Reichenbach liegt östlich der Stadt Lahr und hinter dem Lahrer Stadtteil Kuhbach im Schuttertal, einem Seitental des Rheintals. Die Gemarkung von Reichenbach ist 13,25 km² groß. Durch den Ort fließt die Schutter, welche bei Kehl in die Kinzig mündet. Ebenfalls fließt der Fluss Gießen durch Reichenbach und mündet in die Schutter, selbiges gilt für den Talbach.
Reichenbach wurde 1270 als „Richenbach“ erstmals erwähnt. Der Ort war zwischen Geroldseck und Tiersberg geteilt. Der Tiersberger Teil kam im 14. Jahrhundert über Schwarzenberg und Ettendorf, Hummel von Staufenberg nach und nach an Baden, die den Ort an die Röder zu Lehen gaben. Der hohengeroldseckische Teil kam über die Cronberg an die Grafen von der Leyen. Reichenbach war zunächst evangelisch, wurde aber ab 1658 wieder katholisch. Der baden-rödersche Teil kam 1806 an die Grafschaft Geroldseck, wurde mit dieser 1815 österreichisch und wurde 1819 an Baden (Amt Hohengeroldseck) abgetreten. Erst 1832 kam Reichenbach zum Bezirksamt Lahr. Am 30. November 1894 wurde die Eisenbahnstrecke zwischen Ottenheim und Reichenbach eröffnet. Einen Monat später, am 30. Dezember 1894, wurde die weiterführende Strecke zwischen Reichenbach und Seelbach eröffnet. Am 20. Mai 1951 wurde die durch Reichenbach führende Strecke stillgelegt. Am 1. Januar 1972 wurde Reichenbach im Zuge der Gemeindereform nach Lahr eingemeindet.
Katholische Marienkapelle am Eichberg (erbaut 1958).[2]
Barfußpfad mit öffentlicher Kneipp-Anlage
Narrenbrunnen auf dem Lindenplatz
Sport
In Reichenbach gibt es einen 18-Loch Golfplatz und ein Schwimmbad.
Vereinsleben
Narrenzunft Die Schergässler
Benannt ist die Zunft nach der "Scherers Gass", die mit Urkunden von 1595 und 1615 beurkundet wird, jedoch heute nicht mehr existiert. Im Jahr 1928 fand dann erstmals der "Schergasse Johrmärkt" statt, welcher auch der Beginn der Fasent in Reichenbach ist. 29 Jahre später, am 4. Oktober 1957, wird im Gasthaus Linde in Reichenbach die Narrenzunft "Die Schergässler" gegründet. 1959 wurde die Zunft in den Verband Oberrheinischer Narrenzünfte aufgenommen. 1970 gründete man mit Zünften aus Bleibach, Oberwinden und Niederwinden den „Regionalen Freundschaftskreis“. 1976 wurde ein Fanfarenzug gegründet, welcher bis 2000 bestand. 1976 wurde der "Schergasse Johrmärkt" wieder zum Leben erweckt. 1978 kaufte man die alte Zigarrenfabrik Burger & Söhne und baut sie in den folgenden Jahren zum Zunftlokal "Nörgler" um. Zum 55-jährigen Jubiläum richtete man 2012 einen großen Narrenumzug aus mit über 3.500 Teilnehmern. 2017 weihte man auf dem Reichenbacher Lindenplatz einen Narrenbrunnen ein.[3]
SC Kuhbach-Reichenbach
Der SC Kuhbach-Reichenbach wurde am 1. Juli 1996 durch eine Fusion der Vereine FV Kuhbach und FV Reichenbach gegründet. Die Vereinsfarben sind Rot und Weiß. Heute hat der Verein knapp 430 Mitglieder.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Reichenbach führt die Bundesstraße 415 und die Landesstraße 102. Von 1894 bis 1951 führte eine Schmalspurbahn der Mittelbadischen Eisenbahnen von Ottenheim bis Seelbach durch Reichenbach, dadurch hatte Reichenbach zwei Bahnhöfe (Reichenbach Ladeplatz und Reichenbach Mitte). Auf dem Streckenabschnitt, welcher durch Reichenbach führte, wurde am 2. Mai 1950 der Personenverkehr und am 20. Mai 1951 der Güterverkehr eingestellt.
Bildung
In Reichenbach gibt es eine Grund- und eine Hauptschule.