Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet.
Das Verwaltungsamt Quelicai liegt im Süden der Gemeinde Baucau. Es grenzt im Nordwesten an das Verwaltungsamt Baucau, im Nordosten an das Verwaltungsamt Quelicai Antigo(Alt-Quelicai), im Südosten an das Verwaltungsamt Baguia, im Südwesten an das Verwaltungsamt Matebian und im Süden an die Gemeinde Viqueque.
Ende 1979 befand sich in der Stadt Quelicai ein indonesisches Lager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den Besatzern umgesiedelt werden sollten. Zwischen 1979 und 1981 wurden 205 Familien aus Quelicai, Quelicai in Afaçá, Afaçá, Guruça, Abafala, Uaitame und Bualale durch die Indonesier über das Lager in eine neue Siedlung namens Mulia (Suco Tequinaumata) in Laga zwangsumgesiedelt. Man befürchtete, die Dörfer, die nah an den Wäldern lagen, könnten die FALINTIL unterstützen. Die alten Wohnhäuser wurden nach der Räumung niedergebrannt, Felder zerstört und das Vieh getötet. Mehrere Bewohner wurden verletzt. Unter schwerer Bewachung wurden die Einwohner auf Lastwagen nach Mulia gebracht.[7]
In den 1980er Jahren wurde Quelicai von der indonesischen Armee im Kampf gegen die FALINTIL bombardiert und mehrfach durchkämmt, was zu Toten unter den Einwohnern führte. Am 31. Mai 1997 geriet ein indonesischer Sicherheitstransport in Quelicai in einen Hinterhalt. Männer in indonesischer Militäruniform stoppten den Lastwagen mit 28 Polizisten und Soldaten. Als der Lastwagen hielt, wurde eine Handgranate auf die Ladefläche geworfen. Ein Fass mit Treibstoff, das sich dort befand, explodierte. 17 Indonesier wurden getötet.[10][11] Bei der indonesischen Militäraktion, die darauf folgte, wurden 114 Einwohner verhaftet. Während der Gewalttaten rund um das Unabhängigkeitsreferendum von 1999 kam Quelicai vergleichsweise glimpflich davon. Pro-indonesische Milizionäre brannten nur einige Häuser nieder.
Nachdem Xanana Gusmão am 8. August 2007 infolge der Parlamentswahlen 2007 den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten hatte, randalierten enttäuschte FRETILIN-Anhänger auch in Quelicai. 520 Menschen flohen aus ihren Häusern und versammelten sich am Berg Matebian.[9]
Ende Juni/Anfang Juli 2011 verhaftete die Polizei im damaligen Subdistrikt mehrere Dutzend Mitglieder einer Bande in einer großangelegten Aktion. 50 Personen wurden vor Gericht gestellt. Ihnen wurden Diebstähle und Vergewaltigungen, vor allem in Laisorolai und den Nachbar-Sucos vorgeworfen.[13]
Am 1. Januar 2024 wurden von Quelicai die Verwaltungsämter Quelicai Antigo und Matebian abgetrennt.[14]
Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. 2015 war dies Pelazio Ximenes Belo[17] und 2016 Sebastiao Pereira Gaio Pires.[18]
Wirtschaft
64 % der Haushalte bauen Maniok an, 53 % Kokosnüsse, 64 % Mais, 44 % Reis, 20 % Kaffee und 44 % Gemüse.[19] In Quelicai fand man ein Phosphatvorkommen.[20]
Persönlichkeiten
Custódio Belo (* 1951), Freiheitskämpfer und Politiker