Robert Jurjewitsch Wipper studierte in Moskau, Berlin, Wien, München und Paris. Er promovierte 1894 mit der Arbeit „Der Einfluss Calvins und des Calvinismus auf die politischen Lehren und Bewegungen des 16. Jahrhunderts. Kirche und Staat im Genf des 16. Jahrhunderts während der kalvinistischen Ära.“[1]
Seit 1891 wirkte er als Privatdozent an der Universität Moskau. Von 1894 bis 1897 forschte und lehrte er als Professor in Odessa, von 1899 bis 1924 in Moskau. Er emigrierte aus Russland und wirkte von 1924 bis 1941 als Professor in Riga. Nachdem Lettland 1940 in die Sowjetunion eingegliedert wurde, lehrte Wipper ab 1941 wieder an der Universität Moskau.[1]
Im Zentrum von Wippers Forschungen standen Geschichte und Kultur der Antike, Geschichte der Neuzeit sowie methodologische Probleme der Geschichtswissenschaft. Besondere Aufmerksamkeit widmete Wipper den Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung und der sozialen Beziehungen.[1]
Robert Jurjewitsch Wipper schrieb zahlreiche Lehrbücher der Alten Geschichte in russischer, lettischer, jiddischer und ukrainischer Sprache. Zahlreiche Werke Robert Jurjewitsch Wippers erschienen in englischer Übersetzung.[1]
Виппер Роберт Юрьевич. In: Chronik der Universität Moskau. Abgerufen am 4. Mai 2022 (russisch).
Maike Sach: Ein russischer Exil-Historiker in Riga. Robert Ju. Vipper (1859–1954) und sein Beitrag zur lettischen Geschichtswissenschaft in der Zwischenkriegszeit. In: Norbert Angermann, Detlef Henning, Wilhelm Lenz (Hrsg.): Baltische Politiker, Historiker und Publizisten des 20. Jahrhunderts. Lit, Berlin 2021 (Schriften der Baltischen Historischen Kommission; 25) (Baltische biographische Forschungen; 2), ISBN 978-3-643-14657-1, S. 381–406.
Jan Kusber, Ilgvars Misāns, Maike Sach (Hrsg.): Die drei Leben eines Historikers. Robert Vipper (1859–1954) in der russischen, lettischen und sowjetischen Geschichtsschreibung. Peter Lang, Berlin 2024 (Transformationen – Differenzierungen – Perspektiven; 11), ISBN 978-3-631-91830-2.