Obsieger lehrte an der „Werkstättenschule für Keramik“ und war vor allem im Rahmen der Aktion Kunst am Bau im Rahmen von Wohnhausanlagen beschäftigt. Für den „Dr. Friedrich-Becke-Hof“, Wien 16, Thalheimergasse 32–38 (1926) gestaltete Obsieger beispielsweise bizarr-expressionistische keramische Tafeln und Tier-Plastiken. Obsiegers Reliefs an der städtischen Wohnhausanlage Gerl-Hof (Wien-Brigittenau, 1931) können als exemplarischer Versuch der Umsetzung programmatischer Inhalte der Arbeiterbewegung gelten. Sie thematisieren – in Anlehnung an die Wohnbaukantate von Josef Luitpold Stern – Arbeit, Freude, Spiel und Muße, allerdings stilistisch orientiert an Vorbildern der klassischen Antike und des alten Orients. Obsieger erhielt 1952 den Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst (Sparte: Angewandte Kunst).
Er beantragte am 22. März 1940 die Aufnahme in die NSDAP und wurde am 1. April aufgenommen (Mitgliedsnummer 7.982.295).[1] Er wurde in der Zeit des Nationalsozialismus Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien.[2]
Robert Obsieger. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S.503 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Robert Obsieger. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S.313 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
↑https://phaidra.univie.ac.at/download/o:1351950 S. 60 allerdings ist hier die Darstellung bezüglich der Daten der Parteimitgliedschaft und des Anwärterstatus komplett falsch, weil die Autorin offenbar nie die NSDAP-Mitgliedskarte selbst eingesehen hat