Richtlinie 2000/60/EG (Wasserrahmenrichtlinie)

Flagge der Europäischen Union

Richtlinie 2000/60/EG

Titel: Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik
Bezeichnung:
(nicht amtlich)
Wasserrahmenrichtlinie
Geltungsbereich: EWR
Rechtsmaterie: Umweltrecht
Grundlage: EGV, insbesondere Art. 175 Abs. 1
Verfahrensübersicht: Europäische Kommission
Europäisches Parlament
IPEX Wiki
Anzuwenden ab: 22. Dezember 2000
In nationales Recht
umzusetzen bis:
22. Dezember 2003
Umgesetzt durch: Umsetzungsübersicht
Fundstelle: ABl. L 327, 22. Dezember 2000, S. 1–73
Volltext Konsolidierte Fassung (nicht amtlich)
Grundfassung
Regelung muss in nationales Recht umgesetzt worden sein.
Hinweis zur geltenden Fassung von Rechtsakten der Europäischen Union

Die Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik oder inoffiziell Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) ist eine europäische Richtlinie, welche den rechtlichen Rahmen für die Wasser-Politik der Europäischen Union (EU) vereinheitlichen soll und bezweckt, deren entsprechende Politik stärker auf eine nachhaltige und umweltverträgliche Wassernutzung auszurichten.

Kontext

Innerhalb der Europäischen Union sind die natürlichen Gegebenheiten sehr unterschiedlich. Die wasserwirtschaftlichen Probleme variieren innerhalb Europas stark. Deswegen beschränkt die Richtlinie sich darauf, Qualitätsziele aufzustellen und Methoden anzugeben, wie diese zu erreichen und gute Wasserqualitäten zu erhalten sind.

Die Richtlinie zeichnet sich dabei durch vier Elemente aus, die gegenüber der bisherigen deutschen Wasserpolitik Veränderungen und teilweise Verbesserungen bedeuten und daher Anpassungsbedarf ausgelöst haben.

Ziele

„Alle Mitgliedstaaten der EU sind verpflichtet, bis 2015 und in Ausnahmefällen bis 2027 alle Gewässer in einen „guten ökologischen“ und „guten chemischen Zustand“ zu bringen. Für Grundwasser ist ein „guter mengenmäßiger“ und „guter chemischer Zustand“ zu erreichen.“ Mit Stand 2018 erfüllt noch keines der 16 deutschen Bundesländer die Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie. Besonders die Nitrate aus der Massentierhaltung und die Quecksilberbelastung aus der Kohleverstromung machen den Behörden zu schaffen.[1]

Ziele der EU-WRRL sind:[2][3]

  • Beim Grundwasser die Gewährleistung eines „guten qualitativen und mengenmäßigen Zustands“.

Verbesserungsgebot

Verschlechterungsverbot

„Guter Zustand“

„Gewässer sind dann in einem guten Zustand, wenn ihre Lebensgemeinschaften, ihre Struktur, bei Oberflächengewässern die chemischen Inhaltsstoffe bzw. beim Grundwasser die chemischen Inhaltsstoffe und deren Menge vom Menschen nur gering beeinflusst sind.“[2]

Grundwasser

Beim Grundwasser soll ein „guter chemischer und mengenmäßiger Zustand“ erreicht werden:[2] Anhand geologischer Daten wird die Menge des Grundwassers bestimmt. Die jeweilige Wasserentnahme darf laut Gesetz lediglich einen Teil des jährlich neu gebildeten Grundwassers betragen. „Ein „guter mengenmäßiger Zustand“ besteht dann, wenn die mittlere jährliche Wasserentnahme die verfügbaren Ressourcen langfristig nicht übersteigt.“

Bei der Analyse der „chemischen Qualität des Grundwassers“ werden charakteristische „Leitparameter“ wie der Gehalt an Nährstoffen und weitere Kennzahlen wie etwaige Konzentrationen von Schwermetallen oder Pflanzenschutzmitteln gemessen. Ein „guter chemischer Zustand“ ist gegeben, „wenn die Konzentration von bestimmten Schadstoffen den geltenden Qualitätsnormen entspricht und die anthropogene stoffliche Belastung nicht zu einer signifikanten Schädigung von Oberflächengewässern oder Feuchtgebieten führt.“

Oberflächengewässer

Der gute Zustand von Oberflächengewässern besteht aus einem zumindest guten ökologischen und guten chemischen Zustand. „Ökologischer Zustand“ meint die Gewässerqualität in Bezug auf die Struktur und Funktionsfähigkeit aquatischer Ökosysteme. Bewertet wird der ökologische Zustand unter Prüfung

