Infolge der Anti-Kosmopolitismus-Kampagne konnte Minz nicht die Aspirantur beginnen und wurde stattdessen zur Arbeit in Wolchow eingeteilt, wo sie zwei Jahre lang Russische Sprache und Literatur in der Schule der Arbeiterjugend unterrichtete.[1]
Im März 1951 heiratete Minz den Literaturwissenschaftler Juri Lotman (1922–1993) und zog zu ihm nach Tartu. Sie arbeitete 1951–1956 als Lehrerin der Abteilung für Russische Sprache und Literatur des Lehrer-Instituts Tartu.[1]
An der Universität Tartu verteidigte Minz 1972 ihre Doktor-Dissertation über Alexander Blok und die russische Realismus-Literatur im 19. Jahrhundert mit Erfolg für die Promotion zur Doktorin der philologischen Wissenschaften.[3] Allerdings wurde ihre Promotion aufgrund des externen Gutachtens Iossif Maschbiz-Werows von der Allunionszertifizierungskommission erst fünf Jahre später bestätigt. Die Ernennung zur Professorin erfolgte 1979. Zu dieser Verzögerung hatten auch ihre Untersuchungen der Tartu-Moskau-Semiotik-Schule und ihre Kontakte zu russischen und estnischenDissidenten beigetragen.[4]
Gegen Ende der 1980er Jahre verschlechterte sich Minz' Gesundheitszustand sehr schnell. Nach der von der Universität Bergamo finanzierten erfolgreichen komplexen Operation in Bergamo starb sie infolge einer unerwarteten Komplikation am 25. Oktober 1990. Sie wurde in Tartu auf dem Raadi-Friedhof beigesetzt.[1]
Der Literaturwissenschaftler Mihhail Lotman (* 1952), der Künstler Grigori Lotman (* 1953) und der Biologe Aleksei Lotman (* 1960) sind Minz' Söhne.
↑Минц З. Г.: Пути развития советской дошкольной литературы (1917-1930 гг.) : Автореферат дис. на соискание учен. степени кандидата филол. наук. Ленингр. гос. пед. ин-т., Leningrad 1956.
↑Минц З. Г.: Александр Блок и русская реалистическая литература XIX века : Автореф. дис. на соиск. учен. степени д-ра филол. наук : (01.01). Тарт. гос. ун-т., Tartu 1972.
↑Reifman P. S.: История одного посвящения. In: Блоковский сборник XIV: к 70-летию З.Г.Минц. Tartu 1998, S.43–50 ([1] [abgerufen am 4. April 2024]).