Sabor

Sabor
Logo
Basisdaten
Sitz: Parlamentspalast in Zagreb
Legislaturperiode: 4 Jahre
Abgeordnete: 151
Aktuelle Legislaturperiode
Letzte Wahl: 17. April 2024
Nächste Wahl: 2028
Vorsitz: Parlamentspräsident
Gordan Jandroković (HDZ)
Sitzverteilung: Regierung (68)
  • HDZ 55
  • DP 11
  • Unterstützung (11)
  • HSLS 3
  • HNS-LD 3
  • Nezavisni und HSU 3
  • Minderheiten 2
  • Opposition (72)
  • SDP 37
  • Možemo! 10
  • MOST 7
  • Andere 18
  • Website
    Sabor
    Parlamentsgebäude
    Gebäude

    Sabor (kroatisch für Versammlung, Parlament, Konzil) ist die Bezeichnung für das Parlament der Republik Kroatien mit Sitz in Zagreb. Es ist das zentrale Verfassungsorgan im politischen System Kroatiens. In Kroatien gilt das Einkammersystem. Die Legislaturperiode des Sabor dauert vier Jahre. Seit dem 14. Oktober 2016 tagt der Sabor in seiner neunten Zusammensetzung seit Gründung der Republik Kroatien.[1]

    Zur Zeit der Habsburgermonarchie war Sabor auch die Bezeichnung der Ständeversammlung von Kroatien-Slawonien (bis 1848), des eingeschränkt repräsentativen Landtages (bis 1918) sowie der Provinziallandtage im österreichischen Kronland Dalmatien, in Istrien (ab 1861) und in Bosnien und Herzegowina (ab 1910).

    In lateinischen Dokumenten wird der Sabor als plenum sborum, sborum sive parlamentum bezeichnet; am häufigsten ist in lateinischen Dokumenten die Übersetzung congregatio zu finden.[2]

    Wahlrecht

    Der Sabor hat nach der kroatischen Verfassung zwischen 100 und 160 auf vier Jahre gewählte Abgeordnete.[3] Die Zahl seiner Parlamentsmitglieder richtet sich zur möglichst genauen Abbildung des Wählerwillens nach der Bevölkerungsgröße und dem Proporz. Derzeit hat das kroatische Parlament 151 Abgeordnete.

    Insgesamt gibt es 12 Wahlkreise für die Wahl des kroatischen Parlaments.[4] Gesetzlich ist Kroatien in 10 Wahlbezirke eingeteilt, in denen nach Proporzsystem je 14 Abgeordnete gewählt wurden. Es gibt eine Fünf-Prozent-Hürde innerhalb der Wahlbezirke. Darüber hinaus gibt es zwei separate Wahlkreise:

    Wahlkreis XI[5]: Auch für kroatische Staatsbürger ohne dauerhaften Wohnsitz in Kroatien sind Parlamentssitze vorgesehen, deren genaue Zahl von der Wahlbeteiligung in der kroatischen Diaspora abhängt (maximal 14, meist 4–6). Dieser Wahlbezirk umfasst nicht nur Emigranten, sondern vor allem auch viele Kroaten in Bosnien und Herzegowina.

    Wahlkreis XII[6]: 8 Sitze sind für Vertreter der nationalen Minderheiten reserviert. Angehörige der Minderheiten können entweder eine der Mehrheitsparteien wählen oder alternativ dazu auf der jeweiligen Liste einen Vertreter ihrer Minderheit. Die in Personenwahl ermittelten Sitze sind folgendermaßen verteilt: 3 Sitze für Serben sowie jeweils 1 Sitz für Italiener, für Ungarn, für Tschechen und Slowaken, für Slowenen, Bosniaken, Montenegriner, Mazedonier und Albaner sowie für sonstige Minderheiten (Deutsche, Ukrainer und Ruthenen, Rumänen, Russen, Türken, Juden, Roma, Polen …).

    Befugnisse

    Das kroatische Parlament beschließt über die Verfassung und ist alleiniger Gesetzgeber, hat das Budgetrecht, schreibt im Einklang mit den Gesetzen Wahlen aus, kann die Abhaltung von Volksabstimmungen veranlassen und Amnestien erlassen.