  • der Zusammensetzung und Qualität der Lebensgemeinschaft im Wasser,
  • der national relevanten chemischen Schadstoffe sowie ergänzend
  • der physikalisch-chemischen Komponenten wie Nährstoffverfügbarkeit, Sauerstoffhaushalt, Temperatur, Salzgehalt und

hydromorphologische Eigenschaften wie Wasservolumen, Strömung, Tiefe und Beschaffenheit des Gewässerbetts. Aufgrund der unterschiedlichen Eigenschaften der Gewässer leben dort jeweils verschiedene Kleintiere, Algen, Wasserpflanzen und Fische. Die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft dieser biologischen Qualitätselemente spiegelt die Qualität der Gewässer wider.[2]

Bewertung

Die Bewertung des Zustands der Oberflächengewässer erfolgt in fünf Stufen:[2]

  1. „sehr gut“
  2. „gut“
  3. „mäßig“
  4. „unbefriedigend“
  5. „schlecht“

„Dabei ist die Gewässerökologie typspezifisch und maßgeblich geprägt durch das Zusammenspiel der biologischen, chemischen und hydromorphologischen Komponenten. Diese Komponenten sind gemäß der Wasserrahmenrichtlinie auch zur Beurteilung des ökologischen Zustands heranzuziehen. Die Bewertung erfolgt auf Basis der Abweichung des Gewässers vom natürlichen, von Menschenhand weitgehend unberührten Zustand (Referenzzustand)“.

Die Einstufung als „sehr gut“ erfolgt dann, wenn biologische, chemische und morphologische Bedingungen keine oder nur sehr geringe Störungen durch den Menschen zeigen und der Zustand der Oberflächengewässer als „naturnah“ bewertet wird. Die Einstufung erfolgt abhängig vom Grad der Abweichung vom „Referenzzustand“: ein „guter Zustand“ weicht leicht von diesem ab, ein „mäßiger“ mehr usw.

Zur Definition des chemischen Zustands hat die EU Umweltqualitätsnormen für 33 „prioritäre“ und acht zuvor geregelte Stoffe festgelegt. Diese werden im gesamten EU-Raum als „bedenklich“ eingestuft.

Die Einhaltung der Vorgaben wird im Wasser selbst sowie in den Gewässer-Ablagerungen bzw. -Sedimenten oder der Gewässer-Flora und -Fauna gemessen. Ein „guter chemischer Zustand“ ist gegeben, wenn kein Schadstoff in einer höheren Konzentration vorkommt, als in den Umweltqualitätsnormen erlaubt ist.

Zur Gewährleistung der europaweiten Vergleichbarkeit der angewandten biologischen Bewertungssysteme wurde das Bewertungsverfahren zwischen den Mitgliedsstaaten im Rahmen einer „Interkalibrierung“ abgeglichen.

„Künstliche“ Gewässer

Neben natürlich entstandenen Gewässern bestehen auch „künstliche“ bzw. von Menschen „erheblich veränderte“ Gewässer wie Kanäle bzw. Flüsse und Bäche, deren natürliche Struktur sehr stark verändert wurde und die auch heute noch intensiv genutzt werden z. B. für Landentwässerung, Schifffahrt oder Trinkwassergewinnung. Sie haben einen Sonderstatus, weil durch die starken Eingriffe und Veränderungen keine Rückführung in einen „guten“ Zustand möglich ist, ohne dass dabei die menschlichen Aktivitäten und Nutzungen unverhältnismäßig stark eingeschränkt werden müssten. Hier gilt es, das „gute ökologische Potenzial“ zu erreichen.[2]

Die EU berücksichtigt hier, dass nicht auf jegliche Gewässernutzung verzichtet werden kann und die natürlicherweise in diesem Zusammenhang vorkommenden Lebensräume nur teilweise wiederhergestellt werden können.[3]

Räumliche Ausrichtung an Flussgebietseinheiten

Die EU-Staaten haben „einheitliche und bedeutende Abschnitte“ eines Gewässers festzulegen. Solche Wasserkörper sind beispielsweise Teilabschnitte eines Flusses, ein See oder ein abgegrenztes Grundwasservolumen innerhalb eines oder mehrerer Grundwasserleiter (oder Aquifere). Der Einteilung liegt die Typisierung und der Gewässerzustand zugrunde. Die Definition von Wasserkörpern soll darüber hinaus eine zielgerichtete Bewirtschaftung der Gewässer unterstützen.[2]

Die räumliche Ausrichtung der EU-WRRL an Flussgebietseinheiten geht darauf zurück, dass Schadstoffbelastungen der Oberflächengewässer die Verwaltungsgrenzen überschreiten, also eine wirksame Gewässerbewirtschaftung ebenfalls übergreifend sein muss. Die Orientierung der Wasserpolitik bzw. der Verwaltungen an diesen Flussgebietseinheiten wurde zunächst in Großbritannien und Frankreich praktiziert und gab den Impuls für die europäische Regelung. Da die Einzugsgebiete vieler der großen europäischen Flüsse wie Maas, Rhein, Elbe, Oder oder Donau über Staatsgrenzen hinausgehen, lag eine europäische Regelung nahe. Ähnliches gilt für die Grundwasserverhältnisse, die ebenfalls von politischen Grenzen unabhängig sind.

