Schwarzbachtal (Dippoldiswalde)

Das Schwarzbachtal ist ein Seitental der Roten Weißeritz bei Dippoldiswalde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Ein Teil des Tals ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Lage

Blick in das Schwarzbachtal bei Dippoldiswalde

Als Schwarzbachtal wird der Grund bezeichnet, der bei der Straße zwischen Obercarsdorf und Sadisdorf auf ca. 530 NHN beginnt und in Dippoldiswalde in das Weißeritztal übergeht. Durchflossen wird er vom Schwarzbach.

Geschichte

Der Ehemalige Brückenplatz

Mit der Burg Dippoldiswalde entstand um 1200[1] auch das Vorwerk Wolframsdorf (früheres Ulberndorf) im unteren Teil des Grundes das Vorwerk Schwarzdorf im oberen Teil des Grundes. 1429 wurden beide Vorwerke durch die Hussiten geschleift. Am Ausgang des Grundes befanden sich zahlreiche Gruben und die Kurfürstliche Schmelzhütte[2][3] nicht weit von dieser verlief die alte Osterzgebirgische Postraße von Dippoldiswalde nach Frauenstein hinauf und touchierte Kurzzeitig den Südlichen Teil den Grundes bis diese weiter über die Felder in Richtung Obercarsdorf verlief. 1977 wurde ein Teil des Gebiets mit einer Fläche von 13,74 ha unter Naturschutz gestellt.

Dippoldiswalder Fußweg

Der linke Hohlweg

Der Dippoldiswalder Fußweg führt von Dippoldiswalde am Schwarzberg (440 NHN) vorbei nach Obercarsdorf und besteht schon seit dem früheren Mittelalter. Auf den Berliner Meilenblättern findet er seine Nennung. Im Bereich des Schwarzbachtals teilt er sich am Dippoldiswalder Hang in drei nebeneinander liegende Hohlwege, die auf eine starke Befahrung durch Fuhrwerke hinweisen. Die noch 1947 über den Schwarzbach führende Brücke wurde abgetragen und durch eine Fußgängerbrücke ersetzt. Sie liegt in einer Höhe von 401,2 Metern und ist die Gemarkungsgrenze zwischen der Stadt Dippoldiswalde und der Ortschaft Obercarsdorf[4]. Bei Obercarsdorf, wo der Dippoldiswalder Fußweg die alte Osterzgebirgische Poststraße von Frauenstein nach Dresden querte (die durch die heutige B171, frühere neue Poststraße 1883/1884 abgelöst wurde[5][6][7]), steht am Weg ein Steinkreuz, dessen Fuß ein eingemeißeltes Schwert zeigt und auf einen Mord um 1500 hinweist.[8]

Naturschutzgebiet

Das Gebiet liegt zwischen dem Pneumatik- und Hydraulikwerk in Dippoldiswalde und der Alten Osterzgebirgischen Straße. Es findet sich ein Mischwald mit artenreichen Talwiesen entlang des Schwarzbachs mit Stieleichen und Erlen. Es gibt Herbstzeitlose, Perücken-Flockenblume, den Großen Wiesenknopf, Kuckucks-Lichtnelken, Schmalblättriges Wollgras, Bach-Nelkenwurz und Kohl-Kratzdistel.

Zu finden sind dort mehrere Arten von Libellen (u. a. Hufeisen-Azurjungfer), Schmetterlinge wie Schwalbenschwanz (Papilio machaon), Admiral (Vanessa atalanta), Landkärtchen (Araschnia levana), der Braune Bär (Arctia caja), die Hausmutter (Noctua pronuba), die Käferarten Papelle (Melasoma populi), Blutzikade (Cercopis vulnerata), Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus) sowie Hornissen (Vespa crabro), die Halbmondschwebfliege (Skalva pyrastiri), der Schmalbock (Rutpela maculata) und die Gelbbindige Schwebfliege (Episyrphus balteatus).[9]

Schwarzbach

Der Bach entspringt auf den Fluren von Obercarsdorf nahe der Grenze zu Sadisdorf auf ca. 519 NHN und durchfließt auf ca. 5,5 Kilometer den kompletten Grund. Zwei Brücken überquerten ihn, auf welchen die Straße von Reichstädt nach Obercarsdorf und die Alte Osterzgebirgische Poststraße verliefen. Am Rande von Dippoldiswalde speiste er einen Teich, der als Schwimmbad genutzt wurde.[10] Der Bach mündet bei ca. 350 NHN oberhalb der Walk- oder Mendenmühle in die Rote Weißeritz.

Einzelnachweise

  1. Das ehemalige Kirchspiel Ulberndorf. In: Weißeritz Zeitung. SLUB, 14. Oktober 1929, abgerufen am 31. Dezember 2024.
  2. Schwarzbachtal Gruben. In: Weißeritz Zeitung. SLUB, 26. März 1922, abgerufen am 31. Dezember 2024.
  3. Matthias Öder: Karte von Sachsen. Deutsche Fotothek, 1586, abgerufen am 1. Januar 2025.
  4. Hohlweg. In: Weißeritz Zeitung. SLUB, 17. März 1922, abgerufen am 2. Januar 2025.
  5. Verbindung Dippoldiswalde/ Frauenstein. In: Weißeritz Zeitung. SLUB, 24. August 1875, abgerufen am 5. Januar 2025.
  6. 4. Sitzung des Bezirksausschusses. In: Weißeritz Zeitung. Slub, 5. August 1885, abgerufen am 5. Januar 2025.
  7. Bekanntmachung. In: Weißeritz Zeitung. SLUB, 15. Dezember 1883, abgerufen am 5. Februar 2025.
  8. Obercarsdorf. In: http://www.suehnekreuz.de. http://www.suehnekreuz.de, 2009, abgerufen am 2. Januar 2025.
  9. Schwarzbachtal. In: Natur im Osterzgebirge. Grüne Liga Osterzgebirge e. V., 2024, abgerufen am 31. Dezember 2024.
  10. Dippoldiswalde. In: Weißeritz Zeitung. SLUB, 21. Mai 1932, abgerufen am 31. Dezember 2024.

Koordinaten: 50° 52′ 28,5″ N, 13° 40′ 1,7″ O