Die baulichen Ursprünge des Schlosses liegen in einer mittelalterlichen Burganlage aus dem 12. Jahrhundert. Vor der Tordurchfahrt führte früher eine Zugbrücke über den später zugeschütteten Schlossgraben.
Ab 1573 befand sich das Schloss im Besitz der Adelsfamilie von der Schulenburg. Levin von der Schulenburg (1528–1587), Dompropst in Havelberg, ließ die heutige Schlossanlage unter Einbeziehung der älteren Burganlage errichten. Am runden Erker sind sein Wappen und das seiner Ehefrau Fredeke von Alvensleben (1552–1622) aus Kalbe, Tochter des Joachim I. von Alvensleben, angebracht. Im Innenhof, der von drei Seiten umbaut ist, ragt in der Ecke ein achteckiger hoher Treppenturm mit Welscher Haube und Renaissance-Portal auf. Der Sohn des Bauherrn, Levin von der Schulenburg, erlaubte als überzeugter Protestant 1604 eine vielbeachtete öffentliche Disputation zwischen dem LutheranerAlbertus Grauerus, Rektor in Eisleben, und dem reformierten Superintendenten Wolfgang Amling aus Zerbst auf dem Schloss. Unten im Schloss, das man durch den Treppenturm betritt, liegt eine gewölbte Halle, früher mit den Ahnenbildern der Familie dekoriert, aus der es in den Garten geht. Darüber liegt eine lange Flucht mit niedrigen Wohnzimmern, zum Großteil mit Rokoko-Stuckdecken und altem Parkett.
In der DDR-Zeit war das Gebäude zeitweise Sitz der Gemeindeverwaltung. Es wurde nach 1990 umfassend restauriert und befindet sich in Privatbesitz.[3] Der Brite James Richard Welsh erwarb es 2006 bei einer Auktion und richtete mit seiner Frau Ingrid Straub-Zerfowski ein Therapie-Hotel ein, das Healing Castle, das alternative Therapieformen anbot, wie Heilung auf einem „Crystalbett auf einer sehr kraftvollen Energielinie“.[4] Der selbsternannte „Lord Jim“ bot es 2017 zum Verkauf an[5], samt seinem vermeintlichen Titel.[6] 2019 vermietete er es für Hochzeiten und andere Events.[7][8]
Architektur
Beim Bau von 1601 bis 1606 wurde das Schloss mit Verteidigungsanlagen versehen; es waren Wälle, ein Graben und eine Zugbrücke vorhanden. Die Ecktürme wurden bastionsartig ausgeführt. Die Wälle wurden später beseitigt und die Zugbrücke wurde durch eine Steinbrücke ersetzt. Später wurde auch der Schlossgraben verfüllt.
Der Schlossgarten wurde nach 1730 mit quadratischen Wasserbassins und Terrassen geometrisch angelegt. Lediglich einzelne Sandsteintreppen, Statuen, Alleen und Heckenquartiere sowie eine Wassermühle sind erhalten.