Das Salzburger Adventsingen im Großen Festspielhaus in Salzburg ist eine seit 1946 alljährlich im Advent stattfindende Kulturveranstaltung. Veranstalter ist das Kulturwerk Salzburg[1], künstlerischer Gesamtleiter ist seit 1999 Johann (Hans) Köhl.[1]
Es nehmen jeweils über 150 Sänger, Musikanten, Schauspieler und Hirtenkinder aus Salzburg und den angrenzenden Regionen teil.[2] Jährlich zieht er ca. 36.000 Zuschauer aus 38 Ländern an[3][4] und hatte nach Angaben des Veranstalters seit 1946 über zwei Millionen Zuschauer.[5]
Erstmals wurde 1946 von Tobi Reiser ein Adventsingen in einem Gesellschafterheim am Salzburger Rudolfskai veranstaltet. Im selben Jahr wurde das Salzburger Heimatwerk als Genossenschaft eingerichtet. In den folgenden Jahren erfolgte erst eine Übersiedelung in den Kleinen Saal des Mozarteums und 1950 in den Kaisersaal der Salzburger Residenz. Zeitgleich fand das erste Adventblasen vom Glockenspielturm[6] als Einstimmung zum Adventsingen statt. Ab 1952 fand die Veranstaltung für acht Jahre im Audimax der Universität Salzburg statt. Ab 1960 fand das Adventsingen im Großen Festspielhaus statt.
Im Laufe der Zeit wurde das musikalischen Programm durch Lesungen und szenische Darstellungen ergänzt.[7]Karl Heinrich Waggerl war bis zu seinem Tod 1973 regelmäßig mit Lesungen eigener Texte zu Gast.[6] 1961 wurde das Programm als Schallplatte veröffentlicht. Zwei Jahre später wurden Ausschnitte der Veranstaltung im Fernsehen übertragen und es fand ein Gastspiel in Wien statt.[6]
Nach dem Tod von Tobi Reiser im Jahr 1974 übernahm dessen Sohn Tobias Reiser die Leitung des Adventsingens. Ab 1980 wurden in Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Siegwulf Turek größere Veränderungen im Aufbau der Bühne, der Lichtregie und des Ablaufs vorgenommen. Das Adventsingen erhielt dadurch die Form eines szenischen OratoriumsEs ward der Engel Gabriel mit Verweisen vom biblischen Geschehen zur Gegenwart. Die vorgetragenen Stücke stammten von Wilhelm Keller.
Nach dem Tod von Tobias Reiser jun. übernahmen 1999 Johann Köhl als Hauptverantwortlicher und Stefan Sperr die Leitung. Das adventliche Geschehen wurde in einen Handlungsrahmen des Gründungsjahres 1946 gesetzt und die Geschichte in einen Kontext mit den Schöpfern des Salzburger Weihnachtsliedes Stille Nacht, heilige Nacht gebracht. Bis 2005 wurde ein Werk über mehrere Jahre zur Aufführung gebracht, seitdem gibt es jedes Jahr eine neue oder grundlegend überarbeitete Inszenierung. In den Jahren 2020 und 2021 fiel das Adventsingen aufgrund der Covid-19-Pandemie aus.[8]
Mit Jahresbeginn 2022 wurde das Salzburger Adventsingen in die gemeinnützige Kulturwerk Salzburg GmbH, eine Tochtergesellschaft des Salzburger Heimatwerkes, ausgegliedert.[9][10]