De Simone, der im Ausland hauptsächlich als Opernregisseur ein Begriff ist (Don Giovanni in Wien, Macbeth in München, Nabucco in Mailand, Cenerentola in Houston etc.), ist in Italien eine bekannte und kontroverse Persönlichkeit der zeitgenössischen Kulturlandschaft. Bereits in den 1970er Jahren erlangte die von ihm geleitete Nuova Compagnia di Canto Popolare (NCCP) Weltruhm mit ihrer Neubearbeitung traditioneller Musik Süditaliens. De Simones Orientierung hin zum Musiktheater fand damals ihren stärksten Ausdruck in der Produktion La gatta Cenerentola, die unter Beteiligung der NCCP 1976 beim Festival dei Due Mondi in Spoleto uraufgeführt wurde und legendären Ruf erlangte. Ab den frühen 80er Jahren arbeitete De Simone – insbesondere für Musiktheater-Produktionen – regelmäßig mit der neapolitanischen Theater- und Musikgruppe Media Aetas und deren Gründer und Leiter Virgilio Villani zusammen. Dessen Tod im Jahre 2003, im Alter von 54 Jahren, bedeutete das Ende dieser symbiotischen Partnerschaft, da Villani eine prägende Rolle im Umsetzen der Werke De Simones für die Bühne gespielt hatte. De Simone trennte sich 2004 von Media Aetas und arbeitet seitdem mit wechselnden Ensembles.
De Simone komponierte auch Filmmusiken, u. a. zu Quanto è bello lu murire acciso (1975) und Fontamara (1980).[2]
Werke (Auswahl)
Musiktheater
La Gatta Cenerentola 1976
Mistero Napoletano 1977
La Cantata dei Pastori
L'Opera Buffa del Giovedì Santo 1980
L'Opera dei Centosedici
Mistero e Processo di Giovanna d'Arco 1989
Weitere Musikwerke
Messa di Requiem in memoria di Pier Paolo Pasolini 1985
Populorum Progressio
Cantata per Masaniello
Da Dioniso ad Apollo
Li Turchi viaggiano
Bücher
Chi è devoto: feste popolari in Campania. Ed. Scientifiche Italiane, Napoli 1974
Il Segno di Virgilio. Sezione Ed. Puteoli, Pozzuoli 1982
Fiabe Campane. (Hrsg), Bd. 1/2. Einaudi, Torino 1994
Il Cunto de li cunti. Nella riscrittura di Roberto de Simone. Einaudi, Torino 2002
Le guarattelle fra Pulcinella, Teresina e la Morte. Di Mauro, Napoli 2003