Der Pugio hat eine breite, zweischneidige Klinge. Die Klinge wird vom Heft zum Ort schmaler. Der Ort ist spitz gestaltet. Das Heft besteht in der Regel aus Holz oder Metall. Es gibt verschiedene Versionen, die sich in Länge, Klingenform und Ausstattung unterscheiden. Die Scheiden bestanden in der Regel aus Metall mit einer Innenscheide aus Holz. Die römischen Legionäre trugen den Pugio an der Seite am Cingulum. Die Scheidenlänge der meist 'taillierten', manchmal auch geraden Klinge betrug etwa 25 bis 30 Zentimeter. Dieser Waffentyp wurde auf der Iberischen Halbinsel von den dort lebenden Kelten entwickelt und fand seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. von dort aus Eingang in die römische Militärausrüstung. Er war der Nachfolger des Parazoniums. Im 3. Jahrhundert kam der Pugio aus dem Gebrauch.
Bei Haltern am See ist ein kunstvoll verzierter Pugio im Grab eines Legionärs gefunden und aufwändig restauriert worden[1]. Dieser europaweit einmalige Fund eines Pugio umfasst nicht nur die Klinge und den Griff, sondern auch alle Metallteile des Gürtels (Plättchen aus Bronze und Messing sowie zwei Haken, an die der Dolch mit Lederschlaufen eingehängt wurde), Reste des Gürtelleders, der Flachsnähte sowie der Scheide aus Lindenholz sind ebenfalls erhalten.[1]
George Cameron Stone, Donald J. LaRocca: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor: in All Countries and in All Times. Verlag Courier Dover Publications, 1999, ISBN 0-486-40726-8 (Reprint), S. 517.
Weblinks
Commons: Pugio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien