Richard Peters war der älteste Sohn des promovierten Juristen Ludwig Peters und seiner aus einer Berliner Bankiersfamilie stammenden Ehefrau.[2] Seine Eltern zogen mit ihren Kindern nach Menden bei Siegburg, wo der Vater einen Hüttenbetrieb besaß.[2] Nach dessen Verkauf siedelte die Familie nach Köln über, von wo aus die Mutter nach dem Tod des Vaters 1846 mit ihren sechs Kindern nach Berlin übersiedelte.[2] Dort betrieb sie eine Badeanstalt, um die Familie versorgen zu können.[2]
Nach dem Abitur am Köllnischen Realgymnasium 1852 ging Peters an das Königliche Gewerbe-Institut, wo er Chemie und Hüttenkunde studierte.[3] Im Juli 1855 beendete er seine Ausbildung.[3] 1855 war er Vorsitzender des Akademischen Vereins Hütte, ein Jahr später arbeitete er als Ingenieur bei der Henrichshütte in Hattingen.[4] Im selben Jahr gründete er mit Gleichgesinnten in Alexisbad den Verein Deutscher Ingenieure (VDI)[4] und wurde Vorstandsmitglied.[5] Im selben Jahr leitete er am 24. August in Düsseldorf die konstituierende Sitzung des Niederrheinischen Bezirksvereins des VDI.[6] Im Folgejahr initiierte Richard Peters die Gründung des westfälischen Bezirksvereins des VDI.[3] Nach einem kurzen Aufenthalt in der Nähe von Trier wurde er im Herbst 1859 Direktor der Actien-Hüttenwerke Lenne-Ruhr in Altenhundem.[3] Vier Jahre später wurde er Direktor der Steinhauser Hütte in Witten.[3] 1864 war er Gründungsvorsitzender des wiedergegründeten Westfälischen Bezirksvereins des VDI.[7] Den Vorsitz des VDI hatte Richard Peters 1866 und 1867 inne.[8] Während seiner Amtszeit als Vorsitzender des VDI machte er sich für eine Abkehr von der staatlichen Überwachung von Dampfkesseln hin zu einer Überwachung durch Überwachungsvereine stark.[9] Im Juni 1866 wurde er Direktor der Kohlenaufbereitungs- und Koksofenanlage von Dupont & Dreyfus bei St. Johann. Diese Position bekleidete er bis zu seinem Tod.[3] Der Redaktion der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure gehörte er 1868 an, beim technischen Verein für Eisenhüttenwesen war er mit Ausnahme des Jahres 1865 seit 1862 ständiges Vorstandsmitglied.[3]
Richard Peters starb wenige Tage nach der Geburt seines vierten Kindes an Tuberkulose.[3] Er war ein Bruder von Theodor Peters, der von 1891 bis 1908 Direktor des VDI war,[2] und Vater[10] des Mediziners Albert Peters.
↑Theodor Peters: Geschichte des Vereines deutscher Ingenieure. Nach hinterlassenen Papieren von Th. Peters – Im Auftrage des Vorstandes herausgegeben und bis 1910 vervollständigt. Selbstverlag des Vereines deutscher Ingenieure, Berlin 1912, S.145–146.
↑ abcdeTheodor Peters †. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band52, Nr.39, 26. September 1908, S.1541–1546.
↑ abcdefghRichard Peters. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band14, Nr.3, 1870, S.185–192.
↑ abErich Kothe: Vom Werden und Wirken des VDI. In: VDI-Z. Band98, Nr.14, 11. Mai 1956, S.638.
↑Lars U. Scholl: Der Ingenieur in Ausbildung, Beruf und Gesellschaft 1856 bis 1881. In: Karl-Heinz Ludwig (Hrsg.): Technik, Ingenieure und Gesellschaft – Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856–1981. VDI-Verlag, Düsseldorf 1981, ISBN 3-18-400510-0, S.15.
↑Auszug aus dem Protokoll der constituirenden Versammlung des Niederrheinischen Bezirksvereins deutscher Ingenieure. In: Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure. Band1, Nr.1, Januar 1857, S.9.
↑Marie-Luise Heuser, Wolfgang König: Tabellarische Zusammenstellungen zur Geschichte des VDI. In: Karl-Heinz Ludwig (Hrsg.): Technik, Ingenieure und Gesellschaft – Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856–1981. VDI-Verlag, Düsseldorf 1981, ISBN 3-18-400510-0, S.565.
↑Peter Lundgreen: Die Vertretung technischer Expertise „im Interesse der gesamten Industrie Deutschlands“ durch den VDI 1856 bis 1890. In: Karl-Heinz Ludwig (Hrsg.): Technik, Ingenieure und Gesellschaft – Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856–1981. VDI-Verlag, Düsseldorf 1981, ISBN 3-18-400510-0, S.77–78.