Der Ringwall Altschloss liegt im nordöstlichen Teil der GemeindeAarbergen ca. 1,5 km nördlich des Ortsteils Panrod und ca. 1,0 km nordwestlich von Hünstetten-Ketternschwalbach im Rudolfswald im Hintertaunus. In unmittelbarer Nähe entspringt der Seelbach.
Von den Anlagen her ist der Ringwall Altschloss wahrscheinlich in das 8. bis 10. Jahrhundert einzuordnen. Genaueres ist allerdings nicht bekannt, urkundliche Erwähnungen gibt es nicht. Zur Bedeutung der Anlage gibt es zwei Theorien.
Die zweite Theorie besagt, dass sich die Anlage unter anderem in Besitz eines Ritters Rudolf befunden hätte, welcher auch Namensgeber für den Rudolfswald sei. Auch dies ist unbelegt.
Fakten, die eine der Theorien sachlich untermauern, sind nicht bekannt.
Anlage
Die Anlage ist nahezu kreisrund angelegt, mit einem Durchmesser des Innenwalls von ca. 35 m. Der Zugang wird heute von Norden her über eine kleine Holzbrücke gewährleistet, welche den Wassergraben überbrückt. Der Wassergraben umfasst die Anlage komplett. Zum Westen hin sind auch die Reste des Außenwalles deutlich erkennbar. Der Wall hat gegenüber dem umliegenden Waldboden noch eine Höhe von etwa 1,0 m bis 2,5 m, bei einer Breite von 7 m bis 11 m. Der von zwei Zuläufen gespeiste Wassergraben hat eine Breite von ca. 3,0 m. Im Nordosten ist ein 50 Meter langer Außenwall vorgelagert.
In der Darstellung von Karl August von Cohausen (1812–1894) wurden Reste von Brandschutt wie Eichenkohle und angeziegeltem Lehm gefunden. Diese Funde deuten darauf hin, dass hier eine Holz-Erde-Befestigung abgebrannt ist.
Zugang über Holzbrücke
Überblick über die komplette Anlage
Wasserauslauf aus Wallanlage
Touristische Erschließung
Die Anlage ist in den Naturlehrpfad Palmbachtal integriert und mit einer Schautafel versehen. Fälschlicherweise wird das Kulturdenkmal dort als „Naturdenkmal“ bezeichnet.
Denkmalschutz
Der Bereich der Wallanlage ist ein Bodendenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.
Quellen
Christian Stolz (2013): Archäologische Zeigerpflanzen: Fallbeispiele aus dem Taunus und dem nördlichen Schleswig-Holstein. Plants as indicators for archaeological find sites: Case studies from the Taunus Mts. and from the northern part of Schleswig-Holstein (Germany). – Schriften des Arbeitskreises Landes- und Volkskunde 11: 1–30 [1]
Topographische Karte 1:25.000 5714 Kettenbach, Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation
↑Christian Stolz (2013): Archäologische Zeigerpflanzen: Fallbeispiele aus dem Taunus und dem nördlichen Schleswig-Holstein. Plants as indicators for archaeological find sites: Case studies from the Taunus Mts. and from the northern part of Schleswig-Holstein (Germany). - Schriften des Arbeitskreises Landes- und Volkskunde 11: 1–30