Schiffsmodelle in Kirchen

„Urania“ aus der Dorfkirche Großsolt (Schifffahrtsmuseum Flensburg)
Evangelische Kirche Garz mit Schiffsmodellen

Schiffsmodelle in Kirchen sind Schenkungen von Gilden oder Privatpersonen. Viele europäische Kirchen in Küstennähe besitzen solche Modelle. Sie wurden in katholischen Ländern als Votiv- und Dankesgaben für Rettung aus Seenot gestiftet und werden darum auch Votivschiffe genannt.[1] In den protestantisch geprägten Nord- und Ostseeländern überwiegt die Bedeutung als berufsständische Repräsentation. Die größte Dichte an historischen Schiffsmodellen in Kirchen weist Dänemark mit etwa 1400 Exemplaren auf. Sie werden auf Dänisch kirkeskib, „Kirchenschiff“, genannt.[2]

Besonderheiten

Die älteren Schiffe wurden meist in einiger Höhe im Kirchenraum aufgehängt. Weil sie von unten betrachtet werden sollten, ist ihre Takelage vergrößert, der Schiffsrumpf dagegen verkleinert dargestellt. Gleichfalls vergrößert sind die Kanonen der im 17. und 18. Jahrhundert häufig dargestellten Kriegsschiffe.[3] Sie stehen für Wehrhaftigkeit. Die Bezeichnung als „Schiffsmodelle“ ist angesichts dieser Verstöße gegen den maßstabsgerechten Nachbau nur begrenzt zutreffend. Es wurden bevorzugt Eindruck machende Schiffe nachgebildet, die nicht der Alltagswirklichkeit entsprachen, sondern „mehrere Nummern zu groß“ waren.[4] Als eine Art „Traumschiffe“ brachten sie die große Welt in die Kirchen der kleinen Hafenstädte und Küstendörfer.[4]

Reparaturen waren besonders an der empfindlichen Takelage immer wieder notwendig. Das geschah bis in jüngste Zeit nicht durch einen Restaurator, sondern durch ein Gemeindeglied mit Kenntnissen vom Schiffsbau. Dabei wurde das Modell oft hinsichtlich der Takelungen, der Farbgebung und der Beflaggung modernisiert.[5] Beispielsweise erhielt die Vergatte von Dierhagen, ein Modell von 1779, im Zuge der Restaurierung eine moderne Takelung und die Kriegsflagge der Weimarer Republik.

Funktion

Der protestantische Kirchenraum, in dem sich die Gemeinde zum gemeinsamen Sonntagsgottesdienst versammelte, war (nach Konrad Köstlin) ein Ort gesellschaftlicher, öffentlicher Repräsentation. Dem entspricht die Stiftung von Altargerät, Leuchtern, Kirchenfenstern und anderen Ausstattungsstücken, jeweils mit Namen und Wappen wichtiger Familien oder Berufsgruppen.[4] Unter diese Ausstattungsstücke reihten sich die Schiffsmodelle ein. Eine Gruppe von Schiffsmodellen, die um 1900 entstandenen Dioramen, sind seemännische Freizeitarbeiten, die erst nachträglich in den Kirchenraum gelangten und ursprünglich in Familienbesitz waren.[6]

Im 20. Jahrhundert wurden mancherorts Schiffsmodelle als Teil einer modernen Erinnerungskultur gestiftet, man bezog sich damit gemeinsam auf die maritime Vergangenheit des Ortes.[7]

Bevorzugte Schiffstypen

Seemannskirche Prerow, Dreimastfregatte „Peter Kraft“ (1780)
Typisch für das 20. Jahrhundert: Kleinfahrzeuge wie dieses Zeesboot, 1936 von einem Fischer aus Kirchdorf (Poel), Insel Poel, erbaut

Kriegsschiffe

Unter den ältesten Exemplaren sind eine Reihe dreimastiger Kriegsschiffe, die sich in Dorfkirchen befinden:[8]

Wolfgang Steusloff deutet diese Schenkungen als „selbstbewußte Zeichensetzungen der prosperierenden Gruppe der ländlichen Seefahrer“.[8] Es sind der Seemannsvolkskunst des 17./18. Jahrhunderts zuzuordnende Modelle, typischerweise mit massiven, aus einem Stück gefertigtem und nachträglich ausgehöhltem Schiffsrumpf.[9]

