Die Partei wurde im August 2010 in Mykolajiw unter dem Namen Radikal-Demokratische Partei gegründet. Im August 2011 wurde der Politiker Oleh Ljaschko zum Parteivorsitzenden gewählt und der Parteiname wurde in Radikale Partei von Oleh Ljaschko abgeändert.
Programm
Die Partei unterstützte die Forderungen des Euromaidan, die politische Ausrichtung der Radikalen Partei wird in Medienberichten als nationalistisch, zum Teil auch als rechtsextrem[2] bezeichnet. Auf der Kandidatenliste der Partei für die Wahl zum Stadtrat von Kiew standen nach Medienberichten Mitglieder der neonazistischen Gruppe Sozial-Nationale Versammlung.[3] Nach Einschätzung des ukrainischen Extremismusforschers Anton Schechowzow und des Ukrainekenners Andreas Umland hat die Partei überhaupt keine Ideologie und ist nur auf die Person ihres Anführers Ljaschko ausgerichtet,[4] den Umland als „geübten Populisten“ charakterisiert.[5] Tadeusz Olszański vom Centre for Eastern Studies wiederum stuft die Partei als links ein.[6]
Die Mistgabel im Parteilogo steht für Ljaschkos Versprechen, die sogenannten Oligarchen des Landes „mit der Mistgabel“ zu vertreiben, eine Bezugnahme auf die Bauernaufstände in der ukrainischen Geschichte.[4][7][8]
Im Rahmen der Krise in der Ukraine 2014 fiel Ljaschko mit zum Teil militanten Forderungen und Aktionen auf.
Anders als von Umfragen vorhergesehen, die der Partei im Sommer fast 20 % prognostiziert hatten,[10] errang sie mit 7,44 % der Wählerstimmen 22 Mandate in der Werchowna Rada und bildet die fünftstärkste Parlamentsfraktion.[11][12]
Am 21. November stellten die Partei mit den vier weiteren prowestlichen Parteien (BPP, Volksfront, Vaterland und Selbsthilfe) einen Koalitionsvertrag vor.[13] Am 27. November wurde die neue Regierung von der Rada bestätigt.
Im September 2015 zog sich die Partei aus der Koalition zurück.
Bei der Parlamentswahl 2019 erreichte die Partei 4,01 Prozent und scheiterte an der Fünf-Prozent-Hürde, weshalb sie nicht mehr in der Werchowna Rada vertreten ist.