Die Flussgebietseinheiten bestehen vor allem aus natürlichen, durch Wasserscheiden begrenzte Einzugsgebiete mit den entsprechenden Aquifern, welche sich wiederum in Teileinzugsgebiete aufteilen.

Die Leitidee der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist die Verwaltung der Gewässer und der damit verbundenen Naturressourcen (Boden, Land-, Forstwirtschaft, Landnutzung, Naturschutz, Stadt- und Raumplanung, Siedlungswesen und anderes) nach diesen natürlichen Einheiten, weil dies die effizienteste Methode ist (siehe „Management von Wassereinzugsgebieten“).

Situation in der Bundesrepublik Deutschland

Das Prinzip der Verwaltung nach Flusseinzugsbereichen nach dem Artikel 3 der Wasserrahmenrichtlinie[4] wird aktuell in der Bundesrepublik Deutschland nicht vollständig angewendet, da man die Verwaltung sämtlicher Naturressourcen den Bundesländern aufgetragen hat. Da die Grenzen der Bundesländer fast nirgendwo längs natürlicher Wasserscheiden verlaufen und überall sowohl Bäche und Flüsse überqueren, hat man ein zerschnittenes Stückwerk statt Flussgebietseinheiten. Innerhalb dieser finden aber die vielen Wechselwirkungen zwischen den Naturressourcen und dem menschlichen Handeln statt, ebenso wie die Ein- und Auswirkungen von sozialen und ökonomischen Prozessen, deshalb ist eine multidisziplinäre Herangehensweise innerhalb dieser natürlichen Einheiten unentbehrlich, welche auch zunehmend nicht nur in Europa, sondern weltweit angewendet wird.[5]

Das bedeutet für die Bundesrepublik eine Neuorientierung nicht nur im gesamteuropäischen Rahmen, sondern auch innerhalb Deutschlands, vor allem um die Herausforderungen und möglichen Folgen des Klimawandels abfangen und mildern zu können.

Die Staumauer des Helmestausee bei Kelbra im Winterstau (halbvoll). Das Einzugsgebiet der Helme ist auf drei Bundesländer aufgeteilt. Man sieht die erhöhte Schlickansammlung auf der rechten Seite des Damms, gegenüber der über 2 m tieferen linken Seite. Hier fehlt ein vernünftiges Management des gesamten Einzugsgebietes der Helme als eine Einheit unabhängig von der „Bundesländerzugehörigkeit“ und die engere Zusammenarbeit der Wasserwirtschaft mit der Forst- und Landwirtschaft innerhalb dieser Einheit als Ganzer. Eine Lösung wäre die Schaffung einer unabhängigen „Helme-Kommission“, welche diese Aufgaben übernehmen würde. Diese würde dann einer größeren „Unstrut-“ und diese wiederum größeren „Saale-Kommission“ unterstehen.

Lösungsansätze

Um diese Aufgabe zu bewältigen, wären Flussgebietseinheits-Kommissionen, die die Grenzen der Bundesländer übergreifen, unterteilt in Teileinzugsgebiets-Kommissionen, eine mögliche Lösung. Diese Kommissionen würden die Verwaltung der Naturressourcen übernehmen, wie von der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (Artikel 3) empfohlen.

Eine Aufteilung in Flussgebietseinheiten würde zum Beispiel bedeuten, dass in Thüringen die Verantwortung über alle Naturressourcen über das gesamte obere Saale-Einzugsgebiet ab dem Zusammenfluss mit der Wethau bei Naumburg bis zur Wasserscheide im Fichtelgebirge, einschließlich dem Unstrut-Einzugsgebiet übernehmen würde, zusammen mit in Niedersachsen liegenden, zur Unstrut gehörenden Zuflüssen wie Zorge, Wieda und Steina-Ichte. Der thüringische Anteil des Leine-Einzugsgebietes würde dagegen von Niedersachsen aus bewirtschaftet und verwaltet. Der thüringische Anteil des Main-Einzugsgebietes (Streu, Milz, Rodach, Itz, Steinach usw.), welche zur Flussgebietsgemeinschaft des Rheins gehören, würde mit dem bayerischen Maingebiet von Bayern aus bewirtschaftet und verwaltet. Dagegen kommt das bayrische obere Saaleeinzugsgebiet um Hof, Selbitz und Rehau in die Verantwortung Thüringens. Der thüringische Teil der Weißen Elster wäre mit dem sächsischen zu verwalten, da dieser wichtig für die Stadt Leipzig ist und der größte Teil des Einzugsgebiets in Sachsen liegt. Das Einzugsgebiet der Werra, das größtenteils in Thüringen liegt und wichtige Städte dieses Bundeslandes, wie Meiningen, Gotha und Eisenach, betrifft, würde von Thüringen aus verwaltet, Dieser Teil würde denn aber der Flussgebietsgemeinschaft Weser unterstellt, während die zur Elbe gehörenden Saale-Unstrut-Flussgebietseinheit der Flussgebietsgemeinschaft Elbe unterstellt wäre.

