Von 1998 bis 2004 war er als Länderreferent für Lateinamerika, die Benelux und den Nahen Osten in der Exportabteilung der MEVA Schalungs-Systeme GmbH, in der Verwaltung des EU-Kooperationsprogramms „Cities for Mobility“ der Landeshauptstadt Stuttgart und in der Verwaltung eines EU-Kooperationsprogramms für das Alpenforschungsinstitut in Garmisch-Partenkirchen tätig. Seit 2004 ist er zudem als selbstständiger Berater für internationales Projektmanagement und Analyst tätig.
Rothfuß war 2004 bis 2017 Mitglied der Christlich-Sozialen Union in Bayern. Er kandidierte 2006 bei den Oberbürgermeisterwahlen in Esslingen am Neckar für die CDU und erhielt 39,9 Prozent der Stimmen, womit er gegen Amtsinhaber Jürgen Zieger (SPD) verlor.[3][4] 2011 wurde Rothfuß als Oberbürgermeisterkandidat für die CSU in Lindau (Bodensee) einstimmig nominiert.[5][6] Er zog seine Kandidatur rund zwei Monate vor der Wahl zurück, da der CSU-Ortsverband einen Bürgerentscheid zur Bahnhofsfrage Lindau 21 kippen wollte, den dieser kurz zuvor gemeinsam mit dem Kandidaten initiiert hatte. Im zweiten Wahlgang unterstützte er den Kandidaten der Piratenpartei.[7]
Bei der Bundestagswahl 2021 trat Rothfuß für die AfD auf Platz 13 der bayerischen Landesliste und im Bundestagswahlkreis Oberallgäu an, verfehlte jedoch zunächst den Einzug in den Deutschen Bundestag. Am 2. März 2023 rückte er für die verstorbene Abgeordnete Corinna Miazga in den Deutschen Bundestag nach.[10][11]
Sonstige politische Aktivitäten
Er gründete zudem den in Leipzig ansässigen Verein Druschba global.[8] Im Sommer 2016 führte dieser mit ca. 250 weiteren Teilnehmern eine sogenannte „Friedensfahrt“ von Berlin nach Moskau durch. Hierfür erhielt er 2018 den „Bautzner Friedenspreis“. Die Organisationen des Bautzner Friedenspreises gehören nach einem Bericht der taz der Verschwörungsszene an, der Verein „Bautzner Frieden“ selbst ist aus der Mahnwachenbewegung in Sachsen entstanden.[12][13]
Rothfuß’ wesentliche politischen Themen sind die Christenverfolgung im Nahen Osten, Islam und Islamismus sowie Migrationsfragen.[17][18][19][20]
Rothfuß lud Ende 2014 den umstrittenen Schweizer Publizisten Daniele Ganser zu einem Vortrag an der Universität Tübingen ein.[21][16]
Der NDR berichtete über Rothfuß’ Nähe zum russischen Bikerclub Nachtwölfe, der der westlichen Demokratie gegenüber ablehnend eingestellt ist, sein Hauptquartier auf der von Russland besetzten Krim hat und auf Seiten der Separatisten an Kämpfen in der Ostukraine beteiligt war. Der Nachtwölfe-Chef Alexander Sergejewitsch Saldostanow habe Rothfuß vor einem Konzert auf der Krim einen Auftritt vermittelt, wo dieser dann vor Musikfans eine politische Ansprache gehalten habe. Auf seiner Facebook-Seite habe Rothfuß zudem geschrieben, Saldostanow werde den „Druschba“-Aktivisten bei Visaproblemen helfen.[13]
Auf einem Landesparteitag der AfD Bayern am 24. November 2024 in Greding brachte Rothfuß eine „bayerische Resolution für Remigration“ ein. In der Resolution wird der Begriff der Remigration durch zehn Forderungen als Sammelbegriff für Heimkehr-Förderung, als vielperspektivische Gesamtstrategie definiert. Das Papier spricht vom „Staatsziel einer umfassenden Remigration im Millionenbereich für die kommenden zehn Jahre“. Die Resolution wurde von den anwesenden Mitgliedern mit nur einer Gegenstimme angenommen. Rothfuß selbst forderte in seiner Rede, das „rechtswidrige Überfluten unseres Landes“ mit Migranten müsse ein Ende haben.[24][25]
Rothfuß war auch mehrmals zu Gast in der aus Belarus sendenden russischen Propagandashow von Nadia Sass, der Ehefrau von Oleg Voloshyn, Vertrauter des Putin-treuen Oligarchen Wiktor Medwedtschuk. Auf einer Russlandreise im Herbst 2024 mit den Parteikollegen Maximilian Krah und Ulrich Singer traf Rothfuß auch Dmitri Medwedew, den Vorsitzenden der Putins Kurs unterstützenden Regierungspartei Einiges Russland. Nach der dortigen Teilnahme an einem Symposium „Brics International Forum“ sagte Rothfuß dem russischen Medium Iswestija, die AfD habe „das Programm, dass wir die EU verlassen wollen und die Brics-Kooperation ist ein gutes Modell, weil dann kein einzelner Staat gezwungen werden kann, zum Beispiel Sanktionen gegen Russland zu erheben“. Man brauche „sofort Frieden, Zusammenarbeit, eine Öffnung unserer Außenpolitik gegenüber allen Brics-Staaten“.[26][27]
Mitgliedschaften
Rothfuß war Mitglied der American Association of Geographers, des Arbeitskreises Deutscher Lateinamerikaforschung, der Deutschen Gesellschaft Juniorprofessur, des Deutschen Verbandes für Angewandte Geographie, der European Association of Geographers, von Eurosolar, der Gesellschaft für Erd- und Völkerkunde zu Stuttgart, des Hochschullabors Mobilität der IBA Basel 2020, des International Religious Freedom Roundtable in Europe, des Academic Board des International Institute for Religious Freedom, von Mehr Demokratie e.V., des Netzwerks Bürgerbeteiligung der Stiftung Mitarbeit, des Netzwerks der IHK E-Bike-Region Neckar-Alb, des Beirats Pro RegioStadtBahn e.V. Tübingen, der Territorialists’ Society, der Transport Training Initiative, des Universitätsbundes Tübingen, des Verbandes der Geographen an deutschen Hochschulen und der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft.