1963 wurde er mit dem Förderpreis für Malerei der Stadt Köln ausgezeichnet. Er lebte und arbeitete in Köln.
Arbeiten
In Scholls frühen Arbeiten – Zeichnungen, Aquarellen und Ölbildern der späten 50er Jahre – erkannte der Kunsthistoriker Karl Ruhrberg Einflüsse des „Tachismus“ bzw. Informel.[2] Scholl stellte in dieser Zeit u. a. im Kölnischen Kunstverein in Gruppenausstellungen Kölner Künstler sowie mit Einzelausstellungen der Galerie Boisserée aus.
Seit 1966 entstanden auch plastische Arbeiten. Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen der 60er Jahre experimentierte er nicht mit neuen Materialien und Medien, sondern konzentrierte sich in seinen Arbeiten mit Holz, Stein und Metall auf die Form und „eigene Lösungen im Schnittpunkt von Skulptur und Bewegung, Statik und Dynamik.“[3] Seit 1978[4] entstand die Serie Der Sockel und sein Objekt.
Viele seiner abstrakten Skulpturen, in denen schnelle Bewegungsabläufe statisch, wie „eingefroren“[5] sichtbar gemacht werden, finden sich als Kunst am Bau oder im öffentlichen Raum, darunter als frühes Werk 1985 die aufgerollte Treppe am Amtsgericht Wipperfürth und als eine der jüngeren Arbeiten 2004 die zweigeschossige Installation Solinger Fenstersturz am Museum Baden in Solingen.
Rudolf Alfons Scholl erhielt mehrfach öffentliche Aufträge; seine Arbeiten wurden u. a. vom Museum Ludwig in Köln, dem Rheinischen Landesmuseum in Bonn, dem Stadtmuseum Siegburg sowie dem Museum Baden in Solingen aufgekauft. Er gründete die Scholl Stiftung, welche sich, im Zentrum der Stadt Köln im Friesenviertel gelegen, zur Aufgabe gesetzt hat, zum einen das künstlerische Werk von Scholl zu pflegen und zu würdigen, zum anderen durch Ausstellungen, Lesungen, Vorträge und Konzerte generell Kunst, Fotografie und Musik zu fördern und einen Raum für interdisziplinären, künstlerischen Dialog zu bieten.
Scholl starb 2018 im Alter von 87 Jahren. Beigesetzt wurde er im Familiengrab auf dem Kölner Friedhof Melaten (Flur 2 in M, Nr. 138–140a).[6]