Segelschiffe

Im 19. Jahrhundert wurden zunehmend unbewaffnete Handelsschiffe gestiftet, bevorzugt Fregatt- oder Vollschiffe, Barken und Briggs. Kleinere Küstenfahrzeuge kamen kaum in Betracht. Fast immer waren es – zeitgenössische – Segelschiffe (Ausnahmen: ein Schraubendampfer in Wiek auf Rügen und ein Raddampfer in Wieck bei Greifswald). Da die Schiffsmodelle in Kirchen dem Segelschiff verpflichtet blieben, wurde der technische Fortschritt nicht nachvollzogen. Deshalb waren die Schiffsstiftungen im 20. Jahrhundert einerseits historische Schiffstypen bis hin zum Wikingerschiff, andererseits besegelte Kleinfahrzeuge.

Der Begriff „Votivschiff“

Eines von zwei Orlog-Schiffsmodellen des 16. und 17. Jahrhunderts aus dem Schütting, heute in der oberen Rathaushalle zu Bremen
Votivschiffe und andere Votivgaben in der Kapelle Notre-Dame de la Garoupe, Cap d’Antibes, Alpes-Maritimes
Die Modelle in der Schifferkirche in Arnis wurden von örtlichen Schiffern gestiftet.
Votivschiff von 1738 in der St.-Christophorus-Kirche in Friedrichstadt

Mittelalterliche Schiffsvotive

Richard Andree entwickelte 1904 anhand der süddeutschen katholischen Volksfrömmigkeit das Konzept der Votivgabe. Für Andree war es nicht zweifelhaft, dass die Volksfrömmigkeit in abgelegenen protestantischen Gegenden, etwa an der Küste, sich aus der gleichen mittelalterlichen oder noch älteren Quelle speiste.

Für diese These kann die Überlieferung herangezogen werden, dass Kaufleute in Seenot im 12. Jahrhundert die Hildesheimer Heiligen Bernward und Godehard anriefen und als Dank nach erfolgter Rettung Wachsschiffchen, im Einzelfall auch ein silbernes Schiffchen und einen kleinen Anker aus Silber im Hildesheimer Dom aufhängen ließen. Weitere schriftliche Hinweise zu mittelalterlichen Schiffsvotiven im Weserraum gibt es nicht.[10] Das Ebersdorfer Koggenmodell ist eine Votivgabe des 15. Jahrhunderts; über die Umstände, wie es in eine sächsische Wallfahrtskirche gelangte, ist nichts bekannt.

Schiffsreliefs und -modelle als berufsständische Selbstdarstellung

Seefahrer haben Schiffsdarstellungen in verschiedener Weise für ihre bürgerliche Selbstdarstellung genutzt, sei es als Bild, Relief oder dreidimensionales Modell. Beispiele aus dem Wesergebiet sind:

  • Reliefs einer Galeere und einer Galeone auf dem Gildehaus der Flandernfahrer in Hameln, frühes 16. Jahrhundert;
  • Relief eines Dreimasters unter vollen Segeln, Zwerchgiebel der Marktfront des Schütting in Bremen (1594);
  • Schiffsmodelle aus dem Schütting, heute im Bremer Rathaus (16./17. Jahrhundert).

Eine religiöse Komponente haben Schiffsdarstellungen in Zusammenhang mit dem Grabkult von Seefahrern (Sargschilder, Sprechende Grabsteine). Oft wird ein Schiff dargestellt, das gerade in den Hafen einfährt bzw. dort angekommen ist. Diese Schiffsbilder weisen zugleich auf den Beruf des Verstorbenen hin.[11] In diesen Kontext der „repräsentiativen Standesgaben“ stellte Steusloff auch folgenden Quellentext aus Wismar: Die Schiffszimmerleute gründeten 1411 eine Marienbruderschaft und stifteten anlässlich dieser Gründung „das Schiff in St. Nicolai und die Lichter vor dem Marienbild.“[12]

