Neben den gewollten Rauchzeichen zur Kommunikation kann man jegliche Rauchbildung (sowohl natürliche als auch künstliche) als Zeichen lesen, die unser Handeln beeinflussen. So kann z. B. eine starke Rauchentwicklung bei Waldbränden Veranlassung sein, seinen Aufenthaltsort zu ändern.
Um die dazu benötigten Rauchwolken zu erhalten, setzten nordamerikanische Ureinwohner dem offenen Feuer in der Regel nasses Gras zu. Anschließend wurde die nun stark qualmende Feuerstelle mit einer Decke abgedeckt. Der sich sammelnde Rauch wurde in bestimmten Abständen freigesetzt, so dass eine Zeichenfolge von „Rauch“ und „Nichtrauch“ entstand, ähnlich wie beim Morsen, denen unterschiedliche Bedeutungen zugeteilt wurden. Andere Unterscheidungsmerkmale waren die unterschiedliche Größe der einzelnen Wolken sowie die Farbe, die durch die Wahl der rauchbildenden Feuerbeigaben beeinflusst wurden. Die Übertragungsrate von Rauchzeichen soll bis zu 8 Zeichen pro Minute betragen.
Doch nicht nur die Ureinwohner Amerikas verständigten sich mittels Rauchzeichen. So wurden beispielsweise in der Antike des Abendlandes und im alten China Rauchzeichen zu militärischen Zwecken benutzt.[2]
Beispiele
In der katholischen Kirche hat sich bei der Papstwahl die Tradition erhalten, den Wahlausgang der Wahl durch ein Rauchzeichen zu signalisieren: Steigt schwarzer Rauch auf, so war der letzte Wahlgang ergebnislos – bei weißem Rauch wurde ein neuer Papst gewählt.[3]
Nach dem aufsteigenden Geschützrauch der (bis heute) mittäglich abgefeuerten Noon Gun in Kapstadt regulierten einst die umliegenden Schiffe ihre Zeitmessgeräte.
Zur Kommunikation mit Lufteinheiten werden im militärischen Bereich, je nach Situation, Rauchgranaten verwendet.
Rote und orange Rauch- und Nebelsignale, z. B. durch Rauchbojen, dienen in der Schifffahrt als Notsignale.
Literatur
Walter Loeliger: Vom Rauchzeichen zu Mail & SMS. Die Geschichte der Datenübertragung von früher bis heute, Kohl Verlag, 2010, ISBN 978-3-86632-280-6.
Target-Film-&-Video-Produktion G (Hrsg.): Vom Rauchzeichen zum Handy. Die Entwicklung der modernen Telekommunikation, Springer-Verlag GmbH, Berlin 2000, ISBN 978-3-540-14806-7.
↑Martin Werner: Nachrichtentechnik. Eine Einführung für alle Studiengänge, 7. Auflage, Vieweg + Teubner Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-8348-0905-6, S. 216.