Sallum, auch As Sallum oder Sollum (arabisch السلوم, DMGas-Sallūm), ist ein Grenz- und Hafenort an der Nordwestküste von Ägypten und am Mittelmeer gelegen. Sallum liegt östlich der Grenze zum Nachbarstaat Libyen und rund 145 km von der libyschen Stadt Tobruk entfernt und hatte 2006 etwa 14 000 Einwohner.
Sallum ist durch die Kultur der Beduinen geprägt. Im Ort befindet sich ein regionaler Markt. Zudem existiert eine Poststelle und eine Bankfiliale. Sallum ist derzeit Endpunkt einer Bahnstrecke der Ägyptischen Staatsbahnen über Marsa Matruh ins Nildelta. Tourismus besteht nur in geringem Maße. Einer der wenigen Anziehungspunkte ist ein Soldatenfriedhof aus dem Zweiten Weltkrieg.
Allerdings ist Sallum der wichtigste Grenzübergang zwischen Ägypten und Libyen. Sein weniger als 1 km entfernter Pendant auf libyscher Seite ist Emsaed.[1]
Geschichte
Bei Sallum befinden sich Überreste aus antiker Zeit. So sind römische Mauern erhalten geblieben.
Trotz seiner relativen Abgeschiedenheit wurde der Ort in der Neuzeit mehrfach zum Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen.
↑Hans Werner Neulen: Feldgrau in Jerusalem. Universitas, 2. Aufl., München 2002, ISBN 3-8004-1437-6, S. 102.
↑Karim Chaibi, in: Le Monde arabe et la Seconde guerre mondiale – Guerre, société, mémoire (= Alya Aglan, Julie d’Andurain, Fayçal Chérif, Mohamed Lazhar Gharbi, Hedi Jellab, Pierre Vermeren [Hrsg.]: Histoires en partage en Afrique du Nord et au Moyen-Orient. Band1). Maisonneuve & Larose-Nouvelles Éditions/Hémisphères Éditions, Paris 2022, ISBN 978-2-37701-141-4, nicht paginierter Kartenteil zwischen den Seiten 158 und 159 (die Angaben zu den Soldatenfriedhöfen basieren auf Karim Chaibi: Principaux cimetières militaires de la Seconde Guerre mondiale en Tunesie dans le Monde arabe et Deuxième guerre mondiale, Maisonneuve & Larose, Paris 2022, sowie der Commonwealth War Graves Commission und der American Battle Monuments Commission).