Regina Stoll

Regina Stoll (* 9. Oktober 1955 in Rostock) ist eine deutsche Präventiv- und Sportmedizinerin sowie Hochschullehrerin.

Leben

Stolls Vater Wolfgang Pahncke war an der Universität Rostock Dozent für Geschichte der Körperkultur sowie Theorie und Geschichte der sozialistischen Körperkultur.[1] Nach dem 1974 in Rostock bestandenen Abitur studierte sie von 1974 bis 1980 Humanmedizin an der Universität Rostock und erhielt 1980 ihre Approbation als Ärztin.[2] Hernach war sie beim Sportmedizinischen Dienst der Deutschen Demokratischen Republik tätig. 1984 wurde an der Universität Rostock ihre Doktorarbeit mit dem Titel „Untersuchungen zur physischen Leistungsfähigkeit und deren Zusammenhang mit Morbidität und Studienergebnissen bei Studierenden eines ersten Studienjahres“ angenommen. 1985 schloss sie ihre Facharztausbildung in der Sportmedizin ab und war ab demselben Jahr am Institut für Arbeitsmedizin der Universität Rostock tätig. 1990 erlangte sie den Titel „Fachärztin für Arbeitsmedizin“. Ab 1998 war Stoll am Institut für Arbeits- und Sozialmedizin in der Hansestadt Oberärztin. Sie wurde 2002 habilitiert, der Titel ihrer Schrift lautete „Ein Beitrag zur individuellen Funktions- und Leistungsdiagnostik in der Arbeitsphysiologie“. Zwischen 2002 und 2010 war Stoll an der Universität Rostock als Privatdozentin für Arbeitsmedizin und Sportmedizin beschäftigt, 2010 wurde sie an derselben Hochschule zur außerplanmäßigen Professorin für Präventivmedizin ernannt. Zwischen 2002 und 2016 war Stoll als Vizepräsidentin des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention im Amt.[3]

2012 wurde der Rostockerin der von der AOK gestiftete Leonardo-Preis für Digitale Prävention verliehen.[4] Stoll wurde 2014 (zusammen mit dem Forum Arbeitsphysiologie) und 2016 mit der Joseph-Rutenfranz-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin ausgezeichnet.[2] Dieser Preis wird laut der Gesellschaft an Wissenschaftler vergeben, „die sich durch besondere Leistungen in der Arbeitsphysiologie, als einem bedeutenden Teil der Arbeitsmedizin, ausgezeichnet haben.“[5]

Stoll befasst sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit unter anderem mit der Gesundheit von Lehrkräften sowie mit der Arbeitsbelastung und dem Erholungsverhalten von im Schichtdienst tätigen Menschen. Weitere Schwerpunkte sind die Entwicklung von Anwendungen für präventivmedizinische Dienstleistungen,[6] die Herzfrequenzvariabilität,[7] die Trainingsbelastung bei Freizeitsportlern,[8] Herzfrequenzmessung mit unterschiedlichen Gerätschaften[9] und Gesundheitssport.[10]

Ihr Ehemann Norbert Stoll trat 1994 an der Universität Rostock eine Professur für Prozessmesstechnik an.[3]

Einzelnachweise

  1. Pahncke, Wolfgang. In: Catalogus Professorum Rostochiensium. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  2. a b Prof. Dr.med.habil. Regina Stoll. In: Institut für Präventivmedizin der Universität Rostock. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  3. a b Stoll, Regina. In: Catalogus Professorum Rostochiensium. Abgerufen am 23. Januar 2020.
  4. Mobiler Gesundheitsmanager von AOK ausgezeichnet. In: Ärztezeitung. 7. März 2012, abgerufen am 14. Dezember 2023.
  5. Joseph-Rutenfranz-Medaille. In: Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. November 2019; abgerufen am 14. Dezember 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dgaum.de
  6. Silke Heller-Jung: „Politik sollte evidenzbasierten wissenschaftlichen Erkenntnissen folgen“. In: AOK. 10. Mai 2019, abgerufen am 23. Januar 2020.
  7. Weippert, Matthias; Stielow, Jan; Kreuzfeld, Steffi; Preuss, Markus; Stoll, Regina: Geistige Anstrengung – Auswirkungen auf kardio-respiratorische Beanspruchungsparameter und Herzfrequenzvariabilität. 2011, abgerufen am 23. Januar 2020.
  8. Weippert, Matthias; Kreuzfeld, Steffi; Rieger, Annika; Behrens, Kristin; Stoll, Regina: Veränderungen der morgendlichen Herzratenvariabilität (HRV) als Reaktion auf erhöhte Trainingsbelastung bei freizeitsportlich aktiven Ausdauersportlern. 2014, abgerufen am 23. Januar 2020.
  9. Weippert, Matthias; Arndt, Dagmar; Kreuzfeld, Steffi; Stoll, Regina: Herzfrequenzmessung mit unterschiedlichen Geräten – Auswirkungen auf das HRV-Frequenzspektrum. 2009, abgerufen am 23. Januar 2020.
  10. Behrens, Kristin; Lübke, Jörn; Stoll, Regina; Weippert, Matthias; Klinger, Ronald: Gesundheitssport: Integrativer Bestandteil der Gesundheitsversorgung. In: Deutsches Ärzteblatt / B, Klinikausgabe : die Zeitschrift der Ärzteschaft. Band 112, Nr. 18, 2015, ISSN 0172-2107 (bisp-surf.de [abgerufen am 23. Januar 2020]).