    Geschichte

    Mittelalter bis 1848

    Die Anfänge der kroatischen Ständeversammlung, aus der der heutige Sabor hervorgegangen ist, liegen im Mittelalter. Obwohl Kroatien 1102 in Personalunion Teil der ungarischen Stephanskrone geworden war, fanden häufig separate Versammlungen des kroatischen Adels statt. Außer diesem war im Sabor auch die Kirche vertreten. Jeder ungarische König ließ kurz nach seinem Regierungsantritt einen Sabor einberufen, auf dem ihm die kroatischen Stände huldigten.

    Beschlüsse des Sabors für Slawonien aus dem Jahr 1273

    Als Ständeversammlung unter ungarischer Krone ist der Sabor erstmals 1273 für Slawonien und 1351 für Kroatien-Dalmatien in den Quellen belegt.[7] 1527 wählte der kroatische Landtag von Cetin den Habsburger Ferdinand I. unabhängig von den Ungarn zum König von Kroatien. Das wurde schriftlich in der Charta von Cetingrad bestätigt.

    Sitzung des kroatischen Parlaments 1527, bei der Ferdinand I. zum König Kroatiens gewählt wurde (Dragutin Weingärtner)

    Durch die kroatischen Gebietsverluste im 15. und 16. Jahrhundert (Dalmatien an Venedig, andere Gebiete an die Osmanen) wurde das Gebiet, aus dem der Adel zum Landtag kam, immer kleiner. Hinzu kam, dass der Adel Slawoniens sich nach 1526 von Kroatien trennte und dem ungarischen Gegenkönig Johann Zápolya anschloss. Deshalb wurden dort bis zur osmanischen Eroberung eigene Landtage abgehalten. Nach der Rückeroberung Slawoniens durch die österreichischen Armeen 1699 wurde Slawonien in Gespanschaften organisiert, die zunächst nur im ungarischen, nicht aber im kroatischen Landtag vertreten waren. Später erhielten sie auch eine Vertretung im kroatischen Landtag, ohne jedoch die direkte Vertretung im ungarischen zu verlieren, so dass ihr Status zwischen Ungarn und Kroatien umstritten blieb. Auch die österreichische Militärgrenze war dem Zugriff der adligen kroatischen Landesversammlung entzogen. Der kroatische Landtag entsandte nach alter Tradition einige stimmberechtigte Gesandte zum ungarischen Reichstag.

    Außer weltlichen gab es in Kroatien auch kirchliche Versammlungen. Einige davon hatten auch politischen Bedeutung, weil Gebiete bestimmt wurden, die unter die Jurisdiktion der kirchlichen Macht fielen. Andere Gründe waren unter anderem die Größe der kirchlichen Besitzungen oder die Festlegung der offizielle Sprache des Gottesdienstes.[8]

    1848 bis 1918

    Sitzung des kroatischen Parlaments, 1848 (Dragutin Weingärtner)

    1848 spielte der kroatische Sabor eine wichtige Rolle in der Revolution. Vorübergehend konnten sich Land und Parlament von der ungarischen Hegemonie lösen. Der Sabor lehnte die Zwangsmagyarisierung Kroatiens ab und erteilte Ban Josip Jelačić die Vollmacht, entsprechend zu handeln. Die Ständeversammlung wurde schrittweise in ein modernes Wahlparlament umgewandelt, wobei bis zum Ende der Österreichisch-Ungarischen Monarchie de facto kein demokratisches Wahlgesetz galt. Ab 1849 war der Sabor wieder für Slawonien, ab 1881 auch für die Gebiete der aufgelösten Militärgrenze zuständig.

    Wappen des Königreichs Kroatien, Slawonien und Dalmatien an der Fassade des kroatischen Parlaments

    Durch den österreichisch-ungarischen Ausgleich (1867) und den ergänzenden ungarisch-kroatischen Ausgleich (1868) waren die Kompetenzen des kroatischen Parlaments allerdings sehr eingeschränkt. Die Wahlen von 1868 bis zum Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie wurden nach einem äußerst restriktiven Zensuswahlrecht abgehalten, das die Mehrheit der Bevölkerung von der Wahl ausschloss. Zudem fanden die Wahlen offen statt, die Wähler waren massiven Wahlbeeinflussungen durch die staatlichen Verwaltungsbehörden ausgesetzt. Der Banus als Oberhaupt der Exekutive in Kroatien-Slawonien war in erster Linie der Krone und der ungarischen Regierung, nicht jedoch gegenüber dem Sabor verantwortlich.

