Die Zusammenfassung der namentlich bekannten Teillandschaften erfolgte im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands, wo die Gesamtlandschaft zu einer Haupteinheit der Haupteinheitengruppe Thüringer Becken (mit Randplatten) deklariert wurde. Die Namensgebung folgte dabei dem Bekanntheitsgrad der Einzelnamen, weshalb die bis dato namenlose Falkener Platte nicht im Titel auftaucht, hingegen die eine naturräumliche Einheit bildenden Dün und Hainleite beide aufgeführt sind.[1]
Das flachwellige, ackerbaulich ertragreiche Keuper-Hügelland des Thüringer Beckens wird nach Nordwesten von mächtigen Muschelkalk-Höhenzügen umschlossen, die in der Regel vom Beckeninneren her eher allmählich ansteigen, jedoch oft an der Außenkante steil in einer Schichtstufe abfallen.
Besonders deutlich wird dieses in der westlichen Dün, zu der, von der Unstrut bei Dachrieden (ca. 240 m) aus, die Landschaft über 14 km nach Nordwesten auf gut 515 m zum Hockelrain ansteigt (durchschnittlich um 2 % = 1° Steigung), um an dessen Nordhang sehr abrupt innerhalb von gut 300 horizontalen Metern von 500 m auf 400 m abzusinken (durchschnittlich 30 % = 17° Gefälle, stellenweise über 100 % = 45°), bis dann im Buntsandstein das Gelände wieder eher allmählich auf etwa 310 m zur Leine bei Beuren abfällt.
Der absolut gesehen imposantere Schnellabfall nach außen findet sich indes an der am Hohestein569 m hohen Gobert im Westen, an der Landesgrenze zu Thüringens zu Hessen. Die Weidenbach-Mackenröder Senke trennt diesen Höhenzug geologisch von der eigentlichen nordwestlichen Randplatte des Beckens und isoliert ihn als Zeugenberg, der hier das Rumpfgebirge um 50 Meter überragt. An seiner Westflanke fällt die Landschaft innerhalb von 1,4 Kilometern von der Hörne (ca. 515 m) um 365 Meter bis auf 150 m an der Werra ab (durchschnittlich 26 % = 15° Gefälle).
In der folgenden Auflistung der Unter-Naturräume sind solche, die auf Blatt 112 Kassel der Haupteinheit zugerechnet wurden, jedoch im Handbuch selber sowie vom BfN benachbarten Haupteinheiten zugerechnet werden, in Kleindruck gehalten:[4]
Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) verfügt über ein etwas gröberes, nur landesweit einteilendes naturräumliches System, innerhalb dessen die Einheit Hainich–Dün–Hainleite komplett in der hiesigen Einheit liegt und in der Hauptsache deren Hauptkamm an der Elbe-Weser-Wasserscheide einnimmt. Dieses sind die folgenden vier bzw. fünf Landschaftsteile:[6]
Alle anderen Landschaftsteile von Ringgau–Hainich–Obereichsfeld–Dün–Hainleite rechnet TLUG der westlich benachbarten Einheit Werrabergland–Hörselberge zu.
Berge
Der Hauptkamm der Einheit liegt auf der Elbe-Weser-Wasserscheide und ganz in der Untereinheit #Hainich–Dün–Hainleite nach TLUG. Im Oberen Eichsfeld zweigt von diesem ein Nebenkamm in Richtung Nordwesten ab, der der Werra-Leine-Wasserscheide folgt. Abgetrennt hiervon sind die Falkener Platte als orographisch geschlossener Höhenzug und der Ringgau, der aus zwei solchen besteht.
Hauptkamm
Folgende Berge folgen am Hauptkamm der Einheit von Süden nach Norden bzw. Nordosten aufeinander (Nebenkamm und abzweigende Rücken sind untergeordnet; vor der Höhe die Zuordnung zu Hainich, Östlichem Obereichsfeld, Westlichem Obereichsfeld, Dün und Hainleite):[7]
Alter Berg (H; 494 m, südwestlich jenseits der Wasserscheide)
Die höchsten Erhebungen der naturräumlich oder orographisch abgegrenzten Unterlandschaften sind (Muschelkalk-Landschaften, die auf Blatt Kassel hinzu gerechnet sind, in der Regel aber benachbarten Haupteinheiten zugeordnet werden, in Kleindruck):[7]
↑Der östliche Dün und die Hainleite lagen bereits östlich außerhalb des Blattes Kassel. Da zum Zeitpunkt der Erstellung von Blatt Kassel (1969) keine ostdeutschen Kartenblätter mehr geplant waren, wurde keine tiefergehende Nummerierung des Naturraumes 483.0 vorgenommen. Dort wurde sogar die Einheit nur mit Der Dün beschriftet, während im Handbuch selber noch Unternaturräume wie „Wipperdurchbruch“ und „Helbetal“ beschrieben werden.