Das „Votivschiff“ von Landkirchen

Für die Olympia-Ausstellung „Mensch und Meer“ 1972 wurde das Kirchen-Schiff von 1617, das in der Petrikirche in Landkirchen auf Fehmarn hing, restauriert; es wurde im Zusammenhang damit abwechselnd als Schiffsmodell und als Votivschiff bezeichnet. Das bis dahin so gut wie unbekannte Objekt wurde nun in der Kunsthalle zu Kiel frei aufgehängt der Öffentlichkeit präsentiert und war als „Kriegsschiff des 17. Jahrhunderts, Kirchenschiffsmodell“ ausgewiesen. Die Vermutung, es handle sich bei der Schiffsschenkung von 1617 um eine Votivgabe, wurde durch die damalige Untersuchung aber nicht bestätigt. Seine ursprüngliche Bestimmung war es, „der Stadt Lübeck als repräsentatives Dekorationsstück [zu] dienen“.[13] Trotzdem war der Begriff Votivschiff damit in der Welt und wurde durch Publikationen vor allem von Henning Henningsen festgeschrieben.[14]

Für den Zusammenhang Seenot, Gelübde, Rettung und Dank gibt es im nordeuropäischen, protestantischen Küstenraum „kaum einen Beleg“, und daher wird der Begriff Votivschiff von Steusloff als eine möglicherweise spontan ansprechende Deutung, aber aus wissenschaftlicher Sicht als sachlich falsch beurteilt.[15] Köslin kommt zu dem gleichen Schluss: „Gewiß wird man konzedieren müssen, daß hinter jeder Stiftung … an die Kirche der Versuch eines Menschen stehen kann, sich Gott geneigt zu machen. Aber diese … Hoffnung unterscheidet sich doch prinzipiell von der klaren und veröffentlichten Struktur des Aktes der … Votation.“[16]

Katholische Votivschiffe

Echte Votivschiffe befinden sich in katholischen Kirchen an der Atlantik- und Mittelmeerküste. Ein Beispiel ist die Bretagne. Mitte des 17. Jahrhunderts wirkte der Jesuitenorden in dieser Landschaft und förderte das Votivwesen verbunden mit der Marien- und Annenverehrung. Sie galten als die Fürsprecher, die in Seenot geholfen hatten. Häufig wurden Votivgaben durch die Buchstaben V.F.G.A. (Votum fecit, gratiam accepit: „[der Seemann XY] hat ein Gelübde abgelegt, [Maria/die heilige Anna] hat den Dank empfangen“) eindeutig als solche gekennzeichnet. In der Bretagne waren Schiffsmodelle die übliche Form einer maritimen Votivgabe. Sie wurden in Kirchen und Kapellen an der Decke aufgehängt. Das älteste erhaltene Exemplar ist ein Modell des Schiffs Maria in der Kapelle Notre Dame de Kermouster (Kirchspiel Lèzardrieux), das laut Aufschrift „durch mich, MM Le Guen, 1651“ der Kirche geweiht wurde.[17] An der Mittelmeerküste sind Ex-voto-Schiffsbilder verbreiteter als Modelle.

Commons: Schiffsmodelle in Kirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Detlev Ellmers: Das Schiff als Zeichen in Mittelalter und früher Neuzeit. Bürgerliche Selbstdarstellung im Flußgebiet der Weser. In: Deutsches Schiffahrtsarchiv 19 (1996) S. 221–252. (online)
  • Werner Jaeger: Eine Nofretete unter den Schiffsmodellen. Bericht über die Entdeckung eines bislang unbekannten Schiffsmodelles aus dem Jahre 1617. In: Deutsches Schiffahrtsarchiv 2 (1978), S. 47–60. (online)
  • Konrad Köstlin: Schiffsschenkungen in protestantischen Kirchen. Von ständischer Repräsentation zum Symbol lokaler Identität. In: Deutsches Schiffahrtsarchiv 11 (1988), S. 291–302. (online)
  • Wolfgang Steusloff: Kirchen-Schiffsmodelle im Wandel. In: Deutsches Schiffahrtsarchiv 23 (2000), S. 489–502. (online)
  • Wolfgang Steusloff: Kirchen-Schiffsmodelle in Mecklenburg-Vorpommern. Rostock 2003.
  • Hans Szymanski: Schiffsmodelle in niedersächsischen Kirchen. Göttingen 1966.
  • Elizabeth Tingle: The Sea and Souls: Maritime Votive Practices in Counter-Reformation Brittany, 1500–1750. In: Peter Bernard Clarke (Hrsg.): God’s Bounty?: Papers Read at the 2008 Summer Meeting and the 2009 Winter Meeting of the Ecclesiastical History Society. Boydell & Brewer, 2010. S. 205–216.