    Dalmatien, das zur österreichischen Reichshälfte gehörte, hatte von 1861 bis 1918 seinen eigenen, den Dalmatinischen Landtag.

    Erstes Jugoslawien (1918 bis 1945)

    Von 1919 bis 1945 existierte kein kroatisches Parlament.

    Proklamation des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen vor dem Gebäude des Sabor (1918)

    Im Herbst 1918 beschloss der letzte nach altem Recht gewählte Sabor, seine Befugnisse dem Nationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben der Habsburgermonarchie zu übertragen, der wiederum den Zusammenschluss mit Serbien zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen beschloss, dem späteren Jugoslawien.

    Infolgedessen wurde die Wiedereinberufung eines vom gesamtjugoslawischen Parlament getrennten kroatischen Sabor eine zentrale Forderung der kroatischen Oppositionsparteien. So forderte die Kroatische Bauernpartei unter Stjepan Radić im Frühjahr 1919 vergeblich, dass – analog zur Ratifizierung der staatlichen Vereinigung durch das serbische Parlament – auch der Sabor noch einmal einberufen werden müsse, um über die Ratifizierung der Vereinigung zu beraten. Die in den Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen gewählten Abgeordneten der Kroatischen Bauernpartei konstituierten sich aus Protest gegen die eingeschränkten Kompetenzen der Verfassunggebenden Versammlung und die Nichtanerkennung eines separaten Selbstbestimmungsrechts für Kroatien als separates kroatisches Parlament und erarbeiteten eine Verfassung einer Bauernrepublik Kroatien, die angesichts der realen Machtverhältnisse freilich bloßes Papier blieb.

    In dem Abkommen zwischen dem jugoslawischen Ministerpräsidenten Dragiša Cvetković und dem Vorsitzenden der Kroatischen Bauernpartei, Vladko Maček, von 1939, durch das eine autonome Banschaft Kroatien (kroat. Banovina Hrvatska) innerhalb Jugoslawiens geschaffen wurde, war parallel zur Neuwahl des jugoslawischen Parlaments auch die Wahl eines kroatischen Sabor vorgesehen. Nach dem deutschen Überfall auf Jugoslawien 1941 kam es dazu jedoch nicht mehr.

    Die Ustascha, die 1941 unter deutsch-italienischer Besatzung den Unabhängigen Staat Kroatien (NDH) errichteten, versuchten 1942 ihre Herrschaft durch die Einberufung eines Sabor aus ehemaligen Sabor-Mitgliedern von 1918, kroatischen Mitgliedern des jugoslawischen Parlamentes und anderen, von ihnen eigenmächtig ausgewählten Personen zu legitimieren (diesem Sabor gehörten mit Branimir Altgayer und Ferdinand Gasteiger auch zwei Vertreter der deutschen Minderheit an). Dieser Sabor wurde jedoch bald darauf suspendiert und nicht wieder einberufen, da in dem nach dem Führerprinzip organisierten Unabhängigen Staat Kroatien ein Parlament keine Funktion hatte.

    Zweites Jugoslawien (ab 1945)

    In der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien von 1945 bis 1990 war der Sabor das Parlament der Volksrepublik Kroatien bzw. Sozialistischen Republik Kroatien, in dem die Vertretung unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen formal institutionell verankert war, zu dem jedoch keine Wahlen stattfanden (Einparteiensystem).

    Republik Kroatien (seit 1990)

    Blick in den Sitzungssaal des Sabor (2011).

    Die Reformbewegung, die zum Auseinanderbrechen Jugoslawiens und den Jugoslawienkriegen führen sollte, wertete die Bedeutung der regionalen Parlamente auf. Das kroatische Parlament wurde institutionell neu aufgestellt. Es bestand aus drei Kammern:

    • dem Gesellschaftlich-Politischen Rat (erste Kammer, wurde in freien und gleichen Wahlen bestimmt)
    • dem Rat der Gemeinden
    • dem Rat der vereinigten Arbeit

    Im April/März 1990 wurden die ersten demokratischen Wahlen in der Teilrepublik Kroatien abgehalten. Die HDZ erzielte die absolute Mehrheit der Mandate. Der neu gewählte Sabor verabschiedete Ende 1990 die neue Verfassung der Republik Kroatien und erklärte 1991 die Unabhängigkeit Kroatiens.

