Nach der Oberschule erlernte Ruth Baumann-Bantel den Beruf der Musterzeichnerin in der Spielwarenfabrik Margarete Steiff GmbH in Giengen. Von 1947 bis 1949 folgte ein Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Erich Fuchs (1916–1990) und Webereientwurf bei Fritz Landwehr. Ruth Baumann-Bantel war mit Werner Baumann (1925–2009) verheiratet.
Werk
Ihre fast ausschließlich am Hochwebstuhl entstandenen textilen Arbeiten umfassen vor allem Wandteppiche (Gobelin) für öffentliche und private Gebäude und Paramente für Kanzel und Altar sowie Aquarelle. Von der Malerei kommend versucht Ruth Baumann-Bantel in ihren oft raumhohen Bildteppichen landschaftliche Motive in webgerechte Strukturen umzusetzen und die haptischen Reize des Materials Wolle, grob/fein, in den Bildaufbau mit einzubeziehen. Dabei suggeriert sie mit bildnerischen Mitteln wie der Zentralperspektive beispielsweise die Weite einer Ebene oder die Stufung von Bergen und scheut sich nicht ein Repoussoir als raumschaffendes Element zu verwenden. Die warmen, oft leuchtenden Farbtöne spielen bei der künstlerischen Realisation eine wesentliche Rolle. Die Tapisserien der letzten Schaffensjahre werden durch geometrisch-konstruktive Formen wie Quadrat und Rechteck, Waagrechte und Diagonale bestimmt.
Arbeiten (Auswahl)
1967 Paramente Ev. Wartbergkirche Heilbronn
1975 Gobelin, Bürgerhaus Heilbronn-Böckingen
1976 Parament Ev. Stadtkirche Giengen/Brenz
1978 Gobelin „Lebensbaum mit Landschaft“, Trauzimmer Rathaus Offenau
1980 Paramente und Gobelin Ev. Pauluskirche Bietigheim-Buch