Sasha (* 5. Januar1972 in Soest als Sascha Schmitz, seit 2015 bürgerlich Sascha Röntgen-Schmitz)[1] ist ein deutscherPopsänger. Der Durchbruch gelang ihm 1998 mit dem Titel If You Believe. Seit 2002 ist er zudem mit einem Rockabilly-Projekt als Dick Brave and the Backbeats bekannt.
Mit bislang zehn veröffentlichten Alben hatte er eine Reihe von nationalen und internationalen Chart-Erfolgen. Seine Plattenverkäufe im In- und Ausland erzielten 16 Mal Gold- und sechsmal Platin-Status. Er wurde unter anderem mit vier Echos, einem Bambi, einer Goldenen Kamera und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Seine Karriere als Musiker begann 1990 in einer Schulband namens Bad to the Bone, die mit Coverversionen und Eigenkompositionen bei Kneipenauftritten und kleinen Konzerten im Kreis Soest erfolgreich war.[2] Nach deren Auflösung gründete er 1992 mit einigen Freunden die Formation Junkfood. Die Einsendung eines Demobandes war erfolglos, jedoch blieb Sasha dem Produzenten Michael Kersting in der Nachbarstadt Werl in Erinnerung. Man heuerte ihn als Background-Sänger für den deutschen Rapper und DJ Der Wolf bei dessen Titeln Gibt’s doch gar nicht und Oh Shit – Frau Schmidt[3], und später auch als Vokalpartner für die deutsche Rapperin Young Deenay beim Song Wannabe Your Lover an.[4] Als sich zunehmend Erfolge einstellten, brach er sein Sport- und Germanistikstudium ab. 1996 brachte er unter dem Namen H.I.M. die Single Lookin’ Out 4 Luv und als Sir Prize den Song Don’t Go Away heraus.[5]
1998–2008: Durchbruch und Erfolge als Sasha
Im Juni 1998 erschien mit I’m Still Waitin’ seine erste Single unter dem Künstlernamen Sasha. Der Durchbruch gelang ihm im Oktober 1998 mit dem Titel If You Believe, der sich über 500.000 Mal verkaufte und auch international erfolgreich war.[6] Im November 1998 erschien beim Label WEA Records sein Debütalbum Dedicated to…, das mit über einer Million verkauften Einheiten zu seiner erfolgreichsten Veröffentlichung seiner Karriere wurde. An Silvester 1998 trat er mit den Titeln des Albums vor dem Brandenburger Tor in Berlin auf.[7] Auch mit der im Juni 1999 aus seinem Debütalbum ausgekoppelten Single I Feel Lonely gelang ihm ein weiterer Charterfolg und in Deutschland erlangte er mit dem Lied Gold-Status. Im gleichen Jahr gewann er den VIVA-Jugendpreis Comet in der Kategorie Bester Newcomer national[8] sowie einen Bambi in der Kategorie Pop national.[9]
Im Mai 2000 veröffentlichte Sasha mit … You sein zweites Studioalbum. Im gleichen Jahr erhielt er einen Echo als Bester Newcomer.[10] Im März 2001 nahm er mit Edo Zanki & Friends (Edo Zanki, Xavier Naidoo, Rolf Stahlhofen und Till Brönner) den Titel Gib mir Musik auf.[11] Ebenso war er Teil des von Michael Mittermeier initiierten Projekts Mittermeier and Friends, für das er den Titel El Burro aufnahm.[12] Im Oktober 2001 erschien die Lead-SingleHere She Comes Again seines im November 2001 herausgebrachten dritten Albums Surfin’ on a Backbeat. Die im Januar 2002 erschienene Nachfolgesingle Turn It into Something Special diente als Soundtrack für Dieter Wedels Sechsteiler Die Affäre Semmeling.[13] Im April 2002 erschien aus dem Album die dritte Single This Is My Time, die während der Übertragung zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002 der offizielle Titelsong von Sat.1 war. Im September 2002 folgte mit Rooftop die vierte und zugleich letzte Singleauskopplung aus Surfin’ on a Backbeat. Im Dezember 2002 trat Sasha in seiner Funktion als Unicef-Botschafter im Vatikan vor PapstJohannes Paul II. auf.[7]
Im März 2006 erschien das Album Open Water. Hierfür hat er mit diversen Songwritern aus Schweden, England und Deutschland zusammengearbeitet, unter anderem mit dem H-Blockx-Mitglied Fabio Trentini sowie Robin Grubert.[14] Im Dezember 2006 erschien sein erstes Kompilationsalbum Greatest Hits, das mit dem Weihnachtslied Coming Home und dem Popsong Lucky Day zwei Neuveröffentlichungen enthielt.
