Der systematische Bau der Quais (Uferbefestigungen/-Straßen) der Seine und ihrer Zuflüsse in Paris begann mit den beiden Abschnitten Quai Anatole France (ab 1705, ursprünglich auch nach dem Stadtvogt C. Boucher d'Orsay benannt) und dem Quai d’Orsay (ab 1808). Erste Uferbefestigungen baute man bereits ab 1313, beim späteren Quai de Nesle (heute Teil des Quais de Conti) und den Quai des Grands Augustins, an deren oberen Ende die Pont Saint-Michel als erste neue Steinbrücke gebaut wurde. Sie alle sind heute mit dem Fluss und seinen Brücken ein Weltkulturerbe (Liste der UNESCO; seit 1991 unter dem Namen Les berges de la Seine à Paris, im ICOMOS-Archiv des Weltkulturerbes[1][2][3])
Nach einer langen Abfolge von Überflutungen der Stadtviertel und Zerstörungen der Holzbrücken durch Hochwässer, dienten sie als Bollwerke gegen das Wasser und zugleich als Anleger für die Versorgungsschiffe. Erst später wurden sie Verkehrswege für Autos oder Flaniermeilen für die Freizeit und die Touristen. Auf dem 1736 weitgehend maßstäblich aufgenommenem Plan de Turgot – nach dem damals verantwortlichen Prévôt des marchands, Michel-Étienne Turgot (1690–1751), erschienen 1739 – sind gut die vielen damals noch unbefestigten Uferstreifen zu erkennen.
Administrativ bildet die Seine vielfach die Grenze zwischen den zwanzig Bezirken (Arrondissementen) der französischen Hauptstadt. Die Uferstraßen werden vielfach zu deren Beschreibung verwendet.
Christian Dupavillon: Paris côté Seine. Le Seuil, Paris 2001, ISBN 2-02-051688-8. (französisch)
Marc Gaillard: Quais et ponts de Paris. photo Jean-Marc Durou et Joël Jaffre. éditions du Moniteur. Paris 1981, ISBN 2-281-00008-7. (französisch)
Alexandre Chemetoff, Bertrand Lemoine: Sur les quais : Un point de vue parisien. Atelier parisien d'urbanisme, éditions du Pavillon de l'Arsenal, Paris 1998, ISBN 2-907513-57-5. (zur Ausstellung im Pavillon de l’Arsenal im November 1998 bis Januar 1999, französisch)
Jean Firges: Die Stadt Paris. Geschichte ihrer Entwicklung und Urbanisierung. (= Kulturgeschichtliche Reihe. 3). Sonnenberg, Annweiler 1998, ISBN 3-933264-00-6, Kap. 6.7, S. 51ff.
David P. Jordan: Die Neuerschaffung von Paris. Baron G. E. Haussmann und seine Stadt. Fischer, Frankfurt 1996, ISBN 3-10-037714-1.
Siehe auch
Portal: Paris – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Paris
↑Nelly Martin: Atlas des biens français inscrits sur la liste du patrimoine mondial. rapport périodique de 2005, Atlas de l'architecture et du patrimoine, Ministère de la Culture (DAPA)
↑Karte auf der Seite des Centre du patrimoine mondial de l'UNESCO : carte à l'échelle 1:25.000.