweres Wasser umgewandelt wird, als schweres Wasser durch Produktion von Tritium vernichtet wird. Der dadurch entstehende Verlust an Neutronen ist vernachlässigbar. Das Zerfallsprodukt (Halbwertszeit 12,32 Jahre) von Tritium, Helium-3, ist ein stabiles Isotop des Edelgases, dessen Preis so hoch ist, dass sogar der Abbau dieser Substanz auf dem Mond zum Verbrauch auf der Erde ernsthaft in Betracht gezogen wird.

Ein Vorteil des schweren Wassers als Moderator ist, dass das Hinzufügen von leichtem Wasser (zum Beispiel zur Kühlung oder zum Löschen eines Brandes) die Reaktivität verringert. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn eine (ausreichende Moderation vorausgesetzt) kritische Masse Brennstoff im Reaktorkern verbleibt und die Gefahr besteht, dass ein Hinzufügen eines Moderators die Kritikalität wieder herstellt. Bei einem Schwerwasserreaktor kann im Störfall ohne größere Bedenken hinsichtlich der Kritikalität Wasser zur Notkühlung oder Löschung verwendet werden.

Schwerwasserreaktoren in Deutschland

Die einzigen beiden zur Stromerzeugung eingesetzten Schwerwasserreaktoren in Deutschland waren

Belege

  1. Pallava Bagla: India's Homegrown Thorium Reactor. In: Science. 2005, Band 309, Nummer 5738, S. 1174–1175 doi:10.1126/science.309.5738.1174.
  2. Hal Hodson: India's thorium-based nuclear dream inches closer | New Scientist. In: newscientist.com. 7. November 2012, abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  3. Why India wants to turn its beaches into nuclear fuel. In: bbc.com. 18. Oktober 2018, abgerufen am 4. Februar 2024 (englisch).
  4. International Atomic Energy Agency: Operational & Long-Term Shutdown Reactors. 3. August 2014, abgerufen am 4. August 2014 (englisch).
  5. Statistik der IAEO, abgerufen am 22. Dezember 2013 (englisch).

Literatur

  • Hans Michaelis: Handbuch der Kernenergie. Originalausgabe März 1982, Deutscher Taschenbuchverlag, München.

Read other articles:

Artikel ini perlu dikembangkan dari artikel terkait di Wikipedia bahasa Inggris. (Februari 2024) klik [tampil] untuk melihat petunjuk sebelum menerjemahkan. Lihat versi terjemahan mesin dari artikel bahasa Inggris. Terjemahan mesin Google adalah titik awal yang berguna untuk terjemahan, tapi penerjemah harus merevisi kesalahan yang diperlukan dan meyakinkan bahwa hasil terjemahan tersebut akurat, bukan hanya salin-tempel teks hasil terjemahan mesin ke dalam Wikipedia bahasa Indonesia. Ja...

 

Buyung Udayana Putra Direktur Umum Pusat Perhubungan Angkatan Darat ke-4Masa jabatan4 November 2022 – 16 Januari 2023 PendahuluAhmad WihanaPenggantiI Made Agung Ambara Informasi pribadiLahir14 Januari 1965 (umur 59)Alma materAkademi Militer (1988)Karier militerPihak IndonesiaDinas/cabang TNI Angkatan DaratMasa dinas1988–2023Pangkat Brigadir Jenderal TNISatuanKorps Perhubungan (CHB)Sunting kotak info • L • B Brigadir Jenderal TNI (Purn.) Buyung Uda...

 

TakisungDesaKantor desa TakisungPeta lokasi Desa TakisungNegara IndonesiaProvinsiKalimantan SelatanKabupatenTanah LautKecamatanTakisungKode pos70861Kode Kemendagri63.01.01.2004 Luas... km²Jumlah penduduk... jiwaKepadatan... jiwa/km² Pantai Takisung Takisung adalah salah satu desa di Kecamatan Takisung,[1] Kabupaten Tanah Laut, Provinsi Kalimantan Selatan, Indonesia. Takisung dikenal dengan objek wisata pantainya yang ramai dikunjungi warga Kalimantan Selatan terutama dari daera...