    In der Verfassung von 1990 war ein Zweikammersystem verankert. Das Abgeordnetenhaus (Zastupnički dom) war die allgemeine gesetzgebende Kammer. Das Haus der Gespanschaften (Županijski dom) sollte die Gebietskörperschaften vertreten und hatte überwiegend beratende Funktion. Seine schärfste Waffe, ein Vetorecht gegen die erste Kammer, wurde nur ein einziges Mal eingesetzt.[9]

    1997, 2000 und 2001 kam es zu Verfassungsänderungen. 2001 wurde die zweite Kammer abgeschafft, seitdem ist der Sabor ein Einkammerparlament.

    Literatur

    • Ivo Perić: Hrvatski državni sabor : 1848–2000. 2 Bde. Hrvatski institut za povijest, Hrvatski državni sabor, Dom i svijet, Zagreb 2000.
    • Željko Sabol (Hrsg.): Croatian Parliament. Parliament of the Republic of Croatia u. a., Zagreb 1995, ISBN 953-061331-8.
    • Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest. Statistisch-biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa 1919–1945. Band 2: Ungarn, Jugoslawien, Rumänien, Slowakei, Karpatenukraine, Kroatien, Memelländischer Landtag, Schlesischer Landtag, komparative Analyse, Quellen und Literatur, Register. 2. Auflage. Dokumentation-Verlag, Kopenhagen 1991, ISBN 87-983829-5-0.

    Einzelnachweise

    1. O Saboru. Abgerufen am 27. Mai 2020 (kroatisch).
    2. Sabor. In: Kroatische Enzyklopädie. Lexikographisches Institut Miroslav Krleža, abgerufen am 20. Januar 2018.
    3. Artikel 71
    4. Izborne jedinice. Abgerufen am 27. Mai 2020 (kroatisch).
    5. XI. izborna jedinica. Abgerufen am 27. Mai 2020 (kroatisch).
    6. XII. izborna jedinica. Abgerufen am 27. Mai 2020 (kroatisch).
    7. Holm Sundhaussen: Sabor. In: Edgar Hösch, Karl Nehring, Holm Sundhaussen (Hrsg.): Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. 2004, S. 590.
    8. Hrvatski sabor - Povijest. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Dezember 2010; abgerufen am 7. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sabor.hr
    9. Wolfgang Ismayr (Hrsg.): Die politischen Systeme Osteuropas. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. VS – Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17181-4, S. 786 ff. (google.de – Unter Mitarbeit von Solveig Richter und Markus Soldner).

    Koordinaten: 45° 48′ 59,1″ N, 15° 58′ 28,2″ O

    Read other articles:

    Jet-BoysvideogiocoSchermata a due giocatoriPiattaformaCommodore 64 Data di pubblicazione1987 GenereSparatutto a scorrimento TemaFantascienza OrigineRegno Unito SviluppoSolid Air PubblicazioneCRL Group, Avantage (America) ProgrammazionePaul Baker MusicheJay Derrett Modalità di giocoGiocatore singolo, multigiocatore Periferiche di inputJoystick SupportoCassetta, dischetto Jet-Boys, scritto anche Jet Boys o Jetboys, è un videogioco sparatutto a scorrimento fantascientifico pubblicato ...

     

    Historic district in West Virginia, United States United States historic placeBrookside Historic DistrictU.S. National Register of Historic PlacesU.S. Historic district Sycamore, Keystone, and Carbide cottagesShow map of West VirginiaShow map of the United StatesLocationGeorge Washington Hwy. near Cathedral State Park, Aurora, West VirginiaCoordinates39°19′33″N 79°32′06″W / 39.32583°N 79.53500°W / 39.32583; -79.53500Area139 acres (56 ha)Built1825 ...

     

    Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada April 2016. Dalam beberapa kasus, pemerintah dan penyedia jasa Internet Republik Rakyat Tiongkok (RRT) telah memblokir akses ke ensiklopedia daring Wikipedia karena hukum penyensoran yang ketat di RRT. Pemblokiran ini berfungsi seperti penyaring konten. Pada penyens...

