Die klassische Sacra rappresentazione wurde schließlich von humanistisch geprägten Dramen und Musikdramen verdrängt, lebt aber als Teil der sogenannten „Volkskultur“ – auch unter dieser Benennung – im Mezzogiorno weiter. Sie wird vornehmlich als Darstellung des Kreuzweges Jesu (Via Crucis vivente) realisiert.[1] Von dort ausgehend, haben süditalienische Immigranten seit etwa 1980 an verschiedenen Orten in Deutschland ähnliche Aufführungen initiiert, die bis heute an Karfreitag gezeigt werden, so etwa in Stuttgart-Bad Cannstatt (seit 1979), in Bensheim an der Bergstraße (seit 1983), in Saarlouis (seit 2000) und in Ulm (seit 2004).[2]
Literatur
Alessandro D’Ancona: Sacre rappresentazioni dei secoli XIV, XV, XVI. Drei Bände, Florenz 1872.
Mario Bonfantini: Le Sacre rappresentazioni italiane. Mailand 1942.
Giovanni Cammareri: I misteri nella sacra rappresentazione del venerdì santo a Trapani. Trapani 1998.
Diane Dingeldein: Das Bensheimer Passionsspiel. Studien zu einem italienisch-deutschen Kulturtransfer (= Mainzer Beiträge zur Kulturanthropologie/Volkskunde, Band 7). Waxmann, Münster et al. 2013, ISBN 978-3-8309-2919-2 (Google books).