Beispiel Thüringen: Vorschlag zum territorialen Austausch von Bundesländern im Bereich Naturressourcen-Management, um künstliche Zerschneidungen von Flusseinzugsgebieten zu vermeiden.

Dies würde das Ziel verfolgen, die Einzugsgebiete als Einheiten wieder sichtbar zu machen und ihre Verwaltung effizienter zu gestalten, indem die Verwaltungsgrenzen über die Naturressourcen wieder mit den natürlichen Wasserscheiden übereinstimmen.

Für einen effizienten Gewässerschutz benötigen die verschiedenen anderen in Zusammenhang stehenden Naturressourcen (Wasser-, Forst- und Landwirtschaft, Böden, Siedlungswesen, Infrastruktur, Raumplanung, Klima) ebenfalls verwaltungstechnische Verbindungen und multidisziplinäre Expertengruppen.

Länderübergreifende Verwaltungskommissionen, die verschiedene Studien und Maßnahmen planen, entwerfen und durchführen, unter Beaufsichtigung und Kontrolle durch größere zusammengefasste Flussgebietseinheiten des Bundes und der Europäischen Union, sind in der föderalen deutschen Struktur eine Möglichkeit, den Forderungen der Richtlinie gerecht zu werden, will man die Verwaltung und Bewirtschaftung der Gewässer nicht dem Bund allein mit nach Teileinzugsgebieten geordneten Flusseinzugsgebietsgemeinschaften überlassen.

Die Anforderungen eines integrierten Einzugsgebietsmanagements als entscheidender Teil der Regionalentwicklung nicht nur Deutschlands, sondern der Europäischen Union insgesamt, sollten Priorität haben, an welche sich die derzeitige föderale Struktur der Bundesrepublik unbedingt anpassen sollte, um in effizienter Form den Erfordernissen der Umwelt gerecht werden zu können.

Petitionen an den Bundestag

Es wurde im November 2021 eine Petition an den Bundestag (Pet 2-20-18-274-000249) zur Anpassung des Grundgesetzes an die EU-WRRL 2000/60/EG eingereicht, damit das Flusseinzugsgebiets-Management vollständig und in allen Maßstäben umgesetzt werden kann.

Flussgebietsgemeinschaften

Nach der Veröffentlichung der EU-WRRL 2000/60/EG wurden nach und nach die Flussgebietsgemeinschaften in Deutschland gegründet: Im Jahre 2002 die Flussgebietsgemeinschaft Ems;[6] 2003 ging aus der Arbeitsgemeinschaft zur Reinhaltung der Weser die FGG Weser[7] hervor; 2004 wurde dann die Flussgebietsgemeinschaft (FGG) Elbe für den deutschen Teil des Elbe-Einzugsgebietes gegründet, im Jahre 2012 für den deutschen Teil des Rheins die FGG Rhein und im Jahre 2014 dann auch für den deutschenTeil des Donau-Einzugsgebiets die FGG Donau.[8] Die Länder bearbeiten aber weiterhin in unabhängiger Form ihre Teilstücke, tragen dann aber die Daten in regelmäßigen Zeitabschnitten nach den oben genannten Haupt-Flusseinzugsgebieten geordnet in den entsprechenden Flussgebietsgemeinschaften zusammen, welche die Daten dann entsprechend analysieren.

Nachteil: Es handelt sich immer noch um eine unvollständige Umsetzung: Weiterhin fehlt die kleinteilige Arbeit ebenso wie die vollständige Analyse, Bewirtschaftung und die Verwaltung nach Flusseinzugsgebieten in allen Maßstäben, also auch kleinerer Teileinzugsgebiete unterer Ordnung, da fast alle Tätigkeiten weiterhin an den Bundesländergrenzen enden. Außerdem fehlen entsprechende Organisationen für die vielen kleineren Teileinzugsgebiete, besonders jene, welche Bundesländergrenzen überschreiten. Es fehlt auch eine generelle Sensibilisierung der Gesamtbevölkerung über Einzugsgebiete in fast allen Regionen Deutschlands.