    Untuk kegunaan lainnya, lihat Bukit (disambiguasi). Sebuah perbukitan di Montalcino, Italia Bukit adalah suatu bentuk wujud alam wilayah bentang alam yang memiliki permukaan tanah yang lebih tinggi dari permukaan tanah di sekelilingnya namun dengan ketinggian relatif rendah dibandingkan dengan gunung.[1] Perbukitan adalah rangkaian bukit yang berjajar di suatu daerah yang cukup luas. Dalam Bahasa Melayu, bukit juga dapat berarti gunung. Dalam buku A Descriptive Dictionary of the India...

     

    Political party in India Indian National Congress (Organisation) AbbreviationINC(O)Leader Leaders K. KamarajMorarji DesaiS. NijalingappaC. M. PoonachaNeelam Sanjiva ReddyAtulya GhoshS. K. PatilHitendra Kanaiyalal DesaiSatyendra Narayan SinhaChandra Bhanu GuptaVeerendra PatilAshoka MehtaTribhuvan Narain SinghRam Subhag SinghB. D. Sharma Founded1969Dissolved1977Split fromINCMerged intoJanata PartyIdeologyAnti-socialism[1]Conservatism[2]Anti-SovietismPolitical ...

     

    Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada Januari 2023. A Regra do JogoGenreTelenovelaPembuatJoão Emanuel CarneiroSutradaraAmora MautnerPemeranVanessa GiácomoAlexandre Nero Giovanna AntonelliCauã Reymond Marco PigossiEduardo MoscovisTony Ramos Cássia Kis MagroSusana VieiraDeborah EvelynBárbara PazJosé...

    Place in Southern Transdanubia, HungaryDunaszentgyörgy Coat of armsDunaszentgyörgyLocation of Dunaszentgyörgy in HungaryCoordinates: 46°32′N 18°50′E / 46.533°N 18.833°E / 46.533; 18.833CountryHungaryRegionSouthern TransdanubiaCountyTolnaDistrictPaksArea[1] • Total37.63 km2 (14.53 sq mi)Population (1 January 2008)[2] • Total2,585 • Density69/km2 (180/sq mi)Time zoneUTC+1 (CET) �...

     

    Composition for organ by Olivier Messiaen Diptyqueby Olivier MessiaenOlivier Messiaen in 1937CatalogueA.38Composed1930 (1930): ParisPerformed20 February 1930 (1930-02-20): ParisPublishedMay 1930 (1930-05): ParisScoringOrganDiptyque : essai sur la vie terrestre et l'éternité bienheureuse (French: Diptych: Essay on earthly life and blessed eternity) is a piece for organ by French composer Olivier Messiaen. Background Messiaen became acquainted of Charles Que...

     

    Objects intentionally placed into orbit This article is about human-made satellites. For moons, see Natural satellite. For other uses, see Satellite (disambiguation). Two CubeSats orbiting around Earth after being deployed from the ISS Kibō module's Small Satellite Orbital Deployer A satellite or artificial satellite[a] is an object in space, typically a spacecraft, placed into orbit around a celestial body. Satellites have a variety of uses, including communication relay, weather fo...

    此条目序言章节没有充分总结全文内容要点。 (2019年3月21日)请考虑扩充序言,清晰概述条目所有重點。请在条目的讨论页讨论此问题。 哈萨克斯坦總統哈薩克總統旗現任Қасым-Жомарт Кемелұлы Тоқаев卡瑟姆若马尔特·托卡耶夫自2019年3月20日在任任期7年首任努尔苏丹·纳扎尔巴耶夫设立1990年4月24日(哈薩克蘇維埃社會主義共和國總統) 哈萨克斯坦 哈萨克斯坦政府...

     

    خشايارشا الأول معلومات شخصية الميلاد -518فارس الوفاة -465بارس  مكان الدفن إيران  قتله ارتبانيس  مواطنة الإمبراطورية الأخمينية  الأولاد أرتحششتا الأول  الأب دارا الأول  الأم أتوسا  إخوة وأخوات آريابيجنز  عائلة الأسرة الأخمينية  مناصب ملك الملوك   في �...

     

    British film director and artist (1942–1994) Derek JarmanJarman during the 1991 Venice Film FestivalBorn(1942-01-31)31 January 1942[1]Northwood, Middlesex, England[2]Died19 February 1994(1994-02-19) (aged 52)St Bartholomew's Hospital, London, EnglandResting placeSt Clement Churchyard, Old Romney, KentEducationCanford School, DorsetAlma materKing's College London Slade School of Fine Art (UCL)Occupation(s)Film director, gay rights activist, gardener, set designerYea...

