Roggenbrot ist eine Brotsorte, die aus verschiedenen Anteilen von Roggenmehl hergestellt wird. Es wird aus Mehl, gebietsweise auch Schrot, Wasser, Hefe, Salz, Sauerteig und bei manchen Sorten mit Brotgewürzen wie Kümmel, Anis, Fenchel oder Koriander hergestellt.
Einige Staaten haben Mindestanteile festgelegt. Das Lebensmittelbuch in Deutschland verlangt zum Beispiel mindestens 90 Prozent Roggenmehl.[2] In der Schweiz verlangt das Pflichtenheft für das Vollkornmehl des Walliser Roggenbrots einen Mindestanteil von 90 Prozent Roggenmehl und höchstens zehn Prozent Weizen.[3] Brote mit geringerem Roggenanteil werden als Mischbrot bezeichnet.[2]
Roggenbrote erhalten ihre Backfähigkeit erst durch eine Säuerung mittels Sauerteigführung, da Roggenmehl stärkeabbauendeAmylasen enthält. Ohne Säuerung würden die Enzyme so viel Stärke abbauen, dass kein Teiggerüst und somit auch keine Krume gebildet werden könnte. Ein weiterer Grund für die schlechtere Backfähigkeit gegenüber Weizenmehl ist die Tatsache, dass sich im Teig kein Kleber ausbilden kann, obwohl auch im Roggenmehl Gliadin und Glutenin (wie beim Weizen) vorhanden sind. Ursache hierfür sind die Pentosane, die im Roggen in größerer Menge vorkommen und die Kleberbildung verhindern.
↑Julia Moskin: Rye, a Grain With Ancient Roots, Is Rising Again. In: The New York Times. 10. Januar 2017, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 22. Juli 2024]).
↑Bundesamt für Landwirtschaft: Pflichtenheft Walliser Roggenbrot. Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung, abgerufen am 22. Juli 2024.