Astronomie wurde an der Universität in Edinburgh seit der Gründung 1583 gelehrt.[3] Verwendet wurden tragbare Geräte und es gab kein festes Observatorium.[3] Sämtliche Versuche zur Einrichtung schlugen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts fehl.[3] Im Jahre 1822 erhielt das Observatorium die königliche Charter und erfüllte anschließend Funktionen für die Universität und die Krone.[3]
Gründung der Professur
Die Regius Professur für praktische Astronomie wurde eingeführt und Robert Blair wurde ernannt.[4] Allerdings verfügte Blair weder über ein Observatorium noch über angemessene Instrumente.[4] Darüber hinaus war Blair Mediziner und Seefahrer und machte weiterhin Beiträge zu diesen Themen.[3] So hielt er keine Vorlesungen und konzentrierte sich auf theoretische Forschungen.[4] Nach Blairs Tod 1828 wurde daher entschieden, den Lehrstuhl nicht zu besetzen, bis ein Observatorium zur Verfügung stünde.[4]
Nach Aufbau der Sternwarte auf Calton Hill wurde Thomas James Henderson zum Regius Professor ernannt.[4] Mit der Leitung der Sternwarte ging auch der Titel des Astronomer Royal for Scotland einher.[2][4] Diese Regelung wurde auch nach dem Umzug nach Blackford Hill (1896) bis 1990 beibehalten.[2] Seit 1990 ist der Astronomer Royal eine Ehrenposition, die nicht mehr mit dem Royal Observatory verbunden ist.[2] Trotz der nun vorhandenen Instrumente hielt Henderson keine Vorlesungen.[4]
Beginn der Lehre
Erst der dritte Inhaber der Professur, Charles Piazzi Smyth, lehrte auch Astronomie für Studenten und betrieb Forschung auf internationalem Niveau.[4] Unter der Forschung litt aber die Lehre und am Ende von Smyths Professur war das Observatorium in einem schlechten Zustand.[4][3] Es war Ralph Copeland, der strukturierte Lehre mit praktischen Übungen einführte.[4]
1893 wurde die Astronomie von der Fakultät für Künste (Faculty of Arts) der neugegründeten wissenschaftlichen Fakultät (Faculty of Science) zugeordnet und der Zusatz „practical“ wurde aus dem Namen gestrichen.[4] Copeland folgte 1905 Frank Watson Dyson, der nach fünf Jahren an das Observatorium in Greenwich zurückkehrte.[4] Der sechste Professor, Ralph Allen Sampson, verbesserte sowohl die Lehre als auch die Forschung am Lehrstuhl.[4]
Henderson bestimmte, basierend auf seinen früheren Messungen, die Entfernung zu einem Stern.[3] Allerdings war ihm Friedrich Bessel 1838 mit der Bestimmung der Entfernung zu 61 Cygni schon zuvorgekommen, obwohl Hendersons Messungen älter waren, als Bessels.[3]
Smyth hatte nie eine Universität besucht, aber seine vielfältigen Fähigkeiten und seine Interessen machten ihn zu einem guten Lehrer.[3] Auf einer Expedition nach Teneriffa wies er die Vorteile der Höhenbeobachtung für die Astronomie nach.[3]
↑ ab
Roger L. Emerson (2008) Academic Patronage in the Scottish Enlightenment: Glasgow, Edinburgh and St Andrews Universities; Edinburgh University Press; Edinburgh; ISBN 978-0-7486-2596-3.