Riffian befindet sich im Burggrafenamt in Passeier. Das Gemeindegebiet umfasst Siedlungsflächen in Vorderpasseier sowie weitläufige Berggebiete in der Texelgruppe, die zu den Ötztaler Alpen gerechnet wird. Das Dorfzentrum liegt auf dem orographisch rechten, westlichen Talhang im unteren Passeiertal auf rund 500 m Höhe in unmittelbarer Nähe zur Nachbargemeinde Kuens. Die Passer bildet im Talgrund weitestgehend die östliche Gemeindegrenze, nur an der Einmündung des Masulbachs überschreitet das Gemeindegebiet kurz die Flussseite. Die steilen Hänge nördlich über dem Riffianer Dorfzentrum bieten der FraktionVernuer Platz, deren Höfe sich bis auf 1400 m Höhe hinaufziehen. Hier beginnt die in weiten Teilen im Naturpark Texelgruppe unter Schutz gestellte Gebirgsgegend, in denen das Gemeindegebiet zwei Bergkämme überschreitet und auf zwei Seitentäler übergreift. Nordwestlich hinter dem Bergkamm über Vernuer liegt das Kalmtal, dessen oberer Bereich bis hinab zum Weiler Magdfeld (1150 m) zu Riffian gehört (der untere Bereich bis zur Einmündung ins Passeirer Haupttal gehört hingegen zu St. Martin). Weiter nördlich – getrennt vom inneren Kalmtal durch den Gebirgskamm zwischen den höchsten Riffianer Gipfeln, der Kolbenspitze (2868 m) und der Rötenspitze (2878 m) – umfasst das Gemeindegebiet schließlich noch an der Grenze zu Moos den Großteil des unbewohnten Faltmartals (eines Seitentals von Pfelders in Hinterpasseier).
Riffian wird im Jahr 1116 als Ruffian in einer Aufzeichnung des hier begüterten Klosters Benediktbeuern erwähnt[1], was wahrscheinlich auf Rufanum (‚Landgut der Rufus-Familie‘) zurückgeht.
Im Mittelalter erlangte Riffian Bedeutung als Marien-Wallfahrtsort. Die Gemeinde gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Gerichtsbezirk Meran und war Teil des Bezirks Meran. Heute spielt der Tourismus eine wichtige Rolle; 34,52 % der vor Ort Beschäftigten (Stand: 2001) arbeiten im Beherbergungs- und Gaststättenwesen. Die touristische Attraktivität Riffians ist insbesondere auf das milde Klima und die Nähe zur Kurstadt Meran zurückzuführen.
Politik
Rathaus
Das Riffianer Rathaus dient nicht nur der Politik und Verwaltung der eigenen Gemeinde, sondern wird auch von der Nachbargemeinde Kuens mitbenutzt.
Dem Barockbau von Franz Delai (1671) ist ein gotischer Vorläufer (1310 erwähnt) vorausgegangen, über den Einzelheiten nicht bekannt sind. Die Kirche birgt das Gnadenbild einer gotischen Pietà, eine farbige Tonskulptur.
Der Burgstall ist eine Siedlung aus der späten Eisenzeit (ca. 400 v. Chr.), die im 1. Jahrhundert v. Chr. einem Brand zum Opfer fiel. Ausgegraben ist das zentrale Herrenhaus. Geführte Wanderungen dorthin werden u. a. vom Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen organisiert.
↑Franz Huter: Tiroler Urkundenbuch. I. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des deutschen Etschlandes und des Vintschgaus. Band 1. Hrsg. vom Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 1939, S. 66, Nr. 143.