Robert Goldmann war ein Sohn des Jacob Goldmann (1887–1961) und der Krankenschwester Martha Frohmann (1895–1965), sein Vater war Landarzt im Odenwald.[2] Ab 1934 lebte die jüdische Familie in Frankfurt am Main. Nach den Novemberpogromen 1938 legte Robert Goldmann 1939 noch die Abiturprüfung am Frankfurter Philanthropin ab und emigrierte dann mit seinen Eltern über Großbritannien in die Vereinigten Staaten nach New York City.
Goldmann schlug sich zunächst mit Gelegenheitsjobs durch, um sein Studium (unter anderem an der Columbia University) zu finanzieren. Er heiratete 1948 die aus Prag geflohene Eva Petschek, sie hatten zwei Kinder. Goldmann arbeitete mehrere Jahre als Journalist (als Rundfunkreporter bei Voice of America), bevor er sich als Sprecher des von John F. Kennedy aufgelegten Lateinamerikaprogramms und ab 1968 als Mitarbeiter der Ford Foundation sozial- und entwicklungspolitischen Aufgaben in der Dritten Welt widmete und schließlich ein Wegbereiter für die deutsch-jüdische Verständigung wurde. Goldmann war für das American Jewish Committee tätig und trat 1980 in den Dienst der Anti-Defamation League, deren Europa-Büro in Paris er mehrere Jahre lang leitete.
1999 stiftete die Stadtverordnetenversammlung von Reinheim das jährlich zu vergebende „Robert-Goldmann-Stipendium“ für Personen, „die sich mit Fragen von Rassismus und der Wahrung der Menschenwürde unter Beachtung insbesondere auch des deutsch-jüdischen Verhältnisses beschäftigen“[6].
Robert Goldmann: Flucht in die Welt. Ein Lebensweg nach New York. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a. M. 1996, ISBN 3-596-12966-4
Robert B. Goldmann: From Independence to Statehood. Frances Pinter, London 1984, ISBN 0-312-30723-3 (zus. mit A. J. Wilson)
Robert Goldmann: A Work Experiment: Six Americans in a Swedish Plant. Ford Foundation, New York 1976, ISBN 978-0-916584-00-9
Literatur
Goldmann, Robert, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Bd. 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur 1980, S. 232
Deutschland 70 Jahre später (Memento vom 3. Januar 2016 im Internet Archive). Rede von Robert Goldmann anlässlich der Verleihung des Robert-Goldmann-Stipendiums 2008 der Stadt Reinheim an Petra Schlie
↑Siehe Karl Hartmann: Brückenbauer – Wie der Kindergarten zu seinem Namen kam. In: Museum Reinheim (Hrsg.): Orte jüdischen Lebens in Reinheim und den Ortsteilen. Reinheim 2021 (ISBN 978-3-9822372-6-8), S. 34–37.
↑Vgl. hierzu: Robert Goldmann: Flucht in die Welt. Ein Lebensweg nach New York.
↑Eine Sammlung seiner IHT-Kolumnen aus den Jahren 1990 ff. erschien 1996 unter dem Titel November 9 – Fires of Terror, Fires of Joy (Washington Occasional Paper Nr. 27/1996 der Konrad-Adenauer-Stiftung, Washington D.C. 1996).