Einzelnachweise

  1. Dieter Sell: Schwebende Kulturdenkmäler: Votivschiffe in den Küstenkirchen zeugen von Macht und Dank (landeskirche-hannovers.de, 8. August 2005)
  2. http://www.votivschiff.de/. Abgerufen am 10. Januar 2019.
  3. Wolfgang Steusloff: Kirchen-Schiffsmodelle im Wandel. S. 492.
  4. a b c Konrad Köstlin: Schiffsschenkungen in protestantischen Kirchen. Von ständischer Repräsentation zum Symbol lokaler Identität. S. 298.
  5. Wolfgang Steusloff: Kirchen-Schiffsmodelle im Wandel. S. 496–497.
  6. Wolfgang Steusloff: Kirchen-Schiffsmodelle im Wandel. S. 498.
  7. Konrad Köstlin: Schiffsschenkungen in protestantischen Kirchen. Von ständischer Repräsentation zum Symbol lokaler Identität. S. 301.
  8. a b Wolfgang Steusloff: Kirchen-Schiffsmodelle im Wandel. S. 490.
  9. Wolfgang Steusloff: Kirchen-Schiffsmodelle im Wandel. S. 494.
  10. Detlev Ellmers: Das Schiff als Zeichen in Mittelalter und früher Neuzeit. Bürgerliche Selbstdarstellung im Flußgebiet der Weser. S. 221–222.
  11. Detlev Ellmers: Das Schiff als Zeichen in Mittelalter und früher Neuzeit. Bürgerliche Selbstdarstellung im Flußgebiet der Weser. S. 244–248.
  12. Wolfgang Steusloff: Kirchen-Schiffsmodelle im Wandel. S. 489.
  13. Werner Jaeger: Eine Nofretete unter den Schiffsmodellen. Bericht über die Entdeckung eines bislang unbekannten Schiffsmodelles aus dem Jahre 1617. S. 49.
  14. Konrad Köstlin: Schiffsschenkungen in protestantischen Kirchen. Von ständischer Repräsentation zum Symbol lokaler Identität. S. 292–294.
  15. Wolfgang Steusloff: Kirchen-Schiffsmodelle im Wandel. S. 490.
  16. Konrad Köstlin: Schiffsschenkungen in protestantischen Kirchen. Von ständischer Repräsentation zum Symbol lokaler Identität. S. 296.
  17. Elizabeth Tingle: The Sea and Souls: Maritime Votive Practices in Counter-Reformation Brittany, 1500–1750. S. 213.

Read other articles:

Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada Desember 2023. Dalam artikel ini, nama keluarganya adalah Chiu. Chiu Yu-hung Chiu Yu-hung pada tahun 2015Informasi pribadiTanggal lahir 31 Agustus 1994 (umur 29)Tempat lahir Taipei, TaiwanTinggi 180 m (590 ft 7 in)Posisi bermain Penjaga gawangInf...

 

 

Financial Stability BoardSingkatanFSBTanggal pendirianApril 2009; 14 tahun lalu (2009-04)TipeVereinKantor pusatBasel, SwissKetuaKlaas KnotSekretaris JenderalJohn SchindlerAfiliasiBank for International SettlementsG20Jumlah Staf (2017) 33Situs webfsb.orgNama sebelumnyaFinancial Stability Forum (FSF) Financial Stability Board (FSB, Indonesia: Badan Stabilitas Keuangancode: id is deprecated ) adalah badan internasional yang memantau dan membuat rekomendasi tentang sistem keuangan global. FS...

 

 

Аландские острова — автономная территория, принадлежащая Финляндии, где проживает самая большая в стране группа шведоязычных финнов (90 % населения региона, или 25 тысяч человек), говорящих на аландском диалекте шведского языка. Шведский язык является официальным яз...

