Baron Robert Stuker (* 18. Februar1863Lützelflüh; † 12. Februar1940 in Athen) war ein Schweizer Historiker, Prinzenerzieher am griechischen Hof, Dolmetscher und Diplomat. Durch seinen Zugang zu den Höfen Europas war er ein unmittelbarer Zeuge der politischen Umwälzungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Stukers Vater Johannes war Lehrer. Die wohlhabende Familie – Seine Mutter war die Tochter des Gerichtssässen und Grossbauern Jakob Iseli von Pfaffenboden – ermöglichte ihm eine ausländische Schulbildung. Stuker erwarb ein Sekundarlehrerpatent in Bern, studierte aber in Basel weiter. In London wurde er zum Dr. phil.promoviert.
Im Jahre 1888 wurde er als privater Lehrer von einer Adelsfamilie in Athen angestellt. Zwei Jahre später trug ihm der griechischen Hof an, die griechischen Prinzen zu erziehen. Georg I. von Griechenland verlieh ihm 1902 den Titel eines königlichen Kammerherrn.
Stuker war Träger vieler europäischer Ehrungen und Titel. So wurde ihm der Titel eines Barons, des Pascha und des Commendatore verliehen.
Seine reichhaltigen Notizen und Sammlung sind unauffindbar. Vermutlich wurden sie von seinem Stiefsohn Jürg Stuker oder dessen Nachfolgern zusammen mit dem Hausrat 1989 versteigert.
Literatur
Jürg Stuker. Die grosse Parade. Glanz und Untergang der Fürsten Europas nach den geheimen Akten und Berichten des Königlichen Kammerherrn Robert Stuker. Vorwort von Mary Lavater-Sloman. Olten, 1971, ISBN 3530866806.
Marta Meyer-Salzmann: Robert Stuker, 1863-1940, das Emmental und Griechenland: Prinzenerzieher am Königshof in Athen, Freund und Berater grosser Herrscher. Konolfingen, 1996. ISBN 3260053999