Anlässlich seines zehnjährigen Bühnenjubiläums wurde im Februar 2007 von Sat.1 seine erste eigene Fernsehshow Sasha – Die Show, eine Mischung aus Comedy- und Musikshow, ausgestrahlt.[15]
2014 nahm Sasha an der Musikshow Sing meinen Song – Das Tauschkonzert teil, die in acht Folgen bei VOX ausgestrahlt wurde. Im Dezember 2014 erschien mit The One sein achtes Studioalbum. Es ist sein erstes Album, das sich in Deutschland nicht in den Top Ten platzieren konnte. Es beinhaltet die Singles Good Days, The One und Enjoy the Ride. Von 2016 bis 2017 arbeitete er als Coach in The Voice Kids; 2020 übernahm er diese Funktion erneut, wobei seine Kandidatin den Wettbewerb gewann. Zusammen mit Xavier Naidoo moderierte er 2017 den Musikpreis Echo.
Die Idee zur Kunstfigur Dick Brave kam Sasha Ende 2002, als er gerade eine Pause einlegte und dennoch für Freunde und Bekannte ein inoffizielles Weihnachtskonzert geben wollte, aber nicht als Sasha; inspiriert von einem Plakat von Nick Cave and the Bad Seeds wurde der Name Dick Brave and the Backbeats erfunden.[22] Lange Zeit wurde offiziell nicht bekanntgegeben, dass Sasha hinter der Figur des Dick Brave steckt. Für die Rolle wurde eine eigene Biographie ausgedacht; Dick Brave hat einen wiedererkennbaren Look, spricht stets gebrochen Deutsch und wird als Kanadier ausgegeben.[23]
Als Dick Brave and the Backbeats hat Sasha zusammen mit André Tolba „Adriano Batolba“ (Gitarre), Maik Schott „Mike Scott“ (Piano), Felix Wiegand „Phil X Hanson“ (Bass) und Martell Beigang „Matt L. Hanson“ (Drums) 2003 das Rockabilly-Album Dick This veröffentlicht, auf dem unter anderem ein Pop-Klassiker des Jahres 1961, Take Good Care of My Baby von Carole King und Gerry Goffin, neu aufgelegt wurde. Das Album erreichte Platz eins der deutschen Charts.[24]
Ein vorläufiges Abschiedskonzert von Dick Brave fand im Dezember 2004 in der DortmunderWestfalenhalle vor 10.000 Fans statt. Die Einnahmen des Konzerts wurden an wohltätige Einrichtungen gespendet.[25] 2006 trat die Band bei der Hochzeit der Sängerin Pink mit Carey Hart auf.[26] Im Juni 2011 traten Dick Brave and the Backbeats im Münchner Club Ampere auf und kamen so erstmals nach langer Zeit wieder zurück auf die Bühne.[27] Im selben Monat gab die Band vor ca. 8.000 Zuschauern auf der Kieler Woche ein „Still-alive“-Konzert und im Juli 2011 im Rahmen der Rheinkultur vor etwa 160.000 Zuschauern ihr Comeback bekannt.[28]
Im Oktober 2011 trat die Band bei der TV total Stockcar Crash Challenge 2011 mit dem Song Just Can’t Get Enough auf. Das Stück ist auch auf dem im selben Monat erschienenen Album Rock ’n’ Roll Therapy enthalten.[29] Bereits 2003 hatten Dick Brave and the Backbeats an einer Veranstaltung von TV Total teilgenommen, sie hatten bei der ersten Auflage der Wok-WM in Winterberg den Vierer-Wettbewerb gewonnen.[30]Pro7 zeigte im Oktober 2011 die MockumentaryFinding Brave, in der sich Klaas Heufer-Umlauf in der fiktiven Handlung auf die Suche nach dem verschollenen Dick Brave begibt, während unter anderem Charlotte Roche, Tim Mälzer, Patrick Owomoyela und Rea Garvey zu Wort kommen, die den kanadischen Sänger jedoch für tot halten. Heufer-Umlauf findet in der kanadischen Wildnis einen verstörten Dick Brave, seine lange Pause wird erklärt und Dick Brave wird für das Comeback vorbereitet.[23]
Seine Mutter Ramona Schmitz, eine Erzieherin,[35] lernte im Alter von 17 Jahren den 18-jährigen Fritz Schmitz, einen Bundeswehrkoch, kennen, als ihre Schaustellerfamilie auf dem Hof von Schmitz’ Eltern Winterquartier bezog. Nach der Geburt von Sascha heirateten seine Eltern, ließen sich aber nach kurzer Zeit wieder scheiden. Später kam Saschas vier Jahre jüngerer Bruder zur Welt; es folgte erneut eine kurze Ehe. Die Kinder wuchsen bei der Mutter auf.[36]
Von 2003 bis 2008 war Sasha mit Marta Jandová, der Leadsängerin der Rockband Die Happy liiert, mit der er ab November 2005 im Hamburger Schanzenviertel lebte.[37][38] Seit 2011 ist er mit Julia Röntgen zusammen; das Paar heiratete im Juli 2015 in Hamburg. Er führt nun den bürgerlichen Namen Röntgen-Schmitz.[39] Die beiden wurden im November 2018 Eltern eines Sohnes[40] und zogen ins Hamburger Umland in der Nähe des Flughafens.[41]
↑History. In: rock-am-ring.com. Abgerufen am 16. September 2012.
↑Dick Brave & The Backbeats. In: deichbrand.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. August 2012; abgerufen am 16. September 2012.