This article relies excessively on references to primary sources. Please improve this article by adding secondary or tertiary sources. Find sources: List of solid-state drive manufacturers – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (August 2020) (Learn how and when to remove this template message) This is the list of manufacturers of solid-state drives (SSDs) for computers and other electronic devices that require data storage. In the list those ma...

 

 

Temple University dental school, Philadelphia The Maurice H. Kornberg School of DentistryTypeState-relatedEstablished1863; 161 years ago (1863)DeanAmid I. Ismail, BDS, MBA, DrPHLocationPhiladelphia, Pennsylvania, U.S.Websitedentistry.temple.edu Maurice H. Kornberg School of Dentistry (commonly referred to as Kornberg School of Dentistry) is the dental school of Temple University, located in Philadelphia, Pennsylvania, United States. It is one of several dental schools in the...

 

 

† Египтопитек Реконструкция внешнего вида египтопитека Научная классификация Домен:ЭукариотыЦарство:ЖивотныеПодцарство:ЭуметазоиБез ранга:Двусторонне-симметричныеБез ранга:ВторичноротыеТип:ХордовыеПодтип:ПозвоночныеИнфратип:ЧелюстноротыеНадкласс:Четвероно...

Pour les articles homonymes, voir Le Broc. Le Broc Le Broc Blason Administration Pays France Région Provence-Alpes-Côte d’Azur Département Alpes-Maritimes Arrondissement Grasse Intercommunalité Métropole Nice Côte d'Azur Maire Mandat Philippe Heura 2020-2026 Code postal 06510 Code commune 06025 Démographie Gentilé Brocois Populationmunicipale 1 422 hab. (2021 ) Densité 76 hab./km2 Géographie Coordonnées 43° 48′ 37″ nord, 7° 10′ 14�...

 

 

List of fictional characters This article has multiple issues. Please help improve it or discuss these issues on the talk page. (Learn how and when to remove these template messages) This article describes a work or element of fiction in a primarily in-universe style. Please help rewrite it to explain the fiction more clearly and provide non-fictional perspective. (October 2020) (Learn how and when to remove this message) This article may contain an excessive amount of intricate detail that m...

 

 

Kansas Jayhawks softballFounded1969UniversityUniversity of KansasHead coachJennifer McFalls (5th season)ConferenceBig 12LocationLawrence, KSHome stadiumArrocha Ballpark at Rock Chalk Park (Capacity: 1100)NicknameJayhawksColorsCrimson and blue[1]   NCAA WCWS appearances1992AIAW WCWS appearances1972, 1973, 1974, 1975, 1976, 1977, 1979NCAA Tournament appearances1983, 1985, 1986, 1992, 1993, 1994, 1997, 1999, 2005, 2006, 2014, 2015Conference Tournament champi...

آل مهديمعلومات عامةالبلد  السعوديةالمنطقة الباحةتعديل - تعديل مصدري - تعديل ويكي بياناتيفتقر محتوى هذه المقالة إلى الاستشهاد بمصادر. فضلاً، ساهم في تطوير هذه المقالة من خلال إضافة مصادر موثوق بها. أي معلومات غير موثقة يمكن التشكيك بها وإزالتها. (يوليو 2021) هذه المقالة تحت...

 

 

Nigerian politician (1926–2014) Michael OtedolaKSSMichael Otedola9th Governor of Lagos StateIn officeJanuary 1992 – 18 November 1993DeputySinatu OjikutuPreceded byRaji RasakiSucceeded byOlagunsoye Oyinlola Personal detailsBornMichael Agbolade Otedola(1926-07-16)16 July 1926Epe, British Nigeria (now Epe, Lagos State, Nigeria)Died5 May 2014(2014-05-05) (aged 87)Epe, Lagos State, NigeriaPolitical partyNational Republican Convention (NRC)ChildrenFemi Otedola (son)AwardsKnight of...

 

 

Computer output device Not to be confused with Computer terminal or Monitor (synchronization). A flat-panel display (FPD) computer monitor A cathode-ray tube (CRT) computer monitor A computer monitor is an output device that displays information in pictorial or textual form. A discrete monitor comprises a visual display, support electronics, power supply, housing, electrical connectors, and external user controls. The display in modern monitors is typically an LCD with LED backlight, having b...

