Das Dorf liegt am linken Auenrand des Tals der Fränkischen Rezat. Der Ziegendorfer Bach mündet einen Viertelkilometer, nachdem er den Ort durchquert hat, von links, der Zandtbach kurz vorher von der anderen Seite an der zum Dorf gehörenden Kunstmühle in die Rezat. Lichtenau liegt talaufwärts rund 5 km im Westen, etwa 3 km nordöstlich auf der Ebene über dem linken Talhang Sandleite des Ziegendorfer Bachs liegt Neuendettelsau, bis zum nächsten größeren Ort Windsbach talabwärts im Südosten sind es etwa 6 km. 850 Meter westlich des Ortes steht eine Kugeleiche, die als Naturdenkmal ausgezeichnet ist.
Der Ort wurde 1125 als „Slursbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab (heute Rezat genannt), dessen Bestimmungswort das mittelhochdeutsche Wort „slûr“ (= träge) ist. Damit kann nicht der Bach gemeint sein, weil dies die Form „Slurbach“ (ohne Genetiv-s) voraussetzen würde, sondern der Gründer des Ortes, der – wohl aufgrund seiner Eigenschaften – diesen Übernamen bekam. Die Bezeichnung als „Armslauersbach“ (1476) verweist offensichtlich auf die damals bestehenden bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnisse.[7] Das Grundwort des Ortsnamens „-bach“ kann als Hinweis gelten, dass der Ort eine frühe Ausbausiedlung des 9. Jahrhunderts war.[8]
Anfang des 18. Jahrhunderts kam es zu Neugründungen, die allesamt dem Kastenamt Windsbach unterstanden. 1718 wurden sie bei Johann Georg Vetter als die „neue RednizMühl [Haus Nr. 1], das Würthshauß [Nr. 2] und die Bachmühle [Nr. 17]“ bezeichnet. Die an der Rezat gelegene Mühle wurde 1872 zur Kunstmühle umgerüstet, die anstatt der Mahlsteine Metallwalzen hatte. Sie ist heute noch als Getreidemühle in Betrieb.[14]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Schlauersbach 14 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Kastenamt Windsbach: 1 Hof, 4 Güter, 2 Mühlen, 1 Tafernwirtschaft, 1 Schmiedstatt; Stiftsamt Ansbach: 1 Gut; Spital Ansbach: 1 Hof) und das Rittergut Rügland der Herren von Crailsheim (2 Höfe, 2 Halbhöfe). Neben den Anwesen gab es noch kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Schäferhaus).[15] Es gab zu dieser Zeit 13 Untertansfamilien, von denen 10 ansbachisch waren.[16][17] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[18]
Ab 1867 wurde die Hammerschmiede als Gemeindeteil erwähnt. Nach 1900, jedoch vor 1925 wurde sie nach Fischbach umgemeindet.[21] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,891 km².[22]
Am 1. April 1971 wurde Schlauersbach im Zuge der Gebietsreform in den Markt Lichtenau eingegliedert.[23]
Historische Karte
Ortsplan 1867
Baudenkmäler
Haus Nr. 2: Modern aufgestocktes Gasthaus mit Erdgeschoss des ausgehenden 18. Jahrhunderts; Korbbogenportal mit gerader Verdachung
Brunnen: gusseiserner Pumpschwengel mit Eisenwanne, bezeichnet „1880“; vor Haus Nr. 8
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Manfred Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter. Dissertation. Erlangen 2009, DNB998940933, S.318–327 (PDF; 11,1 MB).
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S.280 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB450093387, OCLC17146040, S.193–194.
↑M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 326.
↑M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 325.
↑M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 320f.
↑M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 322ff.
↑Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/1, 17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 732.
↑M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 325f.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 908.
↑Johann Bernhard Fischer: Schlauersbach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.408 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 92.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1009.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.