Deutsche Anpassungsstrategie (DAS) an den Klimawandel

Seit 2008 wird im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz an einer multidisziplinär angelegten Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) an den Klimawandel[9] gearbeitet, welche dank notwendigen Anforderungen multidisziplinär ausgerichtet ist und an welcher auch andere Ministerien beteiligt sind. Mutidisziplinäres Flusseinzugsgebiets-Management sollte ein wichtiger Teil dieser werden.

Integrierter Ansatz

Die chemische, biologische und ökologische Qualität von Gewässern unterliegt einer Vielzahl unterschiedlicher Einflüsse. Um diese zu bewerten und dementsprechend zu handeln, bedarf es zunächst einer breiten Datengrundlage, für deren Bereitstellung bzw. Fortschreibung die Richtlinie einheitliche und daher vergleichbare Kriterien vorschreibt. Hinsichtlich der Regulierung schreibt Art. 10 der Richtlinie ausdrücklich vor, dass die Belastungen aus „Punktquellen“ (vor allem industrielle Einleitungen und solche aus Kläranlagen) und „diffusen“ Quellen (vor allem landwirtschaftliche Einträge) zusammen betrachtet werden, was eine Änderung gegenüber dem bis dato geltenden deutschen Recht war.

Kostendeckungsprinzip

Die WRRL schreibt vor, dass bis zum Jahr 2010 die Wasserversorgung „kostendeckend“ gestaltet werden muss: Bisher wird die Wasserversorgung außerhalb der Bundesrepublik Deutschland z. T., in vielen Orten durch Subventionen künstlich verbilligt, vor allem, soweit sie kommunal organisiert ist. Außerdem wird aus wirtschaftspolitischen Gründen an manche Branchen mit hohem betrieblichen Wasserbedarf Wasser verbilligt abgegeben. Die Folge werden voraussichtlich Erhöhungen der Wasserpreise sein, deren Durchsetzung deswegen schwierig sein dürfte, weil die Wasserpreise – über die Abwassergebühren – in den letzten Jahren wegen der Notwendigkeit der Nachrüstung von Kläranlagen bereits überdurchschnittlich angestiegen waren.

Technischer Standard der Abwasserreinigung

Nach der Wasserrahmenrichtlinie muss die Abwasserbehandlung den besten verfügbaren Technologien entsprechen. Dieser Begriff entstammt dem britischen Recht und wird deswegen oft BAT (für best available technique) abgekürzt. Damit ist der jeweilige Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren gemeint, wobei jedoch ausdrücklich die Kosten-Nutzen-Relation berücksichtigt wird.

Bis 2002 bildeten in Deutschland die allgemein anerkannten Regeln der Technik die gesetzliche Anforderung an den technischen Standard der Abwasserreinigung (§ 7a des Wasserhaushaltsgesetzes). Zur Anpassung an die höheren Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie wurden 2002 die allgemein anerkannten Regeln der Technik durch den Stand der Technik ersetzt (siehe § 7a WHG a.F.). In der seit dem 1. März 2010 geltenden Fassung des WHG regeln dies § 3 Nr. 11 und § 57 entsprechend.

Umsetzung in nationales Recht

Deutschland

Das deutsche Wasserhaushaltsgesetz (WHG) – ursprünglich ein Rahmengesetz des Bundes – wurde 2002 an die Vorgaben der Richtlinie angepasst. Auch das Wasserrecht der Länder wurde in der Folge angepasst.

Das in der konkurrierenden Gesetzgebung entstandene Wasserhaushaltsgesetz vom 31. Juli 2009, das am 1. März 2010 in Kraft getreten ist, erfüllt die Anforderungen.

Wasserstraßen

Bundeswasserstraßen werden vom Bund betrieben, unterhalten und ausgebaut. Für die Wasserwirtschaft und die Durchführung der Rahmenrichtlinie sind die Bundesländer zuständig. Da die ökologischere Umgestaltung der Gewässer hohe Kosten verursachen kann, stellt sich die Frage, wer diese bezahlen muss (Beispiel: Um die ökologische Durchgängigkeit eines Gewässers als Gütekriterium zu erreichen, kann es notwendig sein eine Fischaufstiegsanlage zu errichten, z. B. das Weserwehr an der Weser bei Bremen, oder die Staustufe der Elbe bei Geesthacht). Wie bei jeder Bund-Länder-Mischfinanzierung (siehe Föderalismusreform) besteht die Gefahr bzw. Versuchung („Moral Hazard“), dass beide Akteure nichts bzw. zu wenig tun in der Hoffnung, der jeweils andere werde „es schon richten“.

