Zum Einsatz kamen die Maschinen hauptsächlich auf den krümmungs- und steigungsreichen Strecken Ćuprija–Ravna Reka und Mladenovac–Lajkovac. Aber auch zwischen Stalać und Užice kamen sie offenbar fallweise zum Einsatz[1], obwohl sie nur recht kleine Vorräte für diese lange Strecke mitführten. Abgesehen von den Lokomotiven 361 bis 375 waren zu diesem Zeitpunkt aber keine anderen dafür brauchbaren Lokomotiven bei der SDŽ vorhanden.
Während des Ersten Weltkrieges wurden fünf der Lokomotiven durch die Deutsche Heeresfeldbahn beschlagnahmt und abtransportiert. Drei der Lokomotiven blieben zu Kriegsende auf einem Militärtransport im Bahnhof Praha-Bubny zurück. Die Fahrzeuge wurden dort von der Tschechoslowakischen Armee beschlagnahmt und in deren Bestand eingereiht.
Drei weitere Lokomotiven kamen während des Ersten Weltkrieges zur k.u.k. Heeresbahn. Eine dieser Lokomotiven befand sich am Ende des Krieges zur Instandsetzung bei der Firma Karl Finze in Teplitz-Schönau/Nordböhmen (heute Teplice). Auch diese Lokomotive kam schließlich zur Tschechoslowakischen Armee.
Nach dem Ersten Weltkrieg verblieben in Serbien somit nur noch acht Lokomotiven. Sie erhielten von den Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen die neuen Nummern 13001 bis 13008. Ihr Haupteinsatzgebiet blieb die Strecke Ćuprija–Ravna Reka, wo sie wegen der engen Radien durch keine anderen Lokomotiven ersetzt werden konnten. Ansonsten kamen sie aufgrund ihrer geringen Leistung eher nur für untergeordnete Dienste zum Einsatz, hauptsächlich auf krümmungsreichen Strecken (unter anderem auch auf der Steinbeisbahn).
Die Jugoslawische Staatsbahnen (JDŽ) zeichnete 1933 noch sieben Lokomotiven in 90-001 bis 90-007 um. Erst am Ende der 1960er Jahre wurden sie ausgemustert und verschrottet. Von der JDŽ-Reihe 90 blieb keine Lokomotive museal erhalten.
Die Reihe U 47.0 in der Tschechoslowakei
Im November 1920 erwarben die Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) die drei in Prag verbliebenen Lokomotiven. Eingesetzt wurden sie fortan mit den alten SDŽ-Nummern in Südböhmen auf den Schmalspurbahnen um Jindřichův Hradec. 1924 erhielten sie die neuen ČSD-Nummern U 47.001 bis U 47.003. Auch die in Teplitz-Schönau verbliebene Lokomotive wurde 1930 als U 47.004 von den ČSD angekauft.
Die vier Lokomotiven verblieben bis zu ihrer Ausmusterung fast ununterbrochen auf dem Schmalspurnetz von Jindřichův Hradec im Einsatz. Erst im Zusammenhang mit der Lieferung der ersten neuen Diesellokomotiven der ČSD-Baureihe T 47.0 im Jahre 1954 wurden Lokomotiven umstationiert. Die U 47.003 wurde im Juni 1955 zur Schmalspurbahn Třemešná ve Slezsku–Osoblaha versetzt, die U 47.002 kam 1959 zur Pioniereisenbahn Prešov. Die Lokomotiven U 47.003 und U 47.004 wurden 1961 als erste ausgemustert und bald darauf verschrottet.
Die U 47.001 wurde hingegen 1966 vom Technischen Nationalmuseum Prag erworben. Nach langer Abstellzeit im Freigelände des Museums wurde sie schließlich 1986 wieder betriebsfähig aufgearbeitet. Seitdem kam sie gelegentlich vor den Museumszügen in Jindřichův Hradec zum Einsatz.[2] Im Dezember 2017 endete der Mietvertrag mit den Jindřichohradecké místní dráhy (JHMD), seitdem ist sie im nicht betriebsfähigen Zustand im Museumsdepot Chomutov hinterstellt.[3]
Die U 47.002 war ebenfalls bis 1966 bei der Pioniereisenbahn in Prešov noch in Betrieb. Sie wurde später als Denkmal am Lokomotivdepot Prešov aufgestellt, wo sie 2024 immer noch vorhanden war.