Mayoral election in Seattle, Washington 2013 Seattle mayoral election ← 2009 November 5, 2013 (2013-11-05) 2017 →   Candidate Ed Murray Michael McGinn Party Nonpartisan Nonpartisan Popular vote 106,384 97,935 Percentage 51.55% 47.45% Mayor before election Michael McGinn Democratic Elected Mayor Ed Murray Democratic Elections in Washington Federal government Presidential elections 1892 1896 1900 1904 1908 1912 1916 1920 1924 1928 1932 1936 1940 19...

 

New York City publishing house Atheneum BooksParent companySimon & SchusterFounded1959FounderAlfred A. Knopf, Jr., Simon Michael Bessie and Hiram HaydnCountry of originUnited StatesHeadquarters locationNew York CityPublication typesBooksFiction genresChildren's literatureImprintsCaitlyn Dlouhy BooksOwner(s)Kohlberg Kravis RobertsOfficial websitesimonandschusterpublishing.com/atheneum/ Atheneum Books was a New York City publishing house established in 1959 by Alfred A. Knopf, Jr., Simon Mi...

 

American college basketball season 1986–87 Georgia Southern Eagles men's basketballTAAC tournament championNCAA tournamentConferenceTrans America Athletic ConferenceRecord20–11 (12–6 TAAC)Head coachFrank Kerns (5th season)Home arenaHanner FieldhouseSeasons← 1985–861987–88 → 1986–87 Trans America Athletic Conference men's basketball standings vte Conf Overall Team W   L   PCT W   L   PCT Arkansas–Little Rock 16 – 2   ...

Ethiopian Airlines Penerbangan 302ET-AVJ, pesawat yang jatuh di Bandar Udara Ben Gurion bulan Februari 2019.Ringkasan kecelakaanTanggal10 Maret 2019 (2019-03-10)RingkasanJatuh setelah lepas landas karena pembaruan sistem MCAS yang mengalami errorLokasiBishoftu, EthiopiaOccupant157Penumpang149Awak8Tewas157Selamat0Jenis pesawatBoeing 737 MAX 8OperatorEthiopian AirlinesRegistrasiET-AVJAsalBandar Udara Internasional Bole, Addis Ababa, EthiopiaTujuanBandar Udara Internasional Jomo Kenyat...

 

Form of violence Not to be confused with Structural abuse. Part of a series onSociology History Outline Index Key themes Society Globalization Human behavior Human environmental impact Identity Industrial revolutions 3 / 4 / 5 Social complexity Social construct Social environment Social equality Social equity Social power Social stratification Social structure Perspectives Conflict theory Critical theory Structural functionalism Positivism Social constructionism Symbolic interactionism Branch...

 

Voce principale: Virtus Entella. Virtus EntellaStagione 2012-2013Sport calcio Squadra Entella Allenatore Luca Prina All. in seconda Sergio Spalla Presidente Antonio Gozzi Prima Divisione - Girone A5º posto PlayoffSemifinale Coppa ItaliaSecondo turno Coppa Italia Lega ProPrimo turno Maggiori presenzeCampionato: Andrea Paroni (32)[1]Totale: Andrea Paroni (34)[2] Miglior marcatoreCampionato: Guerra (11)Totale: Guerra e Rosso (11) Abbonati309 Maggior numero di spettatori180...

A historical river-side town in the Perak Upper District For the federal constituency represented in the Dewan Rakyat, see Pasir Salak (federal constituency). This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Pasir Salak – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (December 2009) (Learn how and when to remov...

 

Highway in California CA 125 redirects here. For the cancer marker, see CA-125. South Bay Expressway redirects here. Not to be confused with South Bay Freeway, the westernmost segment of California State Route 54. State Route 125SR 125 highlighted in redRoute informationMaintained by Caltrans and SANDAGLength22.302 mi[1] (35.892 km)Touristroutes SR 125 between SR 94 in Spring Valley and I-8 in La Mesa[2]Major junctionsSouth end SR 11...

 

У этого термина существуют и другие значения, см. Горностай (значения). Горностай Научная классификация Домен:ЭукариотыЦарство:ЖивотныеПодцарство:ЭуметазоиБез ранга:Двусторонне-симметричныеБез ранга:ВторичноротыеТип:ХордовыеПодтип:ПозвоночныеИнфратип:Челюстнороты...

