An Stelle der heutigen Stadt existierte seit dem 12. Jahrhundert eine Siedlung der Mordwinen und seit Mitte des 17. Jahrhunderts ein Kloster, das nach dem nahegelegenen kleinen Fluss Sarowka Sarower Kloster benannt war. Das Kloster galt bis zur Oktoberrevolution als heilige Stätte für Gläubige der Russisch-Orthodoxen Kirche, da dort der Überlieferung nach der heilige Seraphim von Sarow Wunder vollbracht hatte. Nach der Revolution und der Machtübernahme durch die Bolschewiki wurde das Kloster ausgeraubt und im Jahr 1927 auf Anweisung der sowjetischen Regierung geschlossen.
Im Februar 1947 wurde eine besondere Geheimhaltungsstufe für den Ort beschlossen, dieser aus der Mordwinischen ASSR herausgelöst und territorial der Oblast Gorki (heute Nischni Nowgorod) zugeordnet sowie fortan aus allen öffentlich zugänglichen statistischen Materialien und Landkarten entfernt. Am 17. März 1954 erfolgte ein geheimer Beschluss zur Verleihung des Stadtrechts unter dem Namen Kremljow (Кремлёв). Ab Anfang der 1960er-Jahre war die Tarnbezeichnung Arsamas-75 (russisch Арзамас-75) in Gebrauch. Die Ziffer entsprach zufällig der Straßenentfernung in die Stadt Arsamas, sodass die Bezeichnung 1966 in Arsamas-16 (russisch Арзамас-16) geändert wurde. Ortsfremde und insbesondere ausländische Besucher hatten bis in die 1990er-Jahre hinein keinen Zutritt, und bis heute ist die Einreise in die Stadt nicht für jedermann möglich.
Ab Mitte der 1980er-Jahre tauchte der Ort wieder als Sarowa in Landkarten niedriger Geheimhaltungsstufen auf, ab 1991 auch wieder in offiziellen Statistiken als Kremljow. Im August 1995 erhielt die Stadt wieder den historischen Namen in der heutigen Form.
Im August 2010 gelang es Meldungen zufolge 2200 Helfern, Brände in der Nähe des Atomforschungszentrums unter Kontrolle zu bringen, die russlandweit aufgrund extremer Trockenheit ausgebrochen waren (siehe auch Wald- und Torfbrände in Russland 2010).[3]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1939
02.786
2002
87.652
2010
92.047
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wirtschaft und Verkehr
Nach wie vor stellt das Forschungsinstitut (das „Russische Föderale Kernforschungszentrum“ bzw. das All-russisches Forschungsinstitut für Experimentalphysik, VNIIEF) den Hauptarbeitgeber der Stadt. Es beschäftigt sich heute zumindest teilweise auch mit Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für zivile Zwecke.
Für die umliegenden Gemeinden stellt Sarow ein Versorgungszentrum dar. Nördlich der Stadt liegt der Flughafen Sarow, der auch der zivilen Luftfahrt dient.
↑ abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)