Österreich

In Österreich erfolgt die Umsetzung durch den Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan.

Partizipation

In Artikel 14 schreibt die WRRL die Information und Anhörung der Öffentlichkeit vor. Die aktive Beteiligung interessierter Stellen („Stakeholder“) ist zu fördern.

Siehe auch

Literatur

  • Antje Bruns: Governance im Küstenraum. Europäische Umweltpolitik im Wandel. Die Umsetzung des integrierten Küstenzonenmanagements und der Wasserrahmenrichtlinie an der Westküste Schleswig-Holsteins. DNB 1004372302 (Dissertation an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel).
  • Durchgängigkeit und Habitat-modellierung von Fliessegewässern. DWA, Hennef 2010, ISBN 978-3-86068-413-9.
  • Bernd Klauer, Michael Rode, Daniel Petry: Flussgebietsmanagement nach EG-Wasserrahmenrichtlinie. Metropolis, Marburg 2008, ISBN 978-3-89518-648-6.
  • Katja Sigel: Umweltprobleme und Unsicherheit. Eine konzeptionelle und empirische Analyse am Beispiel der EG-Wasserrahmenrichtlinie. Metropolis, Marburg 2007, ISBN 978-3-89518-646-2 (Dissertation an der Universität Osnabrück).

Einzelnachweise

  1. WWF-Report: Bundesländer-Ranking zu Wasserqualität und Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie / Umweltministerkonferenz zum Handeln aufgefordert. In: wwf.de. 5. November 2018, abgerufen am 5. November 2018.
  2. a b c d e f g Umweltziele – der gute Zustand für unsere Gewässer. In: bmnt.gv.at. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. April 2018; abgerufen am 4. April 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bmnt.gv.at
  3. a b Sibylle Wilke: Ökologischer Zustand der Fließgewässer. In: Umweltbundesamt. 18. Oktober 2013 (umweltbundesamt.de [abgerufen am 4. April 2018]).
  4. Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik, abgerufen am 8. März 2020
  5. Ein Beispiel dafür in Mexiko: Autorenkollektiv CONAGUA Comisión Nacional de Agua; México: Consejo de Cuenca. In: Gobierno de México. Gobierno de México (Mexikanische Regierung), 5. Juli 2016, abgerufen am 21. Oktober 2020 (spanisch).
  6. Die Ems / De Eems. Flussgebietseinheit Ems, abgerufen am 21. Juli 2022 (deutsch, niederländisch).
  7. Flussgebietsgemeinschaft Weser. 2022, abgerufen am 21. Juli 2022.
  8. Flussgebietsgemeinschaft Donau. Bayrisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, abgerufen am 21. Juli 2022.
  9. Die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel. In: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, 23. Oktober 2020, abgerufen am 21. Juli 2022.

Read other articles:

Timotius Suryadi Timotius Suryadi (lahir 4 November 1972) adalah seorang birokrat Indonesia kelahiran Karanganyar. Ia memulai karier sebagai ASN pada 1994. Ia sempat menjabat sebagai Sekretaris Daerah (Sekda) Karanganyar. Pada 2023, ia diangkat menjadi penjabat Bupati Karanganyar.[1] Referensi ^ Ini Profil Timotius Suryadi, Sekda yang Naik Kelas Jadi Pj Bupati Karanganyar. Solo Pos.  Artikel bertopik biografi Indonesia ini adalah sebuah rintisan. Anda dapat membantu Wikipedia den...

 

Untuk Partai politik di Paraguay dengan nama yang sama, lihat Partai Colorado (Paraguay). Artikel ini memiliki beberapa masalah. Tolong bantu memperbaikinya atau diskusikan masalah-masalah ini di halaman pembicaraannya. (Pelajari bagaimana dan kapan saat yang tepat untuk menghapus templat pesan ini) Keakuratan fakta pada sebagian artikel ini dipertanyakan karena informasi yang terkandung di dalamnya sudah kedaluwarsa. Harap perbarui artikel dengan menambahkan informasi terbaru yang tersedia. ...

 

Coppa Italia Dilettanti 1999-2000 Competizione Coppa Italia Dilettanti Sport Calcio Edizione 34ª Organizzatore LND Date dall'8 marzo 2000al 10 maggio 2000 Luogo  Italia Partecipanti 18 Risultati Vincitore Orlandina(1º titolo) Secondo Sacilese Semi-finalisti ErcolaneseGravellona Statistiche Incontri disputati 32 Gol segnati 81 (2,53 per incontro) Cronologia della competizione 1998-1999 2000-2001 Manuale La Coppa Italia Dilettanti 1999-00 di calcio si disputa tra marzo e maggio...

