Der Name Sany leitet sich von Sānyī ab, was soviel bedeutet wie „Die drei“ [Säulen des Unternehmens]. Diese sind: ein erstklassiges Unternehmen aufzubauen, erstklassige Mitarbeiter zu fördern und erstklassige Beiträge zur Gesellschaft zu leisten. Das Logo beinhaltet darauf bezugnehmend die Eins in dreifacher Anzahl und in sternförmiger Anordnung.[3]
Ende 1985 taten sich Liang Wengen, Tang Xiuguo, Mao Zhongwu und Yuan Jinhua zusammen und begannen bis 1989 mit dem Aufbau einer Schweißwerkstätte mit dem Namen Hunan Lianyuan Welding Material Factory in Lianyuan.[3] 1991 benannte sich das Unternehmen in Sany um und verlegte seinen Hauptsitz nach Changsha. Drei Jahre später wurden die Untergesellschaften Sany Heavy Industry und Sany Materials Industry gegründet. Zu dieser Zeit begann Sany mit der Entwicklung von Betonpumpen auf Lkw-Fahrgestellen.[4]
Über die Jahre machte das Unternehmen gewaltige Entwicklungsschritte. Aufgrund der gestiegenen Kapitalnachfrage ging Sany Heavy Industry 2003 an die Börse in Shanghai (SSE 600031) und im selben Jahr wurde die Gesellschaft Sany Heavy Machinery gegründet. Die Tochtergesellschaft Sany Germany nahm 2008 den Betrieb auf.[5] 2011 trat Sany Heavy Industry in das Ranking der Financial Times Global 500 ein.[6]
Im Januar 2012 übernahm Sany den deutschen Betonpumpenhersteller Putzmeister. Es war der bisher größte Zukauf eines chinesischen Unternehmens in Deutschland. Mit der Übernahme stieg Sany zum größten Hersteller von Betonpumpen weltweit auf.[7] Über eine wechselseitige Beteiligung war Sany Heavy Industry von 2013 bis 2021 zudem beim österreichischen Kranbauer Palfinger Miteigentümer.[8][9]
2015 erfolgte die Umbenennung der Tochtergesellschaft Sany Germany in Sany Europe.[10] Nach weiteren Wachstumsschritten wurde Sany 2021 als größter Schwermaschinenhersteller in China und weltweit nach Caterpillar als zweitgrößter Hersteller auf Platz 468 der Forbes Global 2000 eingestuft.[11] Nach Erhebung des Internationalen Wirtschaftsforum für Regenerative Energiewirtschaft für das Jahr 2020 installierte das Unternehmen in diesem Jahr Windkraftanlagen mit einer Leistung von 3,72 Gigawatt.[12]
Unternehmensstruktur
Sany setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Gesellschaften zusammen:[13]
Sany Heavy Industry (Baumaschinen)
Sany Heavy Equipment (Bergbaumaschinen)
Sany Heavy Industry India (Bau- und Bergbaumaschinen sowie Windkraftanlagen)
Sany Europe (Baumaschinen und Hafenmaschinen)
Sany America (Bau- und Bergbaumaschinen und Hafenmaschinen)
Putzmeister (Betonpumpen)
Long Property & Casualty Insurance (Versicherungsdienstleistungen)
Darüber hinaus verfügt Sany über Produktionsstätten in Peachtree City in Nordamerika, Karawang in Indonesien und Pune in Indien. In Deutschland betreibt Sany die Standorte Bedburg und Aichtal.
Sany in Deutschland
Anfang 2008 eröffnete Sany im Mediapark in Köln seine Europazentrale. Im selben Jahr gab das Unternehmen bekannt, in Bedburg bei Köln einen neuen Standort eröffnen zu wollen. Für über 100 Millionen Euro wurde dort eine Produktionsanlage, ein Zentrum für Forschung und Entwicklung, ein Verwaltungsgebäude und ein Hotel erbaut. Im ersten Schritt sollten ab dem Jahr 2011 dort 600 Mitarbeiter ihre Tätigkeit aufnehmen und 350 Millionen Jahresumsatz erwirtschaftet werden.[16][17] Ab 2015 war ein Jahresumsatz von einer Milliarde Euro vorgesehen.[18]
Durch den Erwerb der Firma Putzmeister änderte Sany seine Strategie, da die Produktion von Betonpumpen an zwei Standorten wirtschaftlich nicht sinnvoll gewesen wäre. Bis 2016 wurde die Produktion in Bedburg größtenteils eingestellt und die Zahl der Mitarbeiter auf 40 reduziert.[19] Die Betreuung der Geschäftsbereiche Krane und Hafenmaschinen lief dort jedoch weiter. 2016 nahm Sany den Vertrieb von Bagger auf und wickelt diesen über die Europazentrale in Bedburg ab. Seit diesem Zeitpunkt ist die Zahl der Mitarbeiter auf über 100 gestiegen. Die Umsatzzahlen verdoppeln sich dabei nahezu von Jahr zu Jahr. So wurden bereits 2020 alleine knapp 1000 Maschinen von Sany in Europa verkauft.