Schrei, wenn der Tingler kommt

Film
Titel Schrei, wenn der Tingler kommt
Originaltitel The Tingler
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1959
Länge 82 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie William Castle
Drehbuch Robb White
Produktion William Castle
Musik Von Dexter
Kamera Wilfred M. Cline
Schnitt Chester W. Schaeffer
Besetzung
Synchronisation

Schrei, wenn der Tingler kommt (Originaltitel: The Tingler) ist ein US-amerikanischer Horrorfilm von William Castle aus dem Jahr 1959 mit Vincent Price in der Hauptrolle.

Handlung

Der Pathologe und Forscher Dr. Warren Chapin lebt mit seiner bösartigen Ehefrau und seiner freundlichen Schwägerin Lucy Stevens zusammen. Er entdeckt, dass im Rückgrat eines jeden Menschen eine Kreatur lebt, die sich von der Angst ihres Wirtes ernährt. Fängt dieser im Zustand der Angst nicht an zu schreien, wächst die Kreatur, der so genannte „Tingler“, zu voller Lebensgröße heran, was zum Tod des Menschen führt. Bei der Autopsie einer zu Tode erschreckten Taubstummen befreit Dr. Chapin schließlich einen ausgewachsenen Tingler, ein ca. 30 cm langes, langustenähnliches Wesen, aus dem Körper der Frau. Das Wesen verfügt über enorme Mandibeln und beachtliche Körperkräfte. Chapins Frau befreit den Tingler des Nachts und dieser tötet Chapin fast. Der Tingler entkommt und versetzt unter anderem das Publikum eines Stummfilmkinos, das gerade den Film Tol'able David ansieht, in Angst und Schrecken.[1]

Rezeption

„Ein Arzt in New York entdeckt ein knochenbrechendes Wesen, das durch Angst im Menschen entsteht. Laute Schreie erlauben seine Abwehr: ein Verfahren, das der fantastische Horrorfilm, der Blut aus Wasserhähnen laufen und Leichen den Kopf heben läßt, auch seinem Publikum nahelegt.“

“The fondest moviegoing memory of my youth! The best movie ever made!”

„Meine liebste Erinnerung an das Kino meiner Jugend! Der beste Spielfilm aller Zeiten!“

John Waters: Crackpot, 1987.[3]

“no film made before or after it quite matches it for its mix of the imaginative, the creepy, the funny, and the downright weird”

„kein anderer Film davor oder danach kommt an seine Mischung aus Einfallsreichtum, Gruseligkeit, Lustigkeit und Abgedrehtheit heran“

Lyz Kingsley[4]

“William Castle has been serving some of the worst, dullest little horror entries ever to snake into movie houses”

„William Castle ist verantwortlich für einen der schlimmsten, langweiligsten kleinen Horrorfilme, die sich jemals in die Kinos geschlichen haben“

Besonderheiten

  • In manchen Kinos in den USA kam eine Technik mit dem Namen Percepto zum Einsatz: Während der Höhepunkte des Films erhielten Sitze plötzlich Elektroschocks.[5] Die Entwicklung wurde mit einem Golden Turkey Award „ausgezeichnet“.
  • Im Rahmen eines Experimentes, den Tingler in seinem eigenen Körper heranwachsen zu lassen, versetzt sich Dr. Chapin in den ersten LSD-Rausch der Film-Geschichte.
  • The Tingler wurde in schwarz-und-weiß gedreht. Nur in einer Szene wird Blut in einem Waschbecken, was aus dem Kalt- und Warmwasserhahn sprudelt und der vollgelaufenen Badewanne aus der sich zudem ein blutiger Arm erhebt, rot dargestellt, während der Rest der Szene schwarz-weiß bleibt. Einen ähnlichen Effekt wiederholte Steven Spielberg später in Schindlers Liste und man findet Ihn auch in dem 1958 gedrehten Film Draculas Blutnacht wieder[6][7]

Synchronisation

Die deutsche Synchronfassung entstand 1960 in Berlin.[8][9]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher
David Morris Darryl Hickman Michael Chevalier
Dr. Warren Chapin Vincent Price Wolfgang Lukschy
Erzähler William Castle Arnold Marquis
Filmvorführer Dal McKennon Toni Herbert
Isabel Stevens Chapin Patricia Cutts Tilly Lauenstein
Oliver 'Ollie' Higgins Philip Coolidge Erich Fiedler
Lucy Stevens Pamela Lincoln Sabine Eggerth

Einzelnachweise

  1. a b Howard Thompson: Tingler' on Double Bill. The New York Times, 10. März 1960, abgerufen am 9. Oktober 2010 (englisch).
  2. Schrei, wenn der Tingler kommt. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 6. April 2017.
  3. John Waters and The Tingler. William Castle, 2012, archiviert vom Original am 16. Juli 2012; abgerufen am 2. August 2015 (englisch).
  4. The Tingler. In: And You Call Yourself a Scientist! Archiviert vom Original am 31. Dezember 2006; abgerufen am 16. Februar 2015 (englisch).
  5. Leonard Maltin (Hrsg.): Leonard Maltin’s Movie and Video Guide, New York 2002, ISBN 0-451-20649-5, S. 1436.
  6. Kevin Heffernan: Ghouls, Gimmicks and Gold: Horror Films and the American Movie Business, 1953–1968. Duke University Press, 2004, ISBN 0-8223-3215-9 (englisch).
  7. Glenn Erickson: An Overview of Selected Color in B&W movies. DVD Savant, 1999, abgerufen am 12. Juli 2024 (englisch).dvdtalk.com
  8. Schrei, wenn der Tingler kommt In: synchrondatenbank.de. Synchrondatenbank.de, abgerufen am 12. Juli 2024.
  9. Schrei, wenn der Tingler kommt. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 12. Juli 2024.