Daftar pangkat dan lencana perwira angkatan darat negara-negara anggota NATO. Untuk grafik perbandingan para bintara, lihat Peringkat dan lencana bintara NATO. Tanda pangkat dan kode perwira NATO Kode NATO OF-10 OF-9 OF-8 OF-7 OF-6 OF-5 Angkatan DaratAmerika Serikat(Edit) General of the Army[note 1] Jenderal Letnan jenderal Mayor jenderal Brigadir jenderal Kolonel Angkatan DaratBritania Raya(Edit) Jenderal Besar[note 2] Jenderal Letnan jenderal Mayor jenderal Brigadir Kolonel ...

 

Artikel ini sebagian besar atau seluruhnya berasal dari satu sumber. Tolong bantu untuk memperbaiki artikel ini dengan menambahkan rujukan ke sumber lain yang tepercaya. Villa IsolaTampak depan (c. 1933-40)Location within JawaTampilkan peta JawaVilla Isola (Indonesia)Tampilkan peta IndonesiaInformasi umumGaya arsitekturArt-decoKotaBandungNegaraIndonesiaKoordinat6°51′40″S 107°35′38″E / 6.861°S 107.594°E / -6.861; 107.594Mulai dibangunOktober 1932Rampun...

 

American actress (born 1951) Anjelica HustonHuston in 2014Born (1951-07-08) July 8, 1951 (age 72)Los Angeles, California, U.S.OccupationsActressdirectorYears active1968–presentWorksFilmographySpouse Robert Graham ​ ​(m. 1992; died 2008)​PartnersBob Richardson (1969–1973)Jack Nicholson (1973–1990)ParentsJohn HustonEnrica SomaRelativesTony Huston (brother)Allegra Huston (maternal half-sister)Danny Huston (paternal half-brother)Jack...

Major slave rebellion against the Roman Republic (73–71 BC) Third Servile WarPart of the Servile WarsItaly and surrounding territory, 218 BCDate73–71 BCLocationRoman ItalyResult Roman victoryBelligerents Rebel slaves Roman RepublicCommanders and leaders Spartacus (MIA) Crixus † Gannicus † Oenomaus † Castus † Marcus Licinius Crassus Pompey Lucius Gellius Quintus Marcius Rufus Publius Varinius Gaius Claudius Glaber Gaius Cassius Longinus Gnae...

 

Israeli rabbi Rabbi David Yosef David Yosef (born August 10, 1957) is an Israeli rabbi who has authored dozens of books in Jewish Law mainly based on the rulings of his father, Rabbi Ovadia Yosef. His most notable work is a set of books named Halacha Berura, which is an encyclopedia like commentary on the Shulchan Aruch, with letters of approbation from his father and Rav Yosef Shalom Elyashiv. He is regarded as one of the most influential Sephardic Rabbis in the world due to having scores of...

 

Members of the Seanad from 1965 to 1969 11th Seanad ←10th Seanad 12th Seanad→OverviewLegislative bodySeanad ÉireannJurisdictionIrelandMeeting placeLeinster HouseTerm23 June 1965 – 24 July 1969Government11th Government of Ireland (1965–1966)12th Government of Ireland (1966–1969)Members60CathaoirleachLiam Ó Buachalla (FF)Leas-ChathaoirleachJames Dooge (FG)Leader of theSeanadThomas Mullins (FF) The 11th Seanad was in office from 1965 to 1969. An election to Seanad Éirea...

此条目序言章节没有充分总结全文内容要点。 (2019年3月21日)请考虑扩充序言,清晰概述条目所有重點。请在条目的讨论页讨论此问题。 哈萨克斯坦總統哈薩克總統旗現任Қасым-Жомарт Кемелұлы Тоқаев卡瑟姆若马尔特·托卡耶夫自2019年3月20日在任任期7年首任努尔苏丹·纳扎尔巴耶夫设立1990年4月24日(哈薩克蘇維埃社會主義共和國總統) 哈萨克斯坦 哈萨克斯坦政府...

 

American Down syndrome advocate Chris BurkeBurke in 2007.BornChristopher Joseph Burke (1965-08-26) August 26, 1965 (age 58)New York City, U.S.Occupation(s)Actor, singerYears active1987–present Christopher Joseph Burke (born August 26, 1965) is an American actor. He has become best known for his character Charles Corky Thatcher on the television series Life Goes On. Early years Burke is the youngest of four children of Marian Burke, a retired trade-show manager, and Frank Burke, a ...

