Der Scheuerberg liegt im Westen der Sulmer Bergebene, direkt östlich von Neckarsulm, etwas südlich von dessen Stadtteil Amorbach und etwas nördlich von Erlenbach. Nach Westen fällt seine Landschaft in das Neckarbecken mit dem Neckar ab, vorbei fließt dessen Zufluss Sulm im Südwesten und deren Kleinzufluss Hängelbach im Norden mit dem jenseits davon befindlichen Sulm-Zufluss Attichsbach. Während die Hochlagen und die Nordflanke des Bergs bewaldet sind, wird auf seinem Südhang Weinbau betrieben.
Auf dem Berg wurde im 13. Jahrhundert die Burg Scheuerberg errichtet. Die Burg war ein bedeutender Verwaltungssitz der Herren von Weinsberg, des Bistums Mainz und des Deutschen Ordens. Sie wurde im Bauernkrieg 1525 zerstört. Ihre Ruine blieb zunächst stehen, wurde aber ab den 1660er Jahren für Bauprojekte des Deutschen Ordens abgetragen. Der Orden verkaufte die Ruinenfläche schließlich im 18. Jahrhundert an die Stadt Neckarsulm, die dort weiterhin Steine brechen ließ. Das Mauerwerk der Burg wurde außerdem zur Anlage der Weinbergmauern auf dem Scheuerberg verwendet. 1806 verkaufte die Stadt die Burgfläche an Privatleute, die dort Weingärten anlegten und die Einebnung der Fundamentreste weiter vorantrieben. Die zahlreichen romanischen Fragmente, die sich in den Weinbergmauern des Scheuerbergs erhalten hatten, verschwanden um 1970 mit der Rebflurbereinigung. Heute sind nur noch wenige Fundamentreste auf dem zum Aussichtspunkt umgestalteten Gipfelplateau des Scheuerbergs zu erkennen.
Rudolf Stich: Die ehemalige Burg Scheuerberg. In: Schwaben und Franken. Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme, 7. Jahrgang, Nr. 6, 24. Juni 1961, S. 1–2, und Nr. 7, 29. Juli 1961, S. 2–3.
Rudolf Stich: Die abgegangene Burg Scheuerberg bei Neckarsulm. In: Historischer Verein Heilbronn. 24. Veröffentlichung. Historischer Verein Heilbronn, Heilbronn 1963. S. 55–76.
Adalbert Ehrenfried: Stifte und Orden in Neckarsulm. Eigenverlag, Zell a.H. 1974.
Lothar Hantsch: Der Scheuerberger Wildbann. In: Bad Friedrichshall 1933–1983, Stadt Bad Friedrichshall 1983.