Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss zunächst von der US-Armee, anschließend von der Roten Armee besetzt. Von 1945 bis 1953 war im Gebäude die Landesschule der FDJ untergebracht, danach bis 1992 das Kinderheim des Kreises Merseburg. Von 1999 bis 2007 wurde es originalgetreu restauriert und befindet sich heute im Privatbesitz. Es wird als Veranstaltungs- und Kongresszentrum genutzt.
Beschreibung
Es handelt sich um einen klassizistischen Rechteckbau, der zur Straßenseite dreigeschossig ist. Die Hauptfassade ist nach Norden zum Landschaftspark hin geöffnet. Die Mitte bildet ein mächtiger Portikus aus sechs Säulen ionischer Ordnung mit einer davor liegenden Freitreppe und großen antiken Gefäßen in Eisenkunstguss. In der Südfassade sitzt ein quadratischer Ausbau für das Treppenhaus, das durch dorische Säulenstellungen zu beiden Obergeschossen geöffnet ist und von einer Ovalkuppel mit illusionistischer Kassettierung abgeschlossen wird. Die gesamte Fassade des Schlosses ist vornehm gegliedert und mit stuckiertenAkanthus-Friesen, Rosetten sowie einem Mäanderband geschmückt.
In einigen Sälen sind die originalen Stuckdecken und Kamine erhalten geblieben. Die historischen Wandgemälde aus der preußischen Geschichte – um 1860 von Carl von Binzer geschaffen – sind zurzeit (Stand 2015) überdeckt.
Das zweigeschossige Torhaus mit Mansarddach, stichbogenartiger Durchfahrt und giebelbekröntem Risalit wurde um 1751 errichtet. An dem steinernen Wappen des Giebelfelds befinden sich die Initialen C(hristian) G(ottlieb) B(aron) v(on) H(hohenthal).
Ute Bednarz (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen Anhalt II, Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1999, ISBN 3-422-03065-4. S. 157.
Falko Grubitzsch, Marina Meincke-Floßfeder: Landkreis Merseburg-Querfurt (I), Altkreis Merseburg. (= Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 6.1.) Fliegenkopf Verlag, Halle (Saale) 2000, ISBN 3-910147-66-6, S. 208.
↑ abHans und Doris Maresch: Sachsen-Anhalts Schlösser, Burgen und Herrensitze. Husum, 2015, ISBN 978-3-89876-776-7, S.58.
↑Eberhard Spree: Krisen, Erfolge, Bruder Fritz, Schloss Dölkau und anderes. Aus dem Leben eines 20-Jährigen. In: Beatrix Borchard, Kerstin Schüssler-Bach (Hrsg.): Brahms-Studien, Band 19. Hildesheim u. a. 2021, S. 325–336.