Dipartimento della Mosa InferioreInformazioni generaliNome ufficiale(FR) Département de la Meuse-Inférieure(NL) Departement Beneden-Maas(DE) Departement der Niedermaas CapoluogoMaastricht Superficie3 786 km²[1] (1813) Popolazione267 249[1] (1813) Dipendente da Repubblica Francese Impero Francese Suddiviso in3 arrondissement AmministrazioneForma amministrativadipartimento francese Evoluzione storicaInizio1795 CausaRivoluzione francese Fine1814 CausaCongresso di Vie...

 

 

Disturbance of the Earth's magnetosphere This article is about disturbances within Earth's magnetosphere. For other uses of magnetic storm, see Magnetic storm (disambiguation). Artist's depiction of solar wind particles interacting with Earth's magnetosphere. Sizes are not to scale. A geomagnetic storm, also known as a magnetic storm, is a temporary disturbance of the Earth's magnetosphere caused by a solar wind shock wave. The disturbance that drives the magnetic storm may be a solar coronal...

 

 

Centrophoridae Centrophorus squamosus Klasifikasi ilmiah Domain: Eukaryota Kerajaan: Animalia Filum: Chordata Kelas: Chondrichthyes Superordo: Selachimorpha Ordo: Squaliformes Famili: CentrophoridaeBleeker, 1859 Genus Centrophorus Deania Centrophoridae adalah salah satu keluarga hiu dalam ordo Squaliformes. Keluarga ini hanya berisi dua genus dan sekitar 15 spesies. Anggota famili ini umumnya adalah ikan laut dalam. Meskipun beberapa diantaranya, seperti hiu gulper (Centrophorus granulosus),...

Tubular Exchanger Manufacturers' AssociationIl logo della Tubular Exchanger Manufacturers' Association AbbreviazioneTEMA Fondazione1939 Scopopubblicazione di norme relative alla classificazione, dimensionamento e costruzione degli scambiatori a fascio tubiero e mantello. Indirizzo25 North Broadway Suite 1, Tarrytown NY 10591-3289 Sito web Modifica dati su Wikidata · Manuale La Tubular Exchanger Manufacturers' Association (spesso abbreviato in TEMA) è un'associazione statunitense fondat...

 

 

جزر كوماندر   الأرض والسكان إحداثيات 55°00′N 166°24′E / 55°N 166.4°E / 55; 166.4   المساحة 1846 كيلومتر مربع  الارتفاع عن مستوى البحر(م) 755 متر  التعداد السكاني 671 (2021)  الحكم التأسيس والسيادة التاريخ تعديل مصدري - تعديل   خريطة جزر كوماندر جزر كوماندر (بالروسية: Ко�...

 

 

此生者传记条目需要补充更多可供查證的来源。 (2021年3月13日)请协助補充可靠来源,无法查证的在世人物内容将被立即移除。 Jennifer Lopez珍妮佛·羅培茲洛佩兹在2019年女歌手昵称JLo、蘿霸、翹臀珍、拉丁天后国籍 美国出生Jennifer Lynn Lopez詹妮弗·琳恩·洛佩兹 (1969-07-24) 1969年7月24日(55歲) 美国纽约市布朗克斯职业歌手舞者演員企業家配偶Ojani Noa(1997年结婚—1998年離�...

У этого термина существуют и другие значения, см. Шетландские острова (значения). Не следует путать с Южные Шетландские острова. Шетландангл. Shetland Islands гэльск. Sealtainn Флаг 60°21′25″ с. ш. 1°15′38″ з. д.HGЯO Страна Великобритания Регион Шотландия Адм. центр Леруик Исто...

 

 

この記事には参考文献や外部リンクの一覧が含まれていますが、脚注によって参照されておらず、情報源が不明瞭です。 脚注を導入して、記事の信頼性向上にご協力ください。(2020年5月) この記事で示されている出典について、該当する記述が具体的にその文献の何ページあるいはどの章節にあるのか、特定が求められています。 ご存知の方は加筆をお願いします。...