Ukrainian politician and diplomat Petro Udovychenko Петро УдовиченкоMinister of Education of UkraineIn office1967–1971Preceded byAlla BondarSucceeded byOleksandr MarynychPermanent Representative of Ukraine to the United NationsIn office1958–1961Preceded byLuka PalamarchukSucceeded byLuka Kyzya Personal detailsBorn17 February 1914Poltava regionDied29 May 1992 (1992-05-30) (aged 78)Political partyKyivAlma materPedagogical Institute of Novomoskovsk Petro Platonovich ...

 

2003 video game 2003 video gameAtlantis Underwater TycoonDeveloper(s)Anarchy EnterprisesPublisher(s)Activision ValueProducer(s)Alex Jamieson, Zvonimir Miksic, Tim Whitehurst[5]Designer(s)Joseph Cho[5]Platform(s)Microsoft WindowsReleaseMarch 21, 2003[1][2][3][4]Genre(s)City-building, construction and management, business simulationMode(s)Single-player Atlantis Underwater Tycoon is an underwater city-building simulation game in which the player ac...

 

Lifeboat station in Kent on the River Thames Gravesend Lifeboat StationLifeboat moored at the end of Royal Terrace Pier, GravesendGravesend, KentGeneral informationTypeRNLI Lifeboat StationLocationRoyal PierAddressRoyal Pier Road, Gravesend, Kent, DA12 2BGCountryUnited KingdomCoordinates51°26′41″N 0°22′28″E / 51.44473°N 0.37447°E / 51.44473; 0.37447Opened2002Owner Royal National Lifeboat Institution Gravesend's first lifeboat, the Olive Deare, in the RNLI H...

Native American people in California Ethnic group Acjachemen (Juaneño)José de Grácia Cruz, an Acjachemen craftsman and bell ringer at Mission San Juan Capistrano, photo taken ca. June 1909.Total populationabout 1,900[1]Regions with significant populationsUnited States (California)LanguagesEnglish, Spanish, formerly JuaneñoReligionIndigenous religion,ChristianityRelated ethnic groupsPayómkawichum (Luiseño), Tongva (Gabrieleño) The Acjachemen (/ɑːˈxɑːtʃəməm/) are an Indig...

 

Relationship between the Arab World and the United States Flag of the Arab League Flag of the United States Arab–American relations comprise a rich and nuanced narrative shaped by centuries of interaction, diplomacy, and exchange between the United States and the Arab world. Rooted in historical trade routes and cultural connections dating back to antiquity, the modern iteration of these relations has been profoundly influenced by geopolitical dynamics, economic interests, and cultural exch...

 

Unfinished film directed by Puri Jagannadh Jana Gana ManaTeaser posterDirected byPuri JagannadhProduced byVamshi PaidipallyCharmme KaurPuri JagannadhCinematographyVishnu SarmaEdited byJunaid SiddiquiProductioncompaniesPuri ConnectsSrikara StudiosCountryIndiaLanguageTelugu Jana Gana Mana (transl. The Minds of All People), or simply JGM, is an unfinished Indian Telugu-language military action film[1] directed by Puri Jagannadh. The film commenced its production in June 2022 and wa...

Andreas DäscherBiographieNaissance 9 juin 1927DavosDécès 4 août 2023 (à 96 ans)MeilenNationalité suisseActivité Sauteur à skiFratrie Hans Däscher (en)Autres informationsSport Saut à skimodifier - modifier le code - modifier Wikidata Andreas Däscher, né le 9 juin 1927, mort le 4 août 2023[1] à Meilen[2], est un sauteur à ski suisse. Biographie Malgré des résultats modestes, il a révolutionné[3] la discipline en mettant au point une nouvelle technique de vol en collant l...

 

1972 American crime film by Francis Ford Coppola This article is about the 1972 film. For the original novel on which the film is based, see The Godfather (novel). For other uses, see Godfather. The GodfatherTheatrical release posterDirected byFrancis Ford CoppolaScreenplay by Mario Puzo Francis Ford Coppola Based onThe Godfatherby Mario PuzoProduced byAlbert S. RuddyStarring Marlon Brando Al Pacino James Caan Richard Castellano Robert Duvall Sterling Hayden John Marley Richard Conte Diane Ke...