Sambor I. (* um 1150; † 7. Februar1207) war ein Herzog von Pommerellen, der ab 1187 regierte. In der älteren deutschen Historiographie wurde er als der eigentliche Begründer der pommerellischen Dynastie der Samboriden betrachtet, die nach ihm benannt wurde.
Er hatte seinen Sitz in der Burg von Danzig. Die Burg lag auf einer erhöhten Kämpe inmitten der sumpfigen Mottlauniederung dort, wo der Fluss kurz vor seiner Mündung in die Weichsel eine scharfe Biegung von Süden nach Osten macht. So war sie gegen feindliche Angriffe geschützt und konnte zugleich die Zufahrt zum langgestreckten Fischerdorf überwachen. Die Befestigungen bestanden damals noch aus Lehm- und Erdwällen, die durch Holzkonstruktionen verstärkt waren.
Der Historiker Johannes Voigt (1786–1863) stellte 1827 die Aussagen der Chronica Polonorum mit der Begründung in Zweifel, dass sich die Samboriden in ihren Urkunden als Princeps (Fürst) bezeichneten, ohne einen polnischen Oberherren, insbesondere den langjährigen SeniorherzogLeszek I. (1194–1198, 1206–1210 und 1211–1227) zu erwähnen. Er schreibt auch von einer Eigenbezeichnung als Dux (Herzog), ohne sie zu belegen.[1]
Bekanntlich war Polen aber zu der Zeit Sambors und Kadłubeks in eine Vielzahl von Herzogtümern aufgeteilt, von denen die meisten allerdings von Zweigen der Piastendynastie regiert wurden; die Klammern bildeten das Seniorat des ältesten der Piastenherzöge und das Erzbistum Gnesen. Das Danziger Pommern gehörte wie das südlich angrenzende Kujawien zum Bistum Włocławek, einem Suffragan des Erzbistums Gnesen.[2]
Sambor starb im Jahre 1207. Sein Nachfolger wurde sein jüngerer Bruder
Mestwin I.
Ehe und Nachkommen
Sambor hatte zwei Söhne mit einer Frau unbekannten Namens und Herkunft:
Sobiesław II. (ca. 1207–1217/1223), unter Vormundschaft in jungen Jahren gestorben;
Swantepolk I. (ca. 1207–1227), unter Vormundschaft in jungen Jahren gestorben;
↑Johannes Voigt: Geschichte Preußens von den ältesten Zeiten bis zum Untergange der Herrschaft des Deutschen Ordens. Erster Band: Die Zeit des Heidentums. Königsberg 1827, S. 370.
↑Zum Vergleich: Für das Stettiner Pommern, in dem sich polnische, deutsche und dänische Machtansprüche schnitten, wurde schon 1140 ein exemtes Bistum geschaffen. Dessen Sitz befand sich zunächst in Wol(l)in, später in Cammin (Kamień Pomorski).