Am 12. und am 13. Juni 2011 wurde in Italien ein abrogatives Referendum abgehalten, wobei vier Fragen gestellt wurden. Es waren 47.118.352 Italiener und 3.300.496[1] im Ausland lebende Italiener zum Referendum aufgerufen über folgende Fragen zu entscheiden:
Bei der ersten Frage handelte es sich um den Vorschlag der Abschaffung des Art. 23 bis des Gesetzes Nr. 133/2008, bezüglich der Privatisierung der öffentlichen Dienste mit wirtschaftlicher Bedeutung.
In der zweiten Frage wurde die Abschaffung des Art. 154 des Legislativdekretes 152/2006, beschränkt auf jenen Teil von Abs. 1, welcher vorsieht, dass die Tarife für den Wasserdienst so festgelegt werden, dass sie „in Bezug auf die Vergütung des investierten Kapitals angemessen sind“, vorgeschlagen.
In der dritten Frage wurde die Abschaffung des Dekrets Nr. 99/2009 und Nr. 31/2010, welche den Wiedereinstieg Italiens in die Kernenergie vorsehen, zur Wahl gestellt. Am 26. Mai 2011 wurde jedoch von der Regierung Berlusconi ein Omnibus-Gesetz erlassen, welches die oben genannten Artikel für eine Zeitspanne von 12 Monaten aufhebt. Nachdem der Vorschlag der Regierung zur Abschaffung des Referendums vom Corte Suprema di Cassazione (Oberster Kassationsgerichtshof) am 1. Juni 2011 abgelehnt wurde und auch der Rekurs vor dem Verfassungsgericht das Referendum guthieß, wurde diese Frage dennoch gestellt.
In der vierten Frage handelte es sich um die Abschaffung von den Bestimmungen des Gesetzes Nr. 51 vom 7. April 2010, in der Fassung infolge des Urteils des Verfassungsgerichts Nr. 23/ 2011 im Bereich der ‚rechtmäßigen Verhinderung des Ministerpräsidenten und der Minister am Erscheinen zur Strafverhandlung', das sog. Lex Berlusconi oder legittimo impedimento.
Das Referendum war dann nur rechtskräftig, wenn das nötige Quorum von 50 % plus eine Stimme, also 25.209.425 Stimmen, erreicht wurde.
Vorschlag der Abschaffung des Art. 23 bis des Gesetzes Nr. 133/2008, bezüglich der Privatisierung der öffentlichen Dienste mit wirtschaftlicher Bedeutung.
Total
Prozent
Wahlberechtigte
50.594.868
Wähler
27.637.945
54,81 %
Quorum erreicht
Leere Stimmzettel
289.325
1,04 %
Ungültige Stimmen
147.205
0,53 %
Beanstandete und nicht bewilligt
548
0,00 %
Stimmen
%
Positive Antwort
JA
25.935.372
95,35 %
Negative Antwort
NEIN
1.265.495
4,65 %
Insgesamt gültige Stimmen
27.200.867
100 %
Zweite Frage
Vorschlag der Abschaffung des Art. 154 des Legislativdekretes 152/2006, beschränkt auf jenen Teil von Abs. 1, welcher vorsieht, dass die Tarife für den Wasserdienst so festgelegt werden, dass sie „in Bezug auf die Vergütung des investierten Kapitals angemessen sind“.
Total
Prozent
Wahlberechtigte
50.594.868
Wähler
27.642.457
54,82 %
Quorum erreicht
Leere Stimmzettel
229.595
0,83 %
Ungültige Stimmen
135.188
0,48 %
Beanstandete und nicht bewilligt
398
0,00 %
Stimmen
%
Positive Antwort
JA
26.130.637
95,80 %
Negative Antwort
NEIN
1.146.639
4,20 %
Insgesamt gültige Stimmen
27.277.276
100 %
Dritte Frage
Aufhebung der neuen Normen, die die Herstellung von Kernenergie auf nationalem Territorium erlauben.
Total
Prozent
Wahlberechtigte
50.594.868
Wähler
27.624.922
54,79 %
Quorum erreicht
Leere Stimmzettel
219.505
0,79 %
Ungültige Stimmen
139.236
0,50 %
Beanstandete und nicht bewilligt
439
0,00 %
Stimmen
%
Positive Antwort
JA
25.643.652
94,05 %
Negative Antwort
NEIN
1.622.090
5,95 %
Insgesamt gültige Stimmen
27.265.742
100 %
Vierte Frage
Vorschlag der Abschaffung von den Bestimmungen des Gesetzes Nr. 51 vom 7. April 2010, in der Fassung infolge des Urteils des Verfassungsgerichts Nr. 23/2011 im Bereich der rechtmäßigen Verhinderung des Ministerpräsidenten und der Minister am Erscheinen zur Strafverhandlung.