Rudolf Reinhardt wurde 1924 mit einer Arbeit über die Amortisationshypothek an der Universität Köln zum Dr. iur.promoviert. 1930 habilitierte er sich ebenfalls an der Universität Köln.
Unter anderem wegen der Fürsprache von Reinhardt konnte 1943 die Hinrichtung des als kommunistischen Widerstandskämpfers verurteilten Marburger Romanisten Werner Krauss, der Aktionen der Bewegung Rote Kapelle unterstützte, abgewendet werden.[1]
Nach der Entnazifizierung (in der Entnazifizierungskommission saß der aus der Festungshaft entlassene Werner Krauss) wurde er ab 1947 am Institut für Genossenschaftswesen der Universität Marburg beschäftigt, 1954 wurde er erneut zum o. Professor für Bürgerliches, Handels-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht ernannt. 1959/60 wurde Reinhardt erneut zum Rektor der Universität Marburg gewählt.
Reinhardt verstarb 1976 im Alter von 74 Jahren. Er wurde im Familiengrab seiner Frau Elisabeth geb. Bougnard (1898–1996) auf dem Kölner Friedhof Melaten (Flur 14 (I)) beigesetzt.
Literatur
Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik, Heidelberg 2004, S. 137.
Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945? S. Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-16048-0.
Anne Christine Nagel und Ulrich Sieg (Bearb.): Die Philipps-Universität Marburg im Nationalsozialismus. Dokumente zu ihrer Geschichte (= Pallas Athene. Bd. 1; = Academia Marburgensis. Bd. 7). Steiner, Stuttgart 2000, ISBN 978-3-515-07653-1.