 

Video game seriesMedal of HonorGenre(s)First-person shooterDeveloper(s) 2015, Inc. Budcat Creations Danger Close Games EA Canada EA Digital Illusions CE Netherock Limited Rebellion Developments Team Fusion TKO Software Respawn Entertainment Publisher(s)Electronic ArtsCreator(s)Steven SpielbergPlatform(s)Game Boy AdvanceMac OS XWindowsGameCubePlayStationPlayStation 2PlayStation 3PlayStation PortableWiiXboxXbox 360First releaseMedal of HonorOctober 31, 1999Latest releaseMedal of Honor: Above an...

Victorio's WarPart of the Apache Wars, Apache–Mexico WarsVictorioDate1879–1880[1]LocationSouthwest United States, Northwestern MexicoResult Joint Mexico–U.S. victoryBelligerents  United States Mexico ApacheCommanders and leaders Philip Sheridan Joaquin Terrazas Victorio †NanaStrength ca. 2,000 ca. 150vteApache Wars Jicarilla War Point of Rocks Wagon Mound Bell's Fight Cieneguilla Ojo Caliente Canyon Texas–Indian wars Diablo Mountains Antelope Hills Expedition L...

 

Coppa Italia 1926-1927 Competizione Coppa Italia Sport Calcio Edizione 2ª Organizzatore FIGC Date dall'11 novembre 1926al 29 giugno 1927 (abbandono) Luogo  Italia Partecipanti 111 Risultati Vincitore Non terminata Statistiche Incontri disputati 79 Cronologia della competizione 1922 1935-1936 Manuale La Coppa Italia 1926-1927 fu la 2ª edizione della manifestazione calcistica. Essa non giunse alla conclusione, venendo interrotta ai sedicesimi di finale nel disinteresse generale...

 

Gaetano Rappini (Bologna, 1734 – 1796) è stato un ingegnere italiano. Indice 1 Biografia 1.1 La bonifica dell'Agro Pontino 2 Note 3 Bibliografia Biografia La bonifica dell'Agro Pontino Rappini era considerato il miglior ingegnere idraulico di Bologna (tra i lavori che gli avevano procurato fama vi era la canalizzazione di Comacchio) quando nel 1775 il nuovo papa, Pio VI, lo chiamò a Roma per studiare un progetto di bonifica delle Paludi Pontine. L'area era malsana a causa della malaria ed...

The Time Machine Halaman judulPengarangH. G. WellsPerancang sampulBen HardyNegaraBritania RayaBahasaInggrisGenreFiksi ilmiahPenerbitWilliam Heinemann (UK)Henry Holt (US)Tanggal terbit1895Halaman84TeksThe Time Machine di Wikisource The Time Machine adalah novela fiksi ilmiah pasca-apokaliptik yang ditulis oleh H. G. Wells, yang diterbitkan pada tahun 1895. Karya ini umumnya dianggap sebagai pengenalan konsep perjalanan waktu melalui penggunaan kendaraan atau alat untuk melakukan perj...

 

1917 American filmThe Hidden SpringDirected byE. Mason HopperWritten byClarence Budington KellandFred J. BalshoferRichard V. SpencerStarringHarold LockwoodVera SissonHerbert StandingCinematographyTony GaudioProductioncompanyYorke Film CorporationDistributed byMetro PicturesRelease date July 16, 1917 (1917-07-16) Running time50 minutesCountryUnited StatesLanguagesSilentEnglish intertitles The Hidden Spring is a 1917 American silent adventure film directed by E. Mason Hopper and ...

 

この記事は英語版の対応するページを翻訳することにより充実させることができます。(2023年11月)翻訳前に重要な指示を読むには右にある[表示]をクリックしてください。 英語版記事を日本語へ機械翻訳したバージョン(Google翻訳)。 万が一翻訳の手がかりとして機械翻訳を用いた場合、翻訳者は必ず翻訳元原文を参照して機械翻訳の誤りを訂正し、正確な翻訳にし�...

この項目では、1337年 - 1453年にフランスとイギリスで実際におきた戦争について説明しています。 18世紀の戦争については「第2次百年戦争」をご覧ください。 装甲騎兵ボトムズでの架空の戦争については「百年戦争 (装甲騎兵ボトムズ)」をご覧ください。 この記事は検証可能な参考文献や出典が全く示されていないか、不十分です。 出典を追加して記事の信頼性向上�...

 

Noble family Coat of arms of the Princes of Croy The House of Croÿ (French pronunciation: [kʁu.i])[1] is an old European noble family of princely and historically sovereign rank, which held a seat in the Imperial Diet from 1486, and was elevated to the rank of Princes of the Holy Roman Empire in 1594. In 1533 they became Dukes of Arschot (in Belgium) and in 1598 Dukes of Croy in France. As a former ruling and mediatized family, it belongs to the Hochadel (high nobility). In ...