Rodney James Baxter (* 8. Februar1940 in London) ist ein australischer mathematischer Physiker, bekannt für seine Untersuchung exakt lösbarer Gittermodelle der statistischen Mechanik.
Baxter studierte bis zu seinem Bachelor-Abschluss in Cambridge und an der Australian National University in Canberra, wo er 1964 graduierte und mit der Schrift Aspects of the statistical mechanics of gases promovierte.[1] 1964/5 arbeitete er für die Iraq Petroleum Company in London, war von 1968 bis 1970 Professor am MIT und danach an der Universität in Canberra, wo er Leiter der Abteilung theoretische Physik und des Institute for Advanced Study war. 2002 wurde er dort emeritiert. 1992 war er Royal Society Research Professor am Isaac Newton Institute in Cambridge.
Baxter wurde bekannt, als er 1971 mit seiner „Star-Triangle Relation“ (später Yang-Baxter-Gleichungen) die freie Energie des 8-Vertex-Modells berechnete.[2] Zuvor hatte schon Lars Onsager 1944 seine berühmte exakte Lösung des zweidimensionalen Ising-Modells und Elliott H. Lieb in den 1960ern die Lösung weiterer Gittermodelle gegeben. Baxters Modell enthielt diese Modelle (die z. B. als vereinfachte Studienobjekte magnetischer Systeme in Festkörpern dienen) als Spezialfälle. Baxter löste mit ähnlichen Methoden auch andere zweidimensionale Modelle wie 1980 das „Hard Hexagon Model“ und 1988 das chirale Potts-Modell (nach Renfrey Potts). Seine Arbeit fasste er in seinem Standardwerk „Exactly solvable models in statistical mechanics“ (Academic Press, London 1982) zusammen. Die nach ihm und Chen Ning Yang benannte Yang-Baxter-Gleichung ist später einer der Ausgangspunkte der Theorie der Quantengruppen geworden (durch Vladimir Drinfeld u. a.) und ist die grundlegende Identität, die in vielen Fällen hinter der exakten Lösbarkeit von Modellen der statistischen Mechanik steht.