    السيد فينسنتMonsieur Vincent (بالفرنسية) معلومات عامةالصنف الفني فيلم سيرة ذاتية — فيلم دراما الموضوع وباء تاريخ الصدور 1947مدة العرض 111 دقيقة اللغة الأصلية الفرنسيةالعرض أبيض وأسود البلد فرنساالجوائز  جائزة الأوسكار الشرفية الطاقمالمخرج Maurice Cloche (en) [1][2][3] الكاتب ج�...

     

    Stadion Buruh工人体育场工体LokasiDistrik Chaoyang, BeijingPemilikBiro Olahraga Kota Beijing[butuh rujukan]OperatorBeijing Workers Sports Services Centre[butuh rujukan]IRENA Group[butuh rujukan]Kapasitas65,094PermukaanRumputKonstruksiDibuka1959Ditutup2020Dihancurkan2020PemakaiBeijing Sinobo F.C. (sampai 2020)Tim nasional sepak bola Republik Rakyat Tiongkok (sampai 2020) Stadion Buruh Hanzi sederhana: 工人体育场 Hanzi tradisional: 工人體育場 Alih aksara ...

     

    British politician (born 1958) For other people named John Hayes, see John Hayes (disambiguation).The subject of this article is standing for re-election to the House of Commons of the United Kingdom on 4 July, and has not been an incumbent MP since Parliament was dissolved on 30 May. Some parts of this article may be out of date during this period. Please feel free to improve this article (but note that updates without valid and reliable references will be removed) or discuss chang...

    Part of Sufi Islamic philosophy This article may be too technical for most readers to understand. Please help improve it to make it understandable to non-experts, without removing the technical details. (May 2016) (Learn how and when to remove this message) Part of a series on IslamSufismTomb of Abdul Qadir Gilani, Baghdad, Iraq Ideas Abdal Al-Insān al-Kāmil Baqaa Dervish Dhawq Fakir Fana Hal Haqiqa Ihsan Irfan Ishq Karamat Kashf Lataif Manzil Ma'rifa Maqam Murid Murshid Nafs Nūr Qalandar ...

     

    Belgian footballer Johan Devrindt Devrindt in 1971Personal informationFull name Johannes DevrindtDate of birth (1945-04-14) 14 April 1945 (age 79)Place of birth Lommel, BelgiumPosition(s) ForwardYouth career VV Overpelt FabriekSenior career*Years Team Apps (Gls)1964–1970 Anderlecht 1970–1972 PSV Eindhoven 58 (24)1972–1974 Club Brugge 70 (32)1974–1976 Lokeren 72 (27)1976–1980 Winterslag 1980–1981 La Louviere 1981–1982 Tienen International career1964–1975 Belgium 23 (15) *C...

     

    بوزبيد عبد المجيد معلومات شخصية تاريخ الميلاد سنة 1930 [1]  تاريخ الوفاة 29 فبراير 2016 (85–86 سنة)[2]  الجنسية جزائرية الديانة الإسلام الحياة العملية المهنة جبهة التحرير الوطني مدير عام للأمن الوطني الحزب جبهة التحرير الوطني الجزائرية  الخدمة العسكرية الولاء ال...

    JaejaeJaejae pada tahun 2019LahirLee Eun-jae07 September 1990 (umur 33)Korea SelatanPekerjaanSutradara produksipembawa acaraselebriti televisiTahun aktif2018–sekarangTempat kerjaSBSNama KoreaHangul이은재 Alih AksaraI Eun-jaeMcCune–ReischauerI ŬnchaeNama panggungHangul재재 Alih AksaraJae-jaeMcCune–ReischauerChae Chae Lee Eun-jae (lahir 7 September 1990), secara profesional dikenal sebagai Jaejae, adalah produser televisi, pembawa acara, dan selebriti televisi Korea Selat...

     

    Ancient town in Lydia Julia Gordos among the cities of Lydia (ca. 50 AD) Gordus or Gordos (Ancient Greek: Γόρδος),[1] also known as Julia Gordus or Iulia Gordos, and possibly also known as Porotta,[2][3] was an ancient Greek city located in eastern Lydia (modern western Turkey). It was a strategically important town founded by the Seleucid Kings. The Julio-Claudian emperors of the Roman Empire renamed the city Julia Gordos in the 1st century and the city minted i...