Die Familie, als namensgebendes ursprüngliches Herkunftsdorf wird Scharnhorst in der Südheide, unweit von Celle, betrachtet,[1] stammt aus Bordenau und beginnt ihre Stammreihe mit Gerke Scharnhorst (1599–1658), Brinksitzer zu Bordenau.[2] Sein Nachfahre Gerdt Jürgen Scharnhorst war ebenso Brinksitzer zu Bordenau.[1] Sein Sohn,[3] der aus dem Militär ausgeschiedene Wachtmeister[4] bzw. Quartiermeister[3] Ernst Wilhelm Scharnhorst (1723–1782), der in sein Heimatdorf Bordenau zurückgekehrt war,[3] heiratete 1752 in der Dorfkirche zu Bordenau[4] Friederike Wilhelmine Tegtmeyer (1728–1796),[5][6] eine Tochter des Sekretärs, Freisassen und Rittergutsbesitzers Johann David Tegtmeyer (1687–1759) zu Bordenau.[5] Der Schwiegervater, der wohlhabende Rittergutsbesitzer Tegtmeyer, der keine eigenen Söhne hatte, war anfänglich gegen die (damals standesungleiche) Verbindung mit einem Mann aus einer Brinksitzerfamilie,[5] aus seiner Sicht eine Mesalliance.[3] Allerdings fand die Hochzeit statt, nachdem die Tochter zuvor bei Verwandten bereits eine mit Scharnhorst gemeinsame Tochter zur Welt gebracht hatte.[4][5] Ihr Großvater, der Sekretär Johann Otto Tegtmeyer (1647–1702) wurde im Jahr 1700 mit dem Rittergut Bordenau belehnt.[7] Vorher hatte es ein Major von Esebeck besessen.[3] Ernst Wilhelm Scharnhorst erhielt nach einem Erbschaftsprozess (1772) das von seinem Schwiegervater Tegtmeyer hinterlassene Rittergut in Bordenau.[8] Nach seinem Tod 1782 wurde sein kinderloser Bruder Heinrich Caspar Scharnhorst (1720–1787), seit 1779 Hoffischer zu Hannover, Vormund der noch unmündigen Kinder aus der Verbindung Scharnhorst-Tegtmeyer.[5]
↑ abcAndreas Broicher: Gerhard von Scharnhorst. Soldat, Reformer, Wegbereiter, 2005, S. 17.
↑ abcdeGerhard Johann David von Scharnhorst, Johannes Kunisch, Michael Sikora, Tilman Stieve: Private und dienstliche Schriften, Band 5, 2002, S. 798 f.
↑Handbuch des preussischen Adels. Herausgegeben unter Förderung des Königlichen Herolds-Amtes, Band 1, Berlin 1892, S. 518.
↑Joachim Lampe: Aristokratie, Hofadel und Staatspatriziat in Kurhannover: Beamtenlisten und Ahnentafeln, 1963, S. 541.
↑Marion Schulte: Preussische Offiziere über Judentum und Emanzipation 1762–1815, 2018, S. 358.
↑Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Berlin 1874, S. 69.
↑Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Berlin 1874, S: 100.
↑Guido Hinterkeuser: Der Invalidenfriedhof in Berlin und seine Wiederherstellung - Festschrift zum 30-jährigen Bestehen des Fördervereins Invalidenfriedhof e.V. Hrsg.: Förderverein Invalidenfriedhof e.V. Schnell & Steiner, Regensburg 2023, ISBN 978-3-7954-3832-6, S.113ff.