Die Geschichte des Regierungsbezirks Stade geht bis auf das Jahr 1885 zurück, als das Gebiet des ehemaligen Königreichs Hannover (seit 1866 preußischeProvinz Hannover) auf Grundlage der vorherigen Landdrosteien in Regierungsbezirke eingeteilt wurde. Damals entstand der Regierungsbezirk Stade aus der gebietsgleichen Landdrostei Stade.[1] Diese war 1823 in der Landdrostei-Ordnung im neuen Königreich Hannover aus der vorigen Provinzialregierung Stade gegründet worden, nachdem Hannover das Gebiet 1715 von Dänemark gekauft hatte.
Nach der Besetzung und Annexion Hannovers durch das Königreich Preußen infolge des Deutschen Krieges von 1866 wurden, nach dem Vorbild der bereits in anderen preußischen Provinzen 1815/16 errichteten Regierungsbezirke, solche auch in der neuen Provinz geschaffen. Dazu wurden am 1. April 1885 die bestehenden Landdrosteien reorganisiert und in Regierungsbezirke umbenannt. In diesen Regierungsbezirken wurden aus den ehemaligen Ämtern etwas größere Verwaltungseinheiten, die Landkreise, gegründet. Die Einwohnerzahl der Landdrostei Stade lag zu dieser Zeit bei etwa 300.000.[2]
1937 wurde im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes das Amt Ritzebüttel als kreisfreie StadtCuxhaven in den Regierungsbezirk Stade und damit in die preußische Provinz Hannover einbezogen. 1939 wurde die bisher zu Bremen gehörende Stadt Bremerhaven nach Wesermünde eingemeindet. Teile der Landkreise Osterholz und Verden gingen an die Stadt Bremen und verließen damit den Regierungsbezirk.
1947 stellten das OMGUS und die britische Militärregierung die Freie Hansestadt Bremen wieder her, bestehend aus den Städten Bremen und Wesermünde. Wesermünde wurde kurz darauf (wieder) in Bremerhaven umbenannt. Es verließ so den Regierungsbezirk Stade und wurde – wie das ganze Land Bremen – zugleich Exklave der US-Zone in der Britischen Zone.
Bei der Kreisreform, die in Niedersachsen im Wesentlichen von 1973 bis 1977 durchgeführt wurde, wurden die Kreise zu größeren Verwaltungseinheiten zusammengeschlossen und die kreisfreie Stadt Cuxhaven in den neuen Landkreis Cuxhaven integriert. Der Regierungsbezirk bestand dann nur noch aus den fünf Landkreisen Cuxhaven, Osterholz, Rotenburg (Wümme), Stade und Verden. Die Einwohnerzahl des Bezirks war zu dieser Zeit knapp 700.000. 1978 wurde das Gebiet des Regierungsbezirks Stade dem Regierungsbezirk Lüneburg zugeordnet, der wie alle niedersächsischen Regierungsbezirke am 31. Dezember 2004 aufgehoben wurde.
Nachwirkungen in die heutige Zeit
Viele regionale Institutionen wie die Industrie- und Handelskammer, der Landschaftsverband Stade, die Landwirtschaftskammer oder der Sprengel Stade der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover umfassen noch heute das Gebiet, das sich von der früheren Landdrostei Stade und dem danach folgenden Regierungsbezirk ableitet.
1958–1959 Curt Miehe (1903–1965), kommissarisch, Leiter der Niedersächsischen Staatskanzlei (1959–1964) und Minister für Bundesangelegenheiten, Vertriebene und Flüchtlinge der Niedersächsischen Landesregierung (1964–1965)
1959–1973 Helmut-Ernst Miericke (1914–1973)
1973–1977 Joachim Passow (1925–1983), als Regierungsvizepräsident vertretungsweise