REM-Schlaf abhängige Asystolie ist ein seltener Befund, Erkrankung[2] bzw. Syndrom[1] und ist der Parasomnie bzw. Herzrhythmusstörung zuzuordnen. Die Herzstillstände können bis zu 12 Sekunden[2][3] oder 15,6 Sekunden dauern.[4] Auch bei gesunden Athleten wurden schon Herzstillstände bis zu 9 Sekunden beobachtet.[4] In einer Nacht können mehrere Asystolien auftreten. Als unterer Schwellwert gelten Pausen kleiner 3,5[1] oder 2,5 oder 2,0 Sekunden[3] (kürzere Pausen entsprechen 30 oder mehr Schlägen pro Minute und fallen damit unter Bradykardie).[4][5] REM-Schlaf abhängige Asystolien werden bei Männern häufiger beobachtet als Frauen.[1]
Zur Diagnostik dient ein Langzeit-EKG.[2]
Für erste die Diagnose dient in der Regel ein 24h EGK.
Um Zusammenhänge mit anderen Klinischen Symptomen auszuschließen oder zu bestätigen, kann ein Event-Recorder oder Implantierbare kardiale Monitor eingesetzt werden.[6]
Die Sicherung des Befundes ist nicht trivial.
Die REM-Schlaf Abhängigkeit lässt sich nur mittels gleichzeitiger Elektroenzephalografie (EEG) z. B. Schlaflabor nachweisen.[1] Im Schlaflabor lässt sich auch ein allfälliger Zusammenhang mit Schlafapnoe feststellen oder ausschließen.[1]
REM-Schlaf abhängige Asystolien ohne Hypopnoe oder Schlafapnoe gelten als selten.[1]
Bei Patienten mit selten aufgetretenen Synkopen, kann der Zusammenhang mit einer (kurzzeitigen) Asystolie während der Wachphase nur nachgewiesen werden, wenn während des Ereignisses ein EKG getragen wurde.
Das Vorliegen von Asystolien in der Schlafphase bei einem 24h EKG (ohne weitere Auffälligkeiten) ist in so einem Fall schwierig zu beurteilen. Einerseits kann es sich um eine Zufällige Aufzeichnung einer Asystolie handeln, die am Tag zu einer Synkope geführt hätte. Andererseits kann es sich auch um eine oder mehrere harmlose REM-Schlaf abhängige Asystolien handeln. Mehrere 24h EKGs oder ein EKG über einen längeren Zeitraum können bei der Differenzierung helfen.
Symptome
Patienten bemerken die Asystolien oft gar nicht. Asystolien können die Erholsamkeit des Schlafes verringern, was zu allgemein Beschwerden führen kann. Patienten können von einer Asystolie erwachen und dabei als Beschwerden Schwindel, Schwächegefühl und Brustschmerzen[7] aufweisen.[8] Wenn ein Betroffener während einer Asysolie aufgeweckt wird, kann er Benommenheit oder vages unwohl Gefühl in der Brust wahrnehmen bis hin zu Bewusstseinsverlust/Synkope.[4] Erwacht der Patient im Zusammenhang mit einer Asystolie und erleidet einen Bewusstseinsverlust, kann es zu Sturzverletzungen kommen.[1]
Behandlung
Wenn möglich, sollte die Ursache ermittelt und behandelt werden. Wenn die Ursache in Schlafapnoe liegt, kann eine CPAP-Therapie erfolgreich sein.[9][4][3]
Medikamente die eine Bradykardie verstärken oder verursachen können (z. B. Betablocker), können auch REM-Schlaf abhängige Asystolie' verstärken oder verursachen.
Auf solche Medikamente ist bei Patienten mit REM-Schlaf abhängige Asystolie wenn möglich zu verzichten. Kann auf solche Medikamente nicht verzichtet werden, kann das für eine Schrittmacherindikation sprechen.
Eine REM-Schlaf abhängige Asystolie kann aber auch unabhängig von Schlafapnoe[1] oder Medikamentation vorliegen. Das Erfordernis eines Herzschrittmachers ist abzuklären (Sinusknotensyndrom), wobei die Indikation symptomorientiert ist und bei fraglicher Indikation eine abwartende Haltung gerechtfertigt ist. Nächtliche Pausen (der Herzschlages) bei ansonsten asymptomatischen Patienten stellen keine prophylaktische Schrittmacherindikation dar.[10][3]
Gute Schlafhygiene/Schlafgewohnheiten kann sich positiv auf Häufigkeit und Länge auswirken.
↑ abcJürgen Staedt, Dieter Riemann: Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen. W. Kohlhammer Verlag, 2007, S.205 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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