Riefnacken ist eine Hofschaft in der bergischen Großstadt Solingen.
Geographie
Riefnacken befindet sich im Stadtteil Aufderhöhe zwischen der Höhscheider und der Uferstraße. Hinter einem kleinen Taleinschnitt im Norden Riefnackens liegt die Hofschaft Hülsen unmittelbar an der Uferstraße. Weiter nördlich fällt das Gelände in das Viehbachtal ab. Östlich von Riefnacken befindet sich Heipertz, dahinter das Gewerbegebiet An den Eichen und die Friedenstraße. Im Westen liegen Aufderbech und Neuenufer. Im Nordosten befindet sich die Anschlussstelle der Viehbachtalstraße an den Schwarzen Pfählen, südlich davon liegt der Wohnplatz Junkernhäuschen.
Etymologie
Die Herkunft der Ortsbezeichnung Riefnacken ist nicht abschließend geklärt.[1] Vielleicht enthält das Wort das Suffix -nacken, das, ähnlich wie in der Höhscheider Hofschaft Nacken, ein Formwort für Bodenerhebungen sein könnte.
Geschichte
Die Hofschaft Riefnacken lässt sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen.[2] Im Jahre 1715 ist Riefnacken in der Karte Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies mit einer Hofstelle verzeichnet und als Rifen benannt. Dies ist laut Brangs offensichtlich eine Abkürzung.[1] Der Hof gehörte zur Honschaft Barl innerhalb des Amtes Solingen. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Reifnaken und die Preußische Uraufnahme von 1844 unbeschriftet. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort ebenfalls ohne Namen verzeichnet.[3]
Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Riefnacken zur Bürgermeisterei Merscheid, die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde.
1815/16 lebten 35, im Jahr 1830 41 Menschen im als Weiler bezeichneten Riefnacken.[4][5] Dort lag er in der Flur VIII. Wieveldick. Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit sechs Wohnhäuser und acht landwirtschaftliche Gebäude mit 56 Einwohnern, davon zwei katholischen und 54 evangelischen Bekenntnisses.[4] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit neun Wohnhäusern und 51 Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Riefnacken zehn Wohnhäuser mit 63 Einwohnern angegeben.[7] 1895 besitzt der Ortsteil elf Wohnhäuser mit 79 Einwohnern.[8]
Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde die Hofschaft Riefnacken ein Ortsteil Solingens. Seit dem Jahre 1986 stehen von den historischen Fachwerkhäusern im Ort die Gebäude Riefnacken 25, 27 und 37 unter Denkmalschutz.[9]
Weblinks
- Marina Alice Mutz: Riefnacken auf zeitspurensuche.de
Quellen
- ↑ a b Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen. Solingen 1936
- ↑ Stadt Solingen: Straßen- und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen, Eigenverlag, Solingen 1972
- ↑ Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
- ↑ a b Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
- ↑ Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
- ↑ Denkmalliste Solingen (Memento vom 18. Dezember 2015 im Internet Archive). Stadt Solingen, 1. Juli 2015, abgerufen am 3. Juli 2016 (PDF, Größe: 129 kB).