Reinhold Hoberg absolvierte ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Berlin. Er lebte nacheinander in Leipzig, Antwerpen, Stettin, München, Hamburg und schließlich in Charlottenburg. Er malte zunächst Genrebilder, mit denen er ab 1888 mehrfach auf den Berliner Akademieausstellungen und den Großen Berliner Kunstausstellungen vertreten war. In München wandte er sich dem Holzschnitt zu und fertigte Holzschnitte für Zeitschriften, etwa für Fliegende Blätter, Simplicissimus und Jugend. Seine Reproduktionen und Originalholzschnitte wurden 1896 und 1897 im Münchner Glaspalast gezeigt.
Bekannt wurde er vor allem, als er in Berlin als Leiter der Panpresse von Paul Cassirer mit Max Liebermann und Max Slevogt in Kontakt kam und von deren Werken zahlreiche Nachschnitte für Mappenwerke fertigte.[1][2] Er betätigte sich dann auch in den anderen graphischen Techniken. 1916 war er auf der Schwarz-Weiss-Ausstellung der Freien Secession Berlin mit sieben Werken vertreten.[3] Nach dem Ersten Weltkrieg erwarb er ein kleines Haus in Zingst, wo er bis zu seinem Tod lebte, dort entstanden vor allem Seestücke. Reinhold Hoberg wurde auf dem Peter-Pauls-Friedhof in Zingst bestattet, das Grab ist nicht mehr vorhanden.
Werke (Auswahl)
Gemälde
Gemütlicher Frühschoppen, 1888
Nesthäckchen, 1890
Stillvergnügt, 1893
Beschaulich, 1894
„Unser täglich Brot gieb uns heute“, 1894
Galgenvogel, 1905 (alle in Katalogen der Berliner Ausstellungen)
Fürst Bismark. Brustbild. Nach dem Leben gez. Friedrichsruh, 27. Juli 1890.
Strandeinsamkeit, um 1920
Holzschnitte/Illustrationen
Marie Hinck: Die Rosenhütte. Erzählung, mit 59 Abb. von R. Hoberg. Geibel & Brockhaus, Leipzig 1892
Max Liebermann: 30 Holzschnitt-Zeichnungen. mit einer Einführung von Willy Kurth, geschnitten von R. Hoberg, Fritz Heyder Verlag, Berlin-Zehlendorf 1922[1]
Max Liebermann: Bilder ohne Worte. 17 Holzschnitt-Zeichnungen. mit einer Einführung von Willy Kurth, geschnitten von R. Hoberg, Fritz Heyder Verlag, Berlin-Zehlendorf 1922
Die graphischen Techniken und ihre Druckverfahren. Eine Darstellung von Reinhold Hoberg. In: Fritz Gurlitt (Hrsg.): Das graphische Jahr. Band 2. Fritz Gurlitt Verlag, Berlin 1923.
Guido Joseph Kern: Zu den neuen Holzschnitten Reinhold Hobergs. In: Zeitschrift für bildende Kunst. N. F. 25 (1914) Heft 12, S. 324 (Originalholzschnitte und -radierung nach S. 324 und 332) (digizeitschriften.de).
Hoberg, Reinhold. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S. 545 (Textarchiv – Internet Archive).
↑ abMappenwerke: Max Liebermann: Dreißig Holzschnittzeichnungen. In: Der Cicerone. Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers. Jg. 14. 1922, S. 436/438/838 (uni-heidelberg.de)
↑ abMappenwerke: Max Slevogt: 24 Zeichnungen zu Lorenzo da Ponte: Don Juan. In: Der Cicerone. Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers. Jg. 14. 1922, S. 434–436, 480 (uni-heidelberg.de)
↑ abKatalog der Schwarz-Weiss-Ausstellung der Freien Secession Berlin, 1916, S. 21. (digishelf.de).