Robert Walter war der jüngste Sohn des Vorarlberger Hofrats Robert Walter und Maria Walter. Er studierte Architektur an der Technischen Hochschule Graz. Während des Studiums lernte er Fritz Eller und Erich Moser kennen, mit denen ihn eine Jahrzehnte währende berufliche Partnerschaft verband. Nach dem Architekturdiplom folgte er 1953 mit Eller und Moser einer Einladung auf den 9. Congrès Internationaux d’Architecture Moderne (CIAM) in Aix-en-Provence. Dort kamen sie in Kontakt mit bedeutenden Architekten der Moderne wie Le Corbusier.[3]
Die drei Architekten übersiedelten nach Düsseldorf[4] und arbeiteten als freie Architekten im Architekturbüro Hentrich & Heuser (seit 1953 Büro Hentrich & Petschnigg). Dort übernahmen sie die Bauleitung beim Wiederaufbau des kriegsbeschädigten Schlosses Jägerhof in Düsseldorf-Pempelfort. Außerdem war Walter am Wettbewerbsentwurf für das BASF-Hochhauses in Ludwigshafen beteiligt, welcher den ersten Preis gewann und dadurch der Bauauftrag erfolgte (Friedrich-Engelhorn-Hochhaus, erbaut 1954 bis 1957). Dieses Gebäude war bis 1963 das höchste Gebäude in Deutschland. 1955 folgte der Auftrag für das Düsseldorfer Dreischeibenhaus.[5]
Walter war im Büro Hentrich & Petschnigg u. a. maßgeblich beteiligt an folgenden Projekten: Hauptverwaltung der Hüttenwerke in Rheinhausen (Bau 1956–1957); Unilever-Hochhaus in Hamburg (Bau 1961–1964, heute unter dem Namen Emporio-Hochhaus); Bayer-Hochhaus W 1 in Leverkusen (Bau 1959–1961) sowie dem Europacenter in Berlin (Bau 1963–1965).
1959 wurde Walter zum Partner der neu benannten Arbeitsgemeinschaft Architekten BDA Hentrich, Petschnigg, Eller, Moser, Walter, Köllges, Stutz, Rüping.[6] In Zusammenarbeit mit diesem Büro gewannen Eller-Moser-Walter 1961 den internationalen Ideenwettbewerb für die Ruhr-Universität Bochum.[7]
1964 gründete Walter gemeinsam mit Eller und Moser das Architekturbüro EMW (Eller-Moser-Walter) mit Standorten in Düsseldorf und Bochum. Zu ihren Hauptwerken zählen die Zentraleinrichtungen der Ruhr-Universität Bochum[8] und das 1988 fertiggestellte Landtagsgebäude Nordrhein-Westfalen.[9]
Zahlreiche weitere Aufträge folgten, darunter das Progymnasium Mechernich, die Universität Dortmund, die Gesamtschule Bochum, das Schulzentrum Jülich und die Universität Oldenburg mit Zentralbereich, Bibliothek, Mensa und Sportstätten. Außerdem entwarf das Büro EMW in den 1980er Jahren die Gesamthochschule Duisburg sowie Verwaltungsgebäude für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen.
↑Todesanzeige. In: trauer.rp-online.de. Abgerufen am 18. August 2018.
↑Haus des Landtags. In: landtag.nrw.de. Der Präsident des Landtags NRW, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Dezember 2016; abgerufen am 4. Februar 2018.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landtag.nrw.de
↑Robert Walter im Gespräch mit Gabriele Wiesemann, Wolfgang Voigt und Erasmus Eller, am 